
Bild 01: Die Drive-Controller von Sieb & Meyer können sowohl die Aufgaben von Frequenzumrichtern als auch von Servoverstärkern übernehmen. (Quelle: Sieb & Meyer)
Sieb & Meyer [1] entwickelt bereits seit mehreren Jahrzehnten sowohl Frequenzumrichter als auch Servoverstärker. Der Fokus liegt dabei auf Hochgeschwindigkeitsanwendungen im Fall der Frequenzumrichter und auf hochdynamischen Positionieranwendungen bei den Servoverstärkern (Bild 2). Dieser Sachverhalt hat schon vor rund 20 Jahren dazu geführt, dass beide Anwendungsbereiche von dem Lüneburger Hersteller quasi mit den identischen Geräten bedient werden. Das funktioniert, weil zum Erreichen der applikationsseitigen Regelungseigenschaften in beiden Anwendungsfällen entsprechende Mess- und Regelungstechnik eingesetzt werden.
Aber warum ist das nicht allgemein üblich? Gründe für ein separates Angebot von Frequenzumrichtern und Servoverstärkern im Standard-Segment liegen vor allem auf der preislichen Seite, da die Volumenhersteller sich auf Massenanwendungen, wie beispielsweise Förderbänder oder einfache Bewegungsachsen, fokussieren. Diese Anwendungen haben normalerweise keine hohen regelungstechnischen Anforderungen, sodass es sich lohnt, Frequenzumrichter beziehungsweise Servoverstärker einzusetzen, die hard- und softwareseitig auf ein Mindestmaß reduziert wurden. „Der Servoverstärker ist eigentlich immer die höherwertige Komponente“, führt Torsten Blankenburg, CTO bei Sieb & Meyer, aus. „Ein Servoverstärker könnte in der Regel auch ein Frequenzumrichter sein, aber diese Dynamik kostet Geld und braucht einen sehr großen Overhead. Deshalb liegt der Preis eines Standard-Frequenzumrichters in der Regel unter dem des Servoverstärkers. Und das führt zu einer Zweiteilung.“