Minimalistisch aber mit enormem Potenzial

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Bild 3: Grafik (Quelle: Harting)

In dieser neuen Technologie schlummert ein gewaltiges ­Potenzial. Im Vergleich zum Multi-Paar-Ethernet werden Kabel und Steckverbinder kleiner und einfacher. Sensoren, Aktoren und Netzwerkknoten können mit nur einem Adernpaar vernetzt und versorgt werden. Was zum Erfolg dieser Technologie nur noch fehlt, ist der einheitliche Standard für die Verbindungstechnik – die einheitliche T1-Schnittstelle, damit Netzwerkkomponenten verschiedener Hersteller ­ohne aufwendige Adapter einfach miteinander verbunden werden können. Die Normierung eines solchen einheitlichen T1-Steckgesichts für steckkompatible IP20- oder IP65/67-Ausführungen ist das Ziel eines von der Harting-Technologiegruppe eingereichten IEC-Normen­projekts. Ausgangspunkt dieses Normenentwurfs ist ein geschirmter zweipoliger Steckverbinder mit aktiver und robuster metallischer Verriegelung. Genau dieses Steckgesicht findet sich in zwei runden IP65/67-Steckgesichtern wieder. Dabei wird für eine Variante eine Snap-In-Verriegelung aus Kunststoff, ähnlich wie sie für M8-Steckverbinder nach IEC 61076-2-104 genormt ist, vorgeschlagen. Die zweite ­Variante ist nochmals robuster und basiert auf einer Push-Pull-Verriegelung aus Metall. Damit wird den vielfältigen möglichen Anwendungsszenarien Rechnung getragen und ein Produktsortiment in den Normungsprozess eingebracht, das sowohl für Anwendungen in der Automatisierungstechnik, Robotik und dem Maschinen- und Anlagenbau als auch in der Gebäudeautomation oder dem Transportation-Markt Verwendung finden kann. Und das ist nicht das einzige IEC-Projekt für einpaariges Ethernet. Eine weitere Expertengruppe arbeitet an einer entsprechenden IEC-Norm für einpaarige Kabel und ein Technical Report wird sich mit der Frage beschäftigen, wie die Verkabelungen aufgebaut werden. Damit wird klar, dass das Marktpotenzial und die Vorteile für SPE identifiziert sind und die notwendigen Aktionen, um diese Technologie für den Markt einsatzfertig zu machen, weltweit in vollem Gange sind.
Bleibt nur noch die letzte Achillesferse von Standard-Ethernet im Vergleich zu Feldbussen und den Indus­trial-Ethernet-Systemen, der fehlende Determinismus. Mit Time-Sensitive Networking (TSN) wird derzeit von der IEEE eine neue Technologie entwickelt, die konventionelles Ethernet nach IEEE 802.1 und ­IEEE 802.3 um einen Grad an Determinismus bei der Datenübertragung ergänzt, wie es bisher nicht möglich war.

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