Entwickelnde aus aller Welt stellten sich der ctrlX developR Challenge von Bosch Rexroth. Nun stehen die Gewinner fest, die in größerer Runde gefeiert wurden (Quelle: Bosch Rexroth)
Der Challenge von Bosch Rexroth hatten sich Entwickelnde aus aller Welt gestellt. Die fünf Finalisten wurden von einer Jury, bestehend aus Führungspersönlichkeiten von Eplan, Kuka und Sick, ergänzt durch Rolf Najork, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, ausgewählt. "Die Ergebnisse übertrafen sämtliche Erwartungen", bilanzierte Bosch Rexroth.
Die ctrlX developR Challenge brachte Entwicklungstalente mit dem offenen Automatisierungssystem von Bosch Rexroth zusammen. Auf Basis von ctrlX Automation und der Steuerungsplattform ctrlX Core haben die 25 Teilnehmenden, die aus 68 Bewerbungen ausgewählt wurden, ihre Ideen umgesetzt. Dabei beschritten sie in Zusammenarbeit mit ihren Mentoren, die von Bosch Rexroth sowie aus Partnerunternehmen der ctrlX World kamen, neue Wege in der Automatisierung.
„Es war sehr spannend, zu sehen, welche Aufgaben sich abseits der klassischen Fabrikautomatisierung mit der ctrlX Core lösen lassen. Durch die Offenheit der Steuerungsarchitektur eröffneten sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten, über die wir teils nicht mal selbst nachgedacht hatten. Die Teilnehmenden lieferten uns wertvolle Denkanstöße hinsichtlich zukünftiger Geschäftsfelder und forderten uns bei der Implementierung von modernen Technologien wie zum Beispiel Machine Learning heraus. Die Challenge hat uns sehr interessanten Input für die Weiterentwicklung von ctrlX Automation geliefert”, sagt Jasmin Heim, Marketingleiterin der Business Unit Automation & Electrification Solutions bei Bosch Rexroth.
Die Gewinner im Überblick
Auf der zweitägigen ctrlX developR Conference 2022 im TechPark von Bosch Rexroth in Ulm präsentierten die Finalisten ihre Ergebnisse beim Pitch-Event. Die Jury bewertete die Pitches nach den Hauptkriterien: Idee und Herangehensweise, technische Methoden und Umsetzung, Mehrwert verbunden mit Potenzial und Vermarktungskonzept sowie die finale Pitch-Präsentation. Die Sieger sind:
- Andreas Schiffler (Deutschland): „Anomalie-Detektion mittels Isolation-Forest”,
- Matthias Dittrich (Deutschland): „IoT-Lösung für kabellose Sensorik auf Basis von MQTT”,
- Philipp Stanley-Marbell (Großbritannien): „Abschätzung der Unsicherheit von empirischen Sensor-Daten für schnellere und zuverlässigere KI-Applikationen”,
- Cesare Bornaghi (Italien): „Industriekameras mit ctrlX AUTOMATION verbinden und KI-Algorithmen hinzufügen” sowie
- Der Sonderpreis für Studierende ging an: Sabari Kannan Muthalagu (Deutschland): „Automatisierungssystem zur Steuerung der Rauchgasabsaugung für Lötstationen in Laboren”.
Die Lösungen im Detail
Andreas Schiffler schuf mit seinem Projekt einen Use Case, der nach Einschätzung der Jury über ein großes Marktpotenzial verfügt. „Die Anomalie-Detektion mittels Isolation Forest auf der ctrlX Core dient dazu, einen Serienprozess wie das Einpressen eines Gummis ohne weitere Vorkenntnisse automatisch zu überwachen“, sagt Andreas Schiffler. Dieser Machine Learning Prozess lässt sich auch einfach auf andere Anwendungsfälle adaptieren.
Auch Matthias Dittrich überzeugte mit seiner Projektidee und deren Umsetzung. Auf Basis von ctrlX Automation entwickelte er einen Lösungsansatz für die Gießereiindustrie und andere Branchen. Aus dem präsentierten Use Case, einer IoT-Lösung für die drahtlose Sensoranbindung, ergeben sich Vorteile bei der Prozessanalyse und -optimierung.
Philipp Stanley-Marbell wagte mit seinem Projekt einen Vorstoß in die Welt der Künstlichen Intelligenz. „Menschen lagern immer mehr Entscheidungen an KI aus. Aber wie können wir den Algorithmen oder Maschinen trauen, wenn wir uns selbst unsicher sind?“, stellte er als zentrale Frage. Philipp Stanley-Marbell erweiterte daher ctrlX Automation um Funktionen zur Verfolgung von Unsicherheiten in puncto Daten, um vertrauenswürdige datengestützte Entscheidungen treffen zu können.
Cesare Bornaghi ermöglichte es, jede beliebige Industriekamera an die ctrlX Core anzuschließen und KI-Algorithmen mittels Standards wie ONNX zur Bildauswertung zu integrieren. Das Produkt mit dem Namen CAM-ALL-IA soll als Standard für eingebettete Inte-gration von Bildbearbeitungssystemen in das Ökosystem ctrlX World einfließen. Die Jury war besonders von dem weiten Entwicklungsstand und dem bereits sehr ausgefeilten Vermarktungskonzept beeindruckt.
Jasmin Heim bilanziert: „Der Wettbewerb hat gezeigt, dass ctrlX Automation unzählige Möglichkeiten bietet und einfach zu bedienen ist. Zudem haben wir den Austausch gefördert. Alle Teilnehmenden und Mentoren sind jetzt Teil unserer Community und haben sich teilweise miteinander vernetzt, um gemeinsame Themen zu vertiefen. Das unterstützt genau unseren Co-Creation-Ansatz: Die besten Lösungen entstehen in Zusammenarbeit – im Idealfall ab sofort regelmäßig in einer ctrlX developR Challenge. Wir planen daher die Durchführung weiterer Wettbewerbe in den jeweiligen Regionen.“