Sicherheit inklusive

Abbild der Live-Scope

Bild 3: Beim Live-Scope erfolgt die Darstellung im Real-Time-Modus wie bei einem Oszilloskop, sodass man direkt sieht, was gerade am Antrieb passiert (Quelle: Promicon ­Elektronik GmbH + Co. KG)

Ein besonderer Aspekt beim Einsatz von Servoantrieben besteht darin, dass durch die rasante technische Entwicklung eine Vielzahl von Motoren mit unterschiedlichsten Bauformen angeboten wird. Heute stehen neben klassischen AC-Servomotoren auch Linearmotoren, Torquemotoren, tubulare Motoren und vielerlei Spezialmotoren zur Verfügung (Bild 2). Der universelle Aufbau des CPM-1000 erlaubt es, beliebige Servomotoren unterschiedlicher Bauform herstellerneutral einzusetzen und zu betreiben. Der Konstrukteur erhält hiermit die Freiheit, den für seine Aufgabenstellung optimalen Motor zu wählen. Die Parametrierung ist so gestaltet, dass zur Adaption eines Motors keine speziellen Implementierungen im Servoregler notwendig sind. Der Motor kann sofort in Betrieb gesetzt werden.

Neben Servoreglern mit direktem Netzanschluss stehen auch Geräte für niedrige Zwischenkreisspannungen bis DC 70 V zur Verfügung. Dies ermöglicht dem Konstrukteur sehr klein bauende Motoren einzusetzen, wie dies bei der Hantierung von kleinen Bauteilen erforderlich ist. Weiterhin reduziert sich das Bauvolumen der Regler und die elektrische Installation wird vereinfacht. Je nach Typ des Motors kann die Leistungsversorgung direkt aus der 24-V-Versorgung der Anlage erfolgen.

Da Motoren über unterschiedliche Feedbacksysteme zur Erfassung der Lage und Geschwindigkeit verfügen, muss der Servoregler auch in der Lage sein, diese auszuwerten. Hierfür steht ein universelles Feedback-Interface zur Verfügung, bei dem keine speziellen Adaptionsmodule erforderlich sind. Stattdessen ist der Servoregler so aufgebaut, dass das eingesetzte Feedbacksystem einfach über einen Parameter ausgewählt wird. Derzeit werden die Feedbacksysteme Endat, Hiperface, Biss, SSI, Sinus-Cosinus, Inkremental sowie ­Resolver unterstützt. So kann praktisch jeder Synchronantrieb optimal betrieben werden.

Auch den Anforderungen der funktionalen Sicherheit werden die Compact-Motion-Geräte durch die integrierte Funktion „Sicher abgeschaltetes Moment“ (STO) gerecht. Die zweikanalige Ausführung entspricht den Normen DIN EN 13849-1 und DIN EN 61508 mit dem „Performance Level“ PL e und dem „Safety Integrity Level“ SIL3. Außerdem ist sie durch den TÜV zertifiziert. Die Sicherheitsfunktion ist voll elektronisch und damit verschleißfrei ausgeführt und kann leicht mit anderen Sicherheitskomponenten kombiniert werden. Zur Realisierung von bewegungsbasierenden Sicherheitsfunktionen besteht die Möglichkeit ein externes Erweiterungsmodul mit den Funktionen SS0, SS1, SS2, SLS, SOS oder SDI anzuschließen.

Immer im Bilde

Die Parametrierung und Programmierung der Servoregler erfolgt über die frontseitige USB-Schnittstelle mit dem Real-Time-Debugger Pwin. Hiermit können alle Aktivitäten und Zustände des CPM-1000 inspiziert werden. Hierzu zählt auch das Diagnose-Logbuch, in dem die letzten 200 Ereignisse aufgezeichnet sind.

Von großem Nutzen ist auch das Live-Scope (Bild 3). Mit diesem kann man die Bewegung des Antriebs ohne Zeitverzögerung, also „live“ beobachten und auswerten. Dies ist insbesondere beim Abgleichen und Optimieren der Reglereinstellungen von essenzieller Wichtigkeit.

Für die Inbetriebnahme gibt es ein spezielles Werkzeug, mit dem die Achse gezielt bewegt und beobachtet werden kann, ohne dass irgendwelche andere Funktionen aktiviert werden müssen.

www.promicon.de

Dipl.-Ing. Klaus Keck (Entwicklungsleiter der Promicon ­Elektronik GmbH + Co. KG in Pliezhausen)
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