Taktgeber im Schaltschrank

Stromversorgungen Pro 2

Die Antwort auf gestiegene Anforderungen ist die Stromversorgung Pro 2, die als Taktgeber im Schaltschrank gilt (Bild 3). Der Wirkungsgrad beträgt  hier bis zu 96,3 %. „Neben dem hohen Wirkungsgrad ist die Funktionsvielfalt ein entscheidendes Argument für unsere Reihe Pro 2“, schließt der Geschäftsführer an. Die Stromversorgung bietet vielseitige Konfigurationsmöglichkeiten und einen erweiterten Temperaturbereich von −40 °C bis 70 °C. Außerdem ermöglicht sie ein schnelles und zuverlässiges Auslösen von Leitungsschutzschaltern dank kurzfristigen Ausgangs­strömen von bis zu 600 % und ein schnelles Aufladen von Kondensatoren sowie schnelleres Schalten von Schützen dank Ausgangsstrom von 150 % für 5 s.

„Bei den hochklassigen Stromversorgungen kommt vor allem das Thema Kommunikation hinzu“, berichtet der Manager. Ein modulares Kommunikationsmodul macht die Stromversorgungen Pro 2 fit für die Digitalisierung [2]. Erst damit wird eine einfache Integration in die Automatisierungstechnik möglich“, unterstreicht K. Böhmer. „Die Stromversorgungen werden zu einem aktiven Bestandteil der Automatisierungslösung – die nächste Synergie, die sich in unserem Haus ergibt.“

Die Kommunikationsfähigkeit der Stromversorgungen ist für ihn ein klares Alleinstellungsmerkmal. Das Kommunikationsmodul unterstützt IO-Link, Modbus RTU, Modbus TCP sowie zukünftig Ethernet IP und bietet darüber hinaus einen integrierten Webserver. Dabei lässt diese nicht nur dazu nutzen, Parameter zu setzen. Ob Ausgangsspannung, Ausgangsstrom, Boost- und Überlastverhalten, Einschaltverhalten, Signalisierung und mehr, alles lässt sich binnen Millisekunden und unabhängig von Personalqualifikation einstellen oder monitoren. „Wir können aktiv mit der Stromversorgung arbeiten und permanent Lasten messen sowie Anomalien erkennen“, fügt er an. Damit könne zum Beispiel ein erhöhter Verschleiß bei angeschlossenen Komponenten wie etwa Pumpen oder Motoren festgestellt werden. „Sehr einfach lassen sich bestimmte Schwellen­werte setzen“, erläutert er weiter. „Auch können die Pro-2-Geräte über das Kommunikationsmodul an- oder abgeschaltet und somit planmäßig angeschlossene Anlagenstränge in Betrieb gesetzt oder stillgelegt werden.“ Über die Konfigurationssoftware lassen sich alle diese Funktionen vor der Inbetriebnahme simulieren.

Über die Schnittstellen kann die Stromversorgung auch an die Cloud angebunden werden, um große Datenmengen zu verarbeiten. „Wir machen unsere Stromversorgungen ‚sprechend‘ und bieten so auch Möglichkeiten zur Fern­wartung oder zur Überprüfung des Gesundheitszustands der Anlagen an“, betont K. Böhmer.

Wachsende Anwendungsvielfalt

Stromversorgungen der Serie Pro 2 verfügen über diverse Zulassungen und Zertifikate, die einen Einsatz im Schiffbau sowie in Ex-geschützten Bereichen ermöglichen. Als Besonderheit weist K. Böhmer auf die lackierten Leiterplatten für Anwendungen in besonders kritischen Umgebungen mit viel Staub und Feuchtigkeit hin. „Wir sind in der Entwicklung von Pro-2-Geräten mit integrierten Mosfets“, so K. Böhmer. „Damit werden Redundanzschaltungen ohne Redundanzmodule möglich – interessant vor allem für den Prozessbereich.“

Zur Ergänzung stehen unterbrechungsfreie Stromver­sorgungen (USV), Puffermodule, Redundanzmodule und eine große Auswahl an elektronischen Schutzschaltern zur Verfügung. K. Böhmer erwartet, dass das Thema Strom­versorgungen zukünftig noch interessanter wird: „Der Bedarf an Netzteilen mit Gleichstrom auf der Eingangsseite, also DC/DC-Wandler, nimmt zu.“ Im Blick hat er die Projekte für Gleichspannungsnetze in der industriellen Produktion.

Literatur

  • [1] Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG, Minden: www.wago.de
  • [2] Kalmer, L.: Kommunikationsfähigkeit bei modernen Strom­versorgungen. etz elektrotechnik & automation 140 (2019)H. S5, S. 92 – 93
Ronald Heinze
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