Mehr Effizienz durch Connected Services

Foto von Peter Giesbrecht und Frank Nolte

Weidmüller-Produktingenieur Peter Giesbrecht (links): „Den Assemblierungsservice ‚Configure to Order‘ bieten wir für die Klemmleisten Klippon Connect, die bearbeiteten Leer­gehäuse Klippon Protect sowie für beides zusammen, also assemblierte Gehäuse mit bestückter Tragschiene und Anbaukomponenten wie Kabelverschraubungen oder ­Verschlussstopfen, an. Mit den drei verschiedenen Service-Levels kann man seine Lieferzeit selbst bestimmen“ (Quelle: VDE VERLAG)

Foto von Frank Polley und Frank Nolte

Frank Polley, Teamleiter Connectivity Consulting bei ­Weidmüller (rechts): „Der Weidmüller Configurator (WMC) ist eine Softwarelösung zur Auswahl, Konfiguration und ­Anfrage von Tragschienen und Tragschienen- komponenten aus unserem Programm. Das Tool unterstützt durchgängige Engineering-Workflows von der Planung mit ECAD- Systemen bis zur Dokumentation“ (Quelle: VDE VERLAG)

„Viele unserer Kunden, ob Schaltschrank- oder Maschinenbauer, wissen, dass sie in puncto Digitalisierung etwas tun müssen und haben hinsichtlich ihrer Maschinen schon vieles umgesetzt“, berichtet F. Polley und führt weiter aus „Allerdings liegt bei den Prozessen – von der Konstruktion bis zur Werkstatt – noch einiges im Argen. Mit unseren Connected Services heben wir das bei vielen Kunden vorhandene Optimierungspotenzial an dieser Stelle. Anhand der Daten einer Referenzanlage erarbeiten wir im Team Lösungsansätze, die wir im Rahmen eines Workshops mit dem jeweiligen Kunden diskutieren. Im Ergebnis kommen wir so zu einem Konzept, das ideal zu der individuellen Situation passt. Aber auch bei der Implementierung stehen wir dem Kunden zur Seite und unterstützen ihn mit Mustern, ECAD-Daten, ­Anwenderschulungen und vielem mehr.“

Schon vor sechs Jahren hat Weidmüller mit der gezielten Aufarbeitung von Daten und der Erstellung von Online-Plattformen begonnen. Mit Klippon Connect entstand ­damals neben dem physischen Produkt zeitgleich auch die digitale Datenbasis für ein umfassendes Software- und ­Serviceangebot. Von der digitalen Planung bis hin zur ­Wartung und Prüfung im laufenden Betrieb macht es die Abläufe nicht nur einfacher, sondern auch flexibler. Dabei gliedert es sich in drei Bereiche:

  • Planen – Ob Konstruktion oder Bestellvorgang: ­Weidmüller stellt alles zur Verfügung, was man für eine möglichst effiziente Gestaltung seiner Planungsprozesse benötigt. Beispielsweise unterstützt der Weidmüller ­Configurator (WMC) den Engineeringprozess – von ­intelligenten Artikeldaten bis zum fertigen Schaltschrank.
  • Installieren – Durch die intuitive und denkbar einfache Bedienung reduziert die Push-In-Technologie den ­Verdrahtungsaufwand. Das übersichtliche Produktdesign schafft darüber hinaus die Voraussetzungen für die ­Automatisierung der Schaltschrankfertigung.
  • Betreiben – Eine wichtige Rolle spielen dabei sichere und zeitsparende Wartungsarbeiten. Für deutlich ­beschleunigte Arbeitsabläufe sorgen hier standardisierte Prüfpunkte. Die erforderlichen, professionellen und normgerechten industriellen Beschriftungen ermöglichen ganzheitliche Markierungssysteme von Weidmüller.

„Mit Connectivity Consulting bieten wir einen Mehrwert in allen Phasen des Maschinenbaus. Anwender reduzieren beispielsweise mit unseren Klippon-Services ihre Durchlaufzeit um bis zu 30 %, sparen bis zu 20 % Platz im Schaltschrank, minimieren Fehler und verkürzen ihre Schaltschrankplanung um bis zu 75 %“, fasst F. Polley zusammen.

Klemmleisten und Gehäuse selbst konfigurieren

Ein wesentlicher Bestandteil der Klippon-Services ist der Weidmüller Configurator (WMC). Die Softwarelösung zur Auswahl, Konfiguration und Anfrage von Tragschienen ­sowie deren Komponenten aus dem Weidmüller Programm unterstützt durchgängige Engineering-Workflows von der Planung mit ECAD-Systemen bis zur Dokumentation. ­Jeder Kunde kann damit seine Klemmleiste selbstständig planen, dokumentieren, anfragen und bestellen – sieben ­Tage die Woche, rund um die Uhr. In der etz-Redaktion haben wir dies selbst ausprobiert, eine Klemmleiste erstellt und sie vier Tage später in Detmold abgeholt. Vor Ort ­zeigte uns Produktingenieur Peter Giesbrecht den Bestückungs­roboter und erläuterte uns die Details der Software-Tools: „Mit dem Klippon-Service ,Configure to order‘ kann jeder Kunde im Idealfall sein System planen, Daten an den ­Konfigurator weitergeben, eine Systemüberprüfung im Konfigurator vornehmen und anschließend eine entsprechende Bestellung auslösen. Das komplexe Produktbeziehungswissen, also zum Beispiel, welche Abschlussplatte zu welcher Klemme gehört, ist im Konfigurator vorhanden. Fehler in der Komponentenzusammenstellung und Konfigu­ration oder fehlende Komponenten werden automatisch erkannt und signalisiert.“

Momentan sind knapp 7.000 Komponenten im WMC enthalten; größtenteils Klemmen, Gehäuse und ­Zubehör – grundsätzlich aber alle Komponenten, die Weidmüller im Programm hat. Sobald ein neues Produkt entwickelt wurde und freigegeben ist, wird es eingepflegt. Aktuell denkt Weidmüller darüber nach, auch Anbau-Produkte, wie etwa das Kabel­einführungssystem, mit in den Configurator aufzunehmen.

„Der Anwender hat die Wahl, ob er die komplette Konfiguration im WMC vornehmen will oder die Datensätze aus seinem ECAD-System importiert und nach ­finaler Anpassung im WMC einfach wieder zurücktrans­feriert. In jedem Fall profitiert er von einer zentralen, stets aktuellen Dokumentation, vermeidet Übertragungsfehler und muss sensible Projektdaten nicht mit Dritten teilen. Über das universelle 3D-CAD-Austauschformat Step hat er die Möglichkeit seine WMC-Lösung auch direkt in sein MCAD-System zu exportieren“, berichtet P. Giesbrecht.

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