Das Ziel: Automatisierung und IT zusammenbringen
(Quelle: VDE VERLAG)
Das Fachmedium openautomation startete mit dem visionären Ziel, die „Anwender, Planer und Hersteller von innovativen Automatisierungslösungen mit dem verantwortlichen IT-Management im Unternehmen zusammenzuführen“.
Bereits die erste Ausgabe, die im Vorfeld der Hannover Messe 1999 erschien, wartete mit Überschriften auf, die durch-aus noch in die heutige Zeit passen. Unter der Schlagzeile „Linux kann Monopol brechen“ wurde die Open-Source-Plattform als Alternative zu Windows empfohlen. „Das Ende der Kistenschieber“ – damit wurden Artikel angekündigt, die den Trend zu Komplettlösungen in der Automatisierung beleuchteten. Der Artikel „Ethernet TCP/IP als Feldbus“ war schon nahezu prophetisch. Lösungen, die die Produktionswelt mit SAP verbinden, wurden als „Welten-Wanderer“ bezeichnet. Und die Titelstory zum 100. Jubiläum des Unternehmens Moeller – „Dr. Seidel lässt die Puppen tanzen“ – war der Hingucker an sich und Gesprächsthema der folgenden Hannover Messe 1999.
Auch berichtete die Redaktion in Ausgabe 1 unter der Überschrift „Sicherheitsbedenken bleiben“ bereits über Cyber-Security, Firewalls und DNS Spoofing; dies zu einem Zeitpunkt, als dieses Thema – anders als heute – komplett noch nicht ernst genommen wurde.
Blättert man die früheren Ausgaben der openautomation durch, fällt eine Vielzahl an Parallelitäten zu heutigen Texten auf: Inhaltlich haben sie über 20 Jahre ihre Gültigkeit nicht verloren. Im Folgenden werden einige Beiträge aus den ersten drei Ausgaben der openautomation im Jahre 1999 kurz zusammengefasst. Aufmerksame Leser werden sicher registrieren, dass viele Aussagen auch heute kaum an Gültigkeit verloren haben. Deswegen haben wir darüber hinaus von drei Protagonisten von damals bzw. deren Vertreter aktuelle Statements (siehe Kästen) eingefordert.
Markt mit Zukunft: MES – Was sonst
„Die Idee, die automatisierungstechnische und betriebswirtschaftliche Welt miteinander zu verbinden, ist noch recht jung. Allmählich formiert sich ein Markt dafür“, so stand es in der Ausgabe 2/1999 der openautomation.
„SAP erkennt Bedeutung von MES“ lautete eine Zwischenüberschrift. Das SAP-Messemotto zur Interkama 1999 – eine der damals führenden Automatisierungsmessen – „Der Herstellungsbetrieb als integraler Bestandteil der Supply Chain“ sollte damals verdeutlichen, „dass die Fähigkeit eines Industrieunternehmens, auf sich ständig verändernde Marktanforderungen zu reagieren, von der Integration der betrieblichen Abläufe in den unternehmensweiten Planungsverbund und letztlich in die unternehmensübergreifende Extended Supply Chain abhängt … Zwischen der Auftragserteilung und der Anpassung des detaillierten betrieblichen Produktionsplans dürfen nicht Tage, sondern allenfalls Minuten vergehen; ebenso muss der Produktionsfortschritt für die Liefersituation transparent sein.“
Softe Integration: Datendurchgängigkeit bis ins ERP
„Siemens A&D bietet ein abgestimmtes Angebot von der Feldebene über die Steuerungs- bis hin zur Leitebene mit den entsprechenden Schnittstellen zur ERP-Welt“, berichtete die openautomation 2/1999. „Eine immer größere Rolle spielt dabei Software. Reinhold Achatz, Leiter des Geschäftsgebiets Software- und Systemhaus bei Siemens A&D, sagte: „Die Optimierung des Produktionsprozesses geschieht mithilfe der Automatisierungstechnik.“
Siemens und Software in Zahlen 1999: Siemens beschäftigt 27.000 Softwareentwickler. Das sind in etwa doppelt so viele wie Microsoft; im Industriebereich immer noch dreimal so viele wie SAP. 60 % aller Umsätze von Siemens hängen von Software ab, etwa ein Drittel der Umsätze werden von Software dominiert.
ABB stärkt sich für die Automation: Synergie macht fit
„Das größte Ereignis für ABB stellt in diesem Jahr die Übernahme der gesamten Elsag Bailey sowie die Integration von Hartmann & Braun in die deutsche ABB dar“, so stand es in der Ausgabe 2/1999. „In diesem Zusammenhang positioniert sich das Unternehmen im Automatisierungsbereich neu und wird erstmalig in der Lage sein, durchgängige Lösungen vom Feldbereich bis zum Prozessleitsystem bereitzustellen“ (siehe nächste Seite mit heutigem Statement).