Die Sicherheitsphilosophie ist zu überdenken

Zu viele Maschinenhersteller sowie ihre Kunden betrachten Standards bei Sicherheitssystemen als eine Hürde, die sie mit möglichst geringem Aufwand überwinden wollen. Das zur Erfüllung der Norm erforderliche Minimum reduziert zwar die unmittelbaren Gerätekosten, ist aber kurzsichtig gedacht.

Beispielsweise wären die meisten Eltern nicht wirklich zufrieden, wenn ihr Kind ihnen ein Zeugnis mit der Bewertung „Ausreichend“ vorlegen würde. Das Kind hätte zwar den geforderten Standard für das Bestehen erfüllt und dies wahrscheinlich mit einem Minimum an Zeit und Aufwand – aber auf einem niedrigen Leistungsniveau.

„Die Verantwortlichen für die Bereitstellung und Implementierung von Sicherheitssystemen sollten das Ziel haben, über die Erfüllung des niedrigsten erforderlichen Standards hinauszugehen“, betont R. Gibson. „Wenn sie ihr Ziel höher ansetzen, verringert sich nicht nur das Risiko für die Mitarbeitenden, sondern auch das Risiko kostspieliger Upgrades. Ich kann mich nicht erinnern, dass je eine Sicherheitsnorm abgeschwächt wurde, ganz im Gegenteil. Die Betreiber sind gezwungen, ihre Systeme zu aktualisieren oder nachzurüsten, um sie normgerecht zu halten. Meist gleichen die Kosten für diese Upgrades die Einsparungen bei der ursprünglichen Investition mehr als aus.“ Und natürlich entbindet fehlendes Wissen zu erforderlichen Aktualisierungen nicht von der Umsetzung. Nach einem Unfall an einer Maschine, die dem aktuellen Standard nicht entspricht, kann es zu empfindlichen Geldstrafen kommen.

Sollte eine Veränderung des Sicherheitskonzepts bei einer Bestandsanlage notwendig sein, empfiehlt es sich, Verriegelungseinrichtungen mit dynamischen und überwachten Ausgangssignalen, wie OSSD, die dem Stand der Technik, den einschlägigen Normen sowie dem Ergebnis der Risikobeurteilung entsprechen, zu verwenden.

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