Die Handhabung von IO- Link-Devices – vom Engineering

Mit neuen Software-Features vereinfacht Turck die Handhabung von IO- Link-Devices – vom Engineering über die Inbetriebnahme bis zur Wartung (Quelle: Hans Turck)

Turck ist einer der Spezialisten für IO-Link. Was zeichnet das Produktportfolio aus?

A. Buda: Turck ist einer der wenigen Hersteller, der sowohl die Master- als auch die Geräteseite bedienen kann. Zudem bieten wir IO-Link sowohl als Sensor- und Gerätetechnologie als auch als Infrastrukturtechnologie an. Besonders hervorzuheben sind unsere Safety-Hybrid-Module, die neben sicheren IO auch zwei IO-Link-Master-Ports haben. Durch seine Struktur ermöglicht IO-Link nicht nur eine einfache Installation, Konfiguration und Inbetriebnahme, sondern liefert auch Zustandsdaten der Maschine. Wir haben uns schon früh darauf fokussiert, diese Informationen für Condition Monitoring zu nutzen, um ungeplante Stillstände zu vermeiden. So tauschen wir nicht nur die Nutzdaten mit den Steuerungssystemen aus, sondern können schon seit Jahren Zustandsdaten parallel an IT- und Cloud-Systeme übermitteln und dort weiterverarbeiten. Dazu bietenwir auch einen eigenen Cloud-Service, mit dem wir unsere Kunden auf dem Weg zu Industrie 4.0 unterstützen. Neben der eigenen Komplettlösung sind wir aber auch offen für Komponenten und Systeme anderer Hersteller, wenn ein Kunde das wünscht.

Aktuell arbeitet das IO-Link-Konsortium daran, neben dem Smart-Sensor-Profil noch weitere Geräteprofile zu veröffentlichen. Was bringt dies den Anwendern und inwieweit unterstützen Sie diese Entwicklung?

A. Buda: Wir befürworten diese Entwicklung und sind der festen Überzeugung, dass Geräteprofile die Akzeptanz von IO-Link am Markt weiter erhöhen, da sie den Einsatz von IO-Link vereinfachen. Sie beschreiben jeweils einen Teil oder auch die gesamte Gerätefunktion. Ist das entsprechende Profil vorhanden, ist gewährleistet, dass das Gerät unabhängig vom Hersteller ausgetauscht sowie parametriert und diagnostiziert werden kann. Für manche Hersteller mag das eventuell sogar beängstigend sein, denn je genauer ein Geräteprofil definiert ist, desto weniger Platz bleibt für Alleinstellungsmerkmale; aber die Vielzahl von Geräten erhöht die Akzeptanz, Profile bereichern die Gerätefunktionen und vereinfachen das Engineering – für den Anwender sicher ein großer Nutzen.

Die vielen IO-Link-Geräte müssen alle auch parametriert und diagnostiziert werden. Das recht aufwendige Engineering ist jedoch noch eine Schwachstelle bei IO-Link. Einige Hersteller bieten zwar Engineeringtools an, Kompatibilität sucht man hier jedoch vergeblich. Warum?

A. Buda: Das hat sich technologisch so ergeben und das Rad der Zeit lässt sich nun mal nicht zurückdrehen. Auch wenn Engineeringtools untereinander nicht kompatibel sind, werden insgesamt gute Lösungen angeboten. In Zeiten der analogen Sensoren war das Vorgehen noch wesentlich komplizierter. Allein schon durch den Remote-Zugriff auf das Gesamtsystem ergeben sich erhebliche Kostenvorteile, sodass ein Umstieg auf IO-Link mindestens kostenneutral, wenn nicht gar hinsichtlich der gesamten Infrastruktur kostensparend ist – von der Effizienzsteigerung mal abgesehen. Die standardisierten Geräteprofile sind ein guter Weg, das Engineering weiter zu vereinfachen.

Mit SIDI haben Sie die Engineering-Vorteile der Profinet-Welt auch für IO-Link-Installationen zugänglich gemacht. Was zeichnet das Tool aus?

A. Buda: SIDI ist mehr ein Konzept als ein Tool. Die Abkürzung steht für „Simple IO-Link Device Integration“. Anwender können damit IO-Link-Geräte, auch wenn sie nicht dem Profil entsprechen, komplett auf einer Profinet-Engineering-Plattform konfigurieren. Dabei werden alle IO-Link-Geräte zum Teilnehmer im Profinet-Netzwerk und hängen als Sub-Modul am IO-Link-Master.

Der Kunde kann sein gesamtes Engineering im Profinet abwickeln, ohne zusätzliche Software installieren zu müssen. So hat er die Hardware-Konfiguration und -Parametrierung inklusive der IO-Link-Geräte komplett in einer Ablage. Durch die Hinterlegung der Daten in der Steuerungssoftware lassen sich Geräte zudem konfigurationslos tauschen, da sich die Informationen von der Steuerung problemlos auf das etwaige Ersatzteil übertragen lassen. Außerdem erlaubt IO-Link auch eine Topologie-Validierung. Dadurch ist automatisch gewährleistet, dass das richtige Gerät am richtigen Port installiert ist.

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