Über die Vorteile eines durchgängigen Ethernet sprach die etz-Redaktion mit Matthias Fritsche, Produktmanager bei der Harting Electronics GmbH. Welche Vorteile bietet ein durchgängiges Ethernet vom Sensor bis in die Cloud?

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Bild 4: Grafik (Quelle: Harting)

Heute wird Ethernet ausgehend von der IT bis in die Sensorknoten verwendet. Die Sensoren selbst sind mehrheitlich noch analog oder über Bussysteme angebunden. Damit muss beim Übergang auf eine Ethernet-basierte Übertragungstechnik gewandelt werden. Im Falle der Bussysteme wird diese Umsetzung in den Gateways erledigt. Die durchgehende Verwendung von Ethernet macht diese Gateways überflüssig. Der große Vorteil liegt dann nicht nur in der Kosteneinsparung in den Gateways, sondern maßgeblich im vereinfachten Engineering, denn die Gateways müssen geplant, installiert, parametriert und eventuell auch gewartet werden.
Dem Trend der Digitalisierung folgend, erfolgt die Umsetzung analoger Sensordaten auch zunehmend direkt im Sensor und somit können auch alle heute noch analogen Messsysteme durch Ethernet-basierte Technik ersetzt werden. Einpaariges Ethernet wird hier der Schlüssel um Ethernet einfach und kostengünstig bis zum Sensor zu nutzen.

Wie passt Single Pair Ethernet mit den Industrials-Ethernet-Protokollen, zum Beispiel Profinet und Ethercat, zusammen?

Single Pair Ethernet bzw. die Ethernet-Übertragungsverfahren 100/1 000BaseT1 stehen nur für eine andere Art der Datenübertragung (Physical Layer). Genau so gut wie man die genannten Industrial-Ethernet-Protokolle über mehrere Kupferadernpaare, über optische Kabel oder Funk übertragen, kann, ist dies auch über nur ein Adernpaar möglich. Die höheren Netzwerkschichten sind davon unberührt. Somit ist einpaariges Ethernet definitiv auch für alle Industrial-Ethernet Protokolle verwendbar.

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