Cloud, Edge-To-Enterprise und Lizenzmodelle

Kornelia Kirchner: „Edge-to-Enterprise ist ein Ansatz, der eine ­Vielzahl an individuellen Einzellösungen in einer Gesamt­lösung zusammenfasst. In einem größeren Kontext als zuvor, decken die Softwarelösungen von Aveva dabei alles ab, vom Edge Computing & Analytik bis hin zur vollständigen Über­wachung, Steuerung & Verwaltung von Edge-Geräten auf HMI-, Scada- und Unternehmens­ebene“ (Quelle: VDE VERLAG)

Kornelia Kirchner: „Edge-to-Enterprise ist ein Ansatz, der eine ­Vielzahl an individuellen Einzellösungen in einer Gesamt­lösung zusammenfasst. In einem größeren Kontext als zuvor, decken die Softwarelösungen von Aveva dabei alles ab, vom Edge Computing & Analytik bis hin zur vollständigen Über­wachung, Steuerung & Verwaltung von Edge-Geräten auf HMI-, Scada- und Unternehmens­ebene“ (Quelle: VDE VERLAG)

Subscription-Modelle liegen auch in der Industrie im Trend, so Kornelia Kirchner: „Mit Aveva Flex bieten wir unseren Kunden einen flexiblen Zugriff auf ein umfangreiches industrielles Software-Portfolio, je nachdem, wann und wie sie es benötigen. So können sie transformative Technologien schneller und einfacher denn je übernehmen und nutzen.“ (Quelle: VDE VERLAG)

Subscription-Modelle liegen auch in der Industrie im Trend, so Kornelia Kirchner: „Mit Aveva Flex bieten wir unseren Kunden einen flexiblen Zugriff auf ein umfangreiches industrielles Software-Portfolio, je nachdem, wann und wie sie es benötigen. So können sie transformative Technologien schneller und einfacher denn je übernehmen und nutzen.“ (Quelle: VDE VERLAG)

Wie groß ist der Aufwand solch ein System zu installieren? Schließlich lassen sich ja quasi unzählige Betriebs- und Produktionsdaten aufnehmen.
T. Form: Weniger als man annehmen sollte. Es kommt natürlich wie immer auf die Umstände an. Wie sieht die lokale IT-Infrastruktur aus? Wie sieht der Unterbau beim Kunden aus? Welche Anforderungen hat er? Eine Gesamt­lösung ist recht zügig umsetzbar, da wir schon immer auf offene Systeme und standardisierte Schnittstellen gesetzt ­haben. Wir reden also nicht über eine wochen- oder gar monatelange Installationsphase, sondern eher über wenige Tage.
Vor allem kann der Kunde schrittweise vorgehen und erst einmal mit dem reinen Aufzeichnen und Auswerten der ­Daten beginnen. Mithilfe von KI lässt sich dann ein sogenanntes unsupervised machine learning realisieren. Ein ­entsprechender Algorithmus vergleicht dabei die aufgezeichneten Daten mit den vorher abgespeicherten und zeigt ­Abweichungen an. Beim nächsten Schritt, dem supervised machine learning, werden Kenntnisse des gesteuerten Prozesses oder der Anlage ergänzt, sodass man aus dem Datenvergleich entsprechende Schritte ableiten kann. Bei der ­letzten Stufe, dem predictive analytics werden dann Datenspezialisten hinzugezogen, um mathematische Modelle zu entwickeln und entsprechend zu hinterlegen.


Heißt das, dass Sie zunächst gemeinsam mit dem Kunden seinen Bedarf anhand seiner Ziele analysieren und schlagen ihm ein schrittweises Herangehen zur Problemlösung vor?
K. Kirchner: Ja. Der Kunde muss zunächst einmal seine Ziele definieren. Darauf abgestimmt schauen wir uns an, was der Kunde schon im Einsatz hat und schlagen ihm ­gegebenenfalls Module aus unserem Hause vor, die ihm bei der Umsetzung seiner Ziele – das können Umweltschutz­ziele oder die Steigerung der Produktivität sein – helfen.
Um den Kunden zu unterstützen, stellen wir ein Team von Consultants zur Verfügung und arbeiten mit System­integratoren zusammen. Diese verfügen dann auch über das entsprechende Prozess- und Verfahrenswissen, das wir als Softwareanbieter nicht immer haben.


Trotzdem hört sich die ganze Analyse und Visualisierung nicht wie ein Kinderspiel an. Bieten Sie Interessenten deswegen eine kostenlose 45-Tage-Testversion mit den eigenen Daten an?
K. Kirchner: Genau das Gegenteil ist der Fall. Eben weil es so einfach ist, seine eigenen Daten in Aveva Insight zu speichern und damit zu arbeiten, bieten wir den Anwendern an, die Funktionen selbst zu testen und ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Wir sind vom Mehrwert unserer Lösung überzeugt. Der Kunde kann sich seine Daten in der Cloud ansehen, in der Testversion herunterladen und dann mit eigener Software weiterverarbeiten oder sie von einem Consultant bearbeiten und weiterverarbeiten lassen – und so selber feststellen, welchen Mehrwert sie ihm bietet.


Aveva Insight läuft in der Cloud. Ist eine effiziente Automatisierung ohne Cloud heute noch möglich? Verfolgen Sie deswegen den Ansatz Edge-to-Enterprise?
K. Kirchner: Es geht ja nicht darum, die Automatisierung in die Cloud zu verlegen, sondern die Cloud zu nutzen, um Daten und Informationen universeller transparent und verfügbar zu machen und letzten Endes schneller entscheiden und eingreifen zu können – wenn möglich – ohne vor Ort sein zu müssen. Die Cloud ermöglicht die Nutzung neuer Datenfunktionen, um Erkenntnisse zu gewinnen, die es Unternehmen ermöglichen, schneller Entscheidungen zu treffen und effizienter zu arbeiten. 

Edge-to-Enterprise kann die Cloud beinhalten, muss aber nicht. Der Ansatz beschreibt eine integrative Lösung, in der nicht nur die Produktion als Einheit betrachtet, sondern das Unternehmen als Ganzes gesehen wird, damit Produktionssysteme mit Geschäftssystemen im Einklang sind. Und je nachdem über ­welche Abläufe man spricht, kann es Sinn machen, auch über eine Ergänzung mittels Cloud zu sprechen. 
Es geht heute nicht mehr um die Frage JA oder NEIN, sondern um das WANN und das hat die globale Pandemie den Zauderern gerade erst wieder vor Augen geführt. Im Office-Bereich ist die Cloud mit Microsoft 365 bereits in vielen ­Unternehmen Standard und wird es zukünftig auch im industriellen Umfeld werden. Zu den Vorteilen gegenüber einer On-Premise-Lösung gehört die Zu­verlässigkeit, die Skalierbarkeit, die kurzen Innovationszyklen und letztendlich auch die größere Sicherheit und die Kosteneffektivität gegenüber klassischen IT-Plattformen. 

Passt zu diesen integrierten Lösungen noch der traditionelle Lizenzansatz, Software zu kaufen?
K. Kirchner: Ich denke nicht. Wir sehen das ja auch schon seit Jahren im Konsumentenbereich, da gibt es eine Vielzahl von Leasingmodellen und Streamingdienste. Man zahlt entweder nur für das, was man gebraucht oder eine monatliche Rate und hat die Flexibilität, so viel oder so wenig des jeweiligen Produktes zu nutzen. Was nutzt einem Unternehmen der Besitz einer Software, wenn es damit bestimmte Prozesse dokumentieren oder Anlagen steuern will. Da sich die Anforderungen an diese Werkzeuge im Laufe der Jahre ändern, wird eventuell eine andere Software benötigt. Mit dem Flex-Modell ist Aveva einer der Vorreiter auf dem Gebiet des industriellen Software-Leasings. Seit ca. rund zwei Jahren bieten wir darüber Softwarepakete auf Subskriptionsbasis an. So bleibt der Nutzer flexibel und kann die Software an seine jeweiligen Anforderungen anpassen. Die Palette reicht vom einfachen Applikationspaket bis hin zum Enterprise-Ansatz für ganze Unternehmen. Dabei gibt es auch nutzenorientierte Pakete, bei denen man pro Anwender zahlt. 

Frank Nolte
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