Bosch-Rexroth-Grafik mit Geschäftszahlen 2023

Bosch Rexroth weist die Geschäftszahlen 2023 im Vergleich zu 2022 aus. (Quelle: Bosch Rexroth)

„Im Jahr 2023 hat unser weltweites Team den Spagat zwischen anfangs hoher Auslastung und dann fallendem Auftragseingang bewältigt. Darin zeigt sich die Stärke von Bosch Rexroth: Wir haben unser Unternehmen wirtschaftlich auf Kurs gehalten. Gleichzeitig ist die Zufriedenheit unserer Kunden erneut gestiegen“, sagt Dr. Steffen Haack, Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG. Das Unternehmen habe sein Angebot für Hydraulik- und Fabrikautomations-Kunden durch Innovationen, Zukäufe und Partnerschaften gestärkt und sein weltweites Fertigungsnetzwerk konsequent weiterentwickelt. "Die Digitalisierung für Kunden und bei internen Abläufen wird vorangetrieben, zudem stärkt Bosch Rexroth fortlaufend seine Nachhaltigkeitsaktivitäten und integriert das zugekaufte Unternehmen HydraForce", wird in einer Meldung berichtet. „Auch in herausfordernden Zeiten können wir dabei auf unsere starke Unternehmenskultur bauen, die auf den Erfolg unserer Kunden und unseres Unternehmens ausgerichtet ist“, so Dr. S. Haack weiter. 

Die weltweite Umsatzentwicklung

Der Umsatz stieg nominal um 7,5 % (rund +530 Mio. €) auf 7,6 Mrd. €. Währungseffekte wirkten nach Unternehmensangaben mit rund 190 Mio. € negativ, sodass der Umsatz wechselkursbereinigt um 10,1 % stieg. Seit 2023 zählen auch HydraForce und ELMO Motion Control zum Geschäft von Bosch Rexroth und tragen nun ebenso wie das bereits 2022 mehrheitlich übernommene Geschäft von Kassow Robots zum höheren Umsatz bei.

"Die positive Entwicklung in Nord- und Südamerika (+24 %) war vor allem durch die Übernahme von HydraForce geprägt. Der Umsatz in Europa außerhalb Deutschlands wuchs um 9,3 %, in Deutschland um 3,4 %" heißt es in der Meldung. Füt die Region Asien/Afrika/Australien wird ein Umsatzrückgang um 4,6 % ausgewiesen. "In der Region gab es sehr unterschiedliche Entwicklungen: Der starke Rückgang in China, neben USA und Deutschland der größte Markt für Bosch Rexroth, konnte von den anderen Ländern der Region Asien nicht ausgeglichen werden. In Indien, wo Bosch Rexroth seit 50 Jahren aktiv ist, erzielte das Unternehmen hingegen rund 30 % mehr Umsatz als im Vorjahr", wird berichtet. 

Auftragseingang - Erholung im 2. HJ erwartet

Der Auftragseingang betrug 2023 nach Unternehmensangaben rund 6,4 Mrd. €. Das sind rund 950 Mio. € oder 13,1 % weniger als im Vorjahr, als der zweithöchste Wert der Unternehmensgeschichte erzielt wurde. "Die in den meisten Weltregionen schwache Konjunktur und fortwährende Unsicherheit haben besonders seit der zweiten Jahreshälfte 2023 zu deutlich geringeren Neuaufträgen geführt", heißt es in der Meldung. Mit einer Erholung des Auftragseingangs rechnet Bosch Rexroth in der zweiten Jahreshälfte 2024. 

Ausblick für 2024 

„Wir gehen davon aus, dass das laufende Jahr weiterhin von der schwachen Konjunktur sowie großen Unsicherheiten im wirtschaftlichen und politischen Umfeld geprägt sein wird“, sagt Holger von Hebel, Finanzvorstand der Bosch Rexroth AG. Angesichts dieser Rahmenbedingungen, gestiegener Material-, Energie-, Logistik- und Lohnkosten sowie wegen des deutlichen Rückgangs der Neuaufträge bleibe der Kostendruck sehr hoch. Daher ergreife das Unternehmen kontinuierlich Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, beispielsweise eine höhere Automatisierung von Abläufen oder die kontinuierliche Weiterentwicklung und bessere Ausbalancierung des weltweiten Fertigungsverbunds. „Wir gehen entschlossen, aber mit Bedacht vor. Wir bestehen damit im aktuell herausfordernden Umfeld und bereiten uns gleichzeitig mit Innovationen und Investitionen auf den nächsten Aufschwung vor“, ergänzt von Hebel.

Investitionen und Innovationen 

Im Rahmen seiner langfristigen Wachstumsstrategie weist Bosch Rexroth 2023 rund 460 Mio. € für Forschung und Entwicklung aus – eine Steigerung um 18,5 % gegenüber dem Vorjahr. "Über 6 % des Umsatzes fließen in diesen Bereich, weiterhin mehr als im Branchenschnitt. Diese Investitionen festigen die führende Position des Unternehmens in der Hydraulik und treiben das Wachstum in der Fabrikautomation – einem der strategischen Wachstumsfelder von Bosch insgesamt – voran", ist man überzeugt.

Die Investitionen in neue Werke, Gebäude, Anlagen und Maschinen werden für 2023 mit rund 390 Mio. € angegeben. Durch die neu eröffneten Werke in Querétaro, Mexiko, sowie in Brnik, Slowenien, möchte Bosch Rexroth die Stärkung und weitere Ausbalancierung des weltweiten Fertigungsverbunds fortsetzen und lokale Lieferketten festigen. Am Stammsitz in Lohr wurde beispielsweise die Modernisierung der Gießerei weitestgehend abgeschlossen und ein neues Kunden- und Innovationszentrum eröffnet. Weitere Zentren dieser Art entstanden in Warschau und Budapest. 

Als Beispiele für Innovationen nennt Bosch Rexroth: Lösungen zur Verdichtung und zum Handling von Wasserstoff, das für den gesamten Automatisierungsmarkt geöffnete Betriebssystem ctrlX OS, für das inzwischen renommierte Partner wie Dell Technologies, congatec oder Nokia gewonnen werden konnten, die neue eOC-fähige (electronic Open Circuit) Axialkolbenpumpe A10VO Baureihe 60 für den Mitteldruckbereich, mit der mobile Arbeitsmaschinen noch vielseitiger und flexibler eingesetzt werden können, die digitale Kollaborations-Plattform myBODAS zur effizienten Zusammenarbeit zwischen Anwendenden und BODAS-Expertenkreis, um die Softwareentwicklung für Off-Highway-Fahrzeuge zu beschleunigen, sowie umfassende Automatisierungslösungen für den gesamten Wertstrom in der Batteriefertigung – von der Elektroden- und Zellfertigung über die Batteriemodul- und Packmontage bis hin zum End-of-Line-Testing und Recycling. Mit seiner Batterie-Recycling-Lösung ist Bosch Rexroth für den renommierten Industriepreis „Hermes Award“ nominiert, der auf der Hannover Messe vergeben wird. Dort stellt das Unternehmen vom 22. bis 26. April viele seiner Innovationen vor. 

Übernahmen und Partnerschaften

Die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens HydraForce mit seinen weltweit rund 2.100 Mitarbeitenden wurde im Frühjahr 2023 vollzogen. HydraForce ist spezialisiert auf mechanische und elektrische Einschraubventile und Steuerblöcke. In China hat Bosch Rexroth mit lokalen Partnern Vereinbarungen zur Gründung von Gemeinschaftsunternehmen in den Bereichen Elektrifizierung von Off-Highway-Maschinen sowie Automatisierung geschlossen. Sie sollen für diese Region spezifische Produkte entwickeln, fertigen und vermarkten.

Zahl der Mitarbeitenden gesteigert 

Ende des Jahres 2023 waren nach Unternehmensangaben weltweit rund 33.800 Mitarbeitende bei Bosch Rexroth beschäftigt. Das sind 5,5 % beziehungsweise rund 1.800 mehr als im Vorjahr. "Durch die Übernahme von HydraForce verzeichnete die Region Nord-/Südamerika den stärksten Zuwachs (insgesamt +40 % beziehungsweise rund 1.300 Mitarbeitende). Nach zwei Jahren des Stellenaufbaus ging in Deutschland die Zahl der Mitarbeitenden auch durch die bereits im Jahr 2022 angekündigte Teilverlagerung von Tätigkeiten leicht zurück (um 2,8 % beziehungsweise rund 400). Rund 42 % aller Mitarbeitenden von Bosch Rexroth sind in Deutschland tätig", gibt das Unternehmen in seiner Meldung an.

Bosch Rexroth ist Partner der #WeLiveOpenAutomation-Kampagne

Bosch Rexroth (ih)

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