Siegfried Müller, CEO und Gründer von MB Connect Line (links), neben Marcel van Helten, Präsident von Red Lion, der betont: „MB Connect line wird die europäische Zentrale für Red Lion in Europa und ist unser Auge und Ohr, wenn es um neue europäische Cyber-Sicherheitsvorschriften und -standards geht.“ (Quelle: MB Connect Line)
Seit 2019 haben Red Lion [1] und MB Connect Line [2] zusammengearbeitet. Im April 2022 hat Red Lion den Fernwartungsspezialisten dann komplett übernommen. Warum? Hat die Partnerschaft nicht gereicht?
M. v. Helten: Bei der Partnerschaft ging es um den Vertrieb der MB-Produkte auf dem US-Markt. Während dieser Zeit haben wir noch mehr über das umfangreiche Knowhow von MB Connect Line erfahren dürfen, vor allem im Bereich der sicheren Fernwartung. Wir haben für uns entschieden, dass wir sehr viel von dieser Technologie und diesem Wissen in unserer Produktpalette nutzen können. Insbesondere die sichere Fernwartungsplattform „mbCONNECT24“.
S. Müller: In der partnerschaftlichen Zeit konnten wir auch einige Produkte von Red Lion kennenlernen und es haben sich viele Synergien herauskristallisiert. Die Integration war somit der nächste logische Schritt, um unsere Fernwartungs-Expertise auf dem US-Markt stärker zu präsentieren. Red Lion hat in den USA eine sehr große Präsenz und steht dort für Qualität und Robustheit. Das sind auch unsere bekannten Werte in Europa.
Wie passen die MB-Produkte ins Portfolio von Red Lion? Schließlich bieten beide Firmen Router sowie Edge-Gateways an.
M. v. Helten: Red Lion ist Spezialist im Bereich industrieller Daten. Unser Fokus liegt darauf, unsere Kunden den Wert dieser zu vermitteln. MB Connect Line ergänzt dabei unser Access-Segment. Bei diesem Produktsegment konzentrieren wir uns auf Lösungen, die es Kunden ermöglichen, sicher aus der Ferne auf eine Maschine oder Anlage zuzugreifen. Wir positionieren die MB-Produkte unterhalb unserer Flexedge-Produktpalette, um unseren Kunden eine einfache und sichere Lösung in einem niedrigeren Preissegment anzubieten.
S. Müller: Wir haben sicherlich Funktionsüberschneidungen innerhalb der Produkte, jedoch ist der Anwendungsbereich bei unseren Kunden sehr unterschiedlich. Wir können nun aus den unterschiedlichen Anwendungen gegenseitig die wertvollsten und besten Funktionen kombinieren, um so unseren Anwendern eine große Bandbreite und Funktionalität zu bieten.
Was bedeutet die Übernahme durch Red Lion für MB Connect Line? Wie gliedert sich der Fernwartungsspezialist in den Automatisierungsanbieter ein, bzw. findet sich dort wieder?
M. v. Helten: MB Connect Line wird in vielerlei Hinsicht eine wichtige Rolle als Technologieentwicklungszentrum für die Access-Produktlinie spielen, sowohl bei der Hardware und noch viel wichtiger beim Aufbau der Cyber-Sicherheitsplattform. MB Connect Line wird die europäische Zentrale für Red Lion in Europa und ist unser Auge und Ohr, wenn es um neue europäische Cyber-Sicherheitsvorschriften und -standards geht.
S. Müller: Mit Red Lion als Mutter erhalten wir von MB Connect Line Zugang zu unterschiedlichen Einheiten. Zum Beispiel besitzt Red Lion ein eigenes Hardware-Labor, welches auch wir künftig nutzen können. Ebenso profitieren wir vom sehr gut aufgestellten Einkaufsteam für elektronische Bauteile und Komponenten. Umgekehrt bringen wir aber auch unser Wissen im Bezug auf Fernwartung und Cyber-Sicherheit in die Produkte sowie die Organisation von Red Lion ein.
Was bedeutet die Übernahme für die Kunden beider Firmen?
M. v. Helten: Ein breiteres Portfolio. Einige MB-Kunden interessieren sich bereits jetzt für die Netzwerktechnologie und Protokollkonverter von Red Lion.
S. Müller: Die bisherigen Ansprechpartner bleiben größtenteils erhalten. Im täglichen Geschäft ändert sich nichts und in der Zukunft werden wir alle von den Synergien aus MB und Red Lion profitieren können.