Alle Wege führen zur Norm.

Abbildung von M8-Hybrid-Steckverbinder für SPE + Power

Bild 03: Der M8-Hybrid-Steckverbinder für SPE + Power überträgt bis zu 1 Gbit/s und bis 200 W bei 12 V sowie 400 W bei 48 V (Quelle: Harting)

Das Minus an Adern hat großes Potenzial, ein echtes Plus für Kunden und Anwender zu sein. Bis sich SPE in der Fläche durchsetzen wird, braucht es noch einige relevante Schritte. Denn aktuell werden mehrere Lösungen diskutiert  vor allem für die zukünftigen SPE-Schnittstellen existieren unterschiedliche Ansätze. Um zukünftigen Anwendern Planungssicherheit zu geben und die Befürchtung von inkompatiblen Steckgesichtern zu nehmen, wird vom SPE Industrial Partner Network auch die Standardisierung und Normung der neuen Dateninfrastruktur vorangetrieben.

Ebenenübergreifend arbeiten verschiedene Arbeitsgruppen an der Normung von SPE-Komponenten und -Produkten, um ein abgestimmtes Normenwerk zu realisieren:

  • IEEE 802.3 (Übertragungsverfahren, MDI, LinkSegment),
  • IEC SC46C (symmetrische Kupferkabel Normengruppe IEC 61156-x [3]),
  • IEC SC 48B (Steckverbinder Normengruppe IEC 63171-x [4]),
  • ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG3 (universelle Verkabelung Normengruppe ISO/IEC 11801 [5]),
  • IEC SC65C (Industrienetzwerke, Verkabelung IEC 61918 [6] und Normengruppe IEC 61784-5 [7]),
  • ANSI/TIA TR-42 (Verkabelungssysteme gültig für Nordamerika). [2]

Die Standardisierung und Schaffung eines einheitlichen Normenwerks ist die Grundlage, auf der das Ökosystem Single  Pair Ethernet weiter wachsen kann und wird. Ob Halbleiter, magnetische Bauteile, Kabel und Steckverbinder oder Übertragungsstandards – nur mit genormten und einheitlichen Komponenten und Protokollen, die eine Investitionssicherheit bieten, wird sich SPE als neuer „Physical Layer“ in der Feldebene etablieren.

In einem Zeithorizont von drei bis fünf Jahren könnte Single Pair Ethernet bereit sein, flächendeckend zum Einsatz zu kommen. Und Branchenstimmen gehen davon aus, dass sich SPE innerhalb einer Dekade als Standard für Industrial Ethernet durchgesetzt haben wird. Damit wäre letztendlich, auch die unterste Ebene der Automatisierungspyramide durch TCP/IP erobert.

SPE ermöglicht einen großen Schritt auf dem Weg, die Vision des IIoT Realität werden zu lassen. So wird ein neuer Standard der industriellen Ethernet-Verbindung zu einer Konnektivitäts lösung mit Mehrwert – von der Digitalisierung der Industrie bis zur nachhaltigen Gestaltung von Produktionsprozessen – eben Connectivity+.

Literatur

  1. Harting Technologiegruppe, Espelkamp.
  2. SPE Industrial Partner Network e.V., Rahden: www.single-pair-ethernet.com
  3. IEC 61156-x Multicore and symmetrical pair/quad cables for digital communications. Genf/Schweiz: Bureau Central de la Comission Electrotechnique Internationale
  4. E DIN EN IEC 63171 (VDE 0627-171) Steckverbinder für elektrische und elektronische Einrichtungen. Berlin · Offenbach: VDE VERLAG
  5. ISO/IEC 11801 Information technology – Generic cabling for customer premises. Genf/Schweiz: Bureau Central de la Comission Electrotechnique Internationale
  6. E DIN EN IEC 61918/A1 (VDE 0800-500/A1) Industrielle Kommunikationsnetze. Berlin · Offenbach: VDE VERLAG
  7. DIN EN IEC 61784-5 (VDE 0800-500) Industrielle Kommunikationsnetze – Profile. Berlin · Offenbach: VDE VERLAG
Ralf Klein
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