Begrüßungsrede von Markus Sandhöfner, Geschäftsführer B&R Deutschland

Markus Sandhöfner, Geschäftsführer B&R Industrie-Elektronik GmbH, begrüßte am 29. November seine Gäste zum 40-jährigen Jubiläum von B&R Deutschland am neuen Standort in Friedberg (Quelle: VDE VERLAG)

Mit dem neuen Slogan "Intelligent automation for a better future" eröffnete Markus Sandhöfner, Geschäftsführer B&R Deutschland, die 40-Jahr-Feier. Dabei wird weiterhin die adaptive Maschine, für die B&R intelligente Automation liefert, als Zukunftsbild verfolgt. 

Zahlreiche Gäste waren der Einladung an den neuen Standort Friedberg, wo die ABB-Division Robotics ihren langjährigen Sitz hat, gefolgt. Kundennähe und Innovationskraft nannte M. Sandhöfner als zwei wesentliche Faktoren, die B&R ausmachen. Er verwies auf die Anfänge von B&R, als die Firmengründer Erwin Bernecker und Josef Rainer als erstes Produkt ein Zählermodul präsentierten. "Nie stehen bleiben, sondern zielgerichtet nach vorne entwickeln, war schon immer die Maxime von B&R. Heute sind 270 Menschen für B&R deutschlandweit tätig. Die Expertise des gesamten Teams macht den Unterschied", sagte M. Sandhöfner. Dann ging er auf die zahlreichen Produktentwicklungen im Lauf des B&R-Bestehens seit 1979 ein. "Auch zukünftig treiben wir die Technologien mit unseren Kunden gemeinsam voran", erklärte er weiter. 

Im Anschluss richtete auch Jörg Rommelfanger, Leiter der ABB-Robotics-Division, einige Grußworte an die Gäste und begrüßte das B&R-Team am neuen Standort.

Intelligente Automation im Fokus

Jörg Theiss, Präsident B&R Industrial Automation, erläuterte die Neuaufstellung des Unternehmens mit flacheren Hierarchien und autonomen Einheiten. Als übergreifendes Ziel formulierte er: "Wir wollen Innovationen schneller vorantreiben. Sustainability erlangt immer weiter an Bedeutung; Kunden fragen nach dem CO2-Footprint von Produkten. Darauf bereiten wir uns vor – in vielfacher Hinsicht."

B&R hat sich selbst zum Ziel gesetzt, bis 2030 komplett CO2-neutral zu sein. Dabei sollen eigene Produkte in der Produktion zum Einsatz kommen, um CO2-Neutralität zu erreichen.

Technologisch liegt weiterhin der  Fokus auf "intelligent automation". "Wir haben in den letzten zwölf Monaten viel Aufwand betrieben, damit unsere Mitarbeiter verstehen, wie sie zur Zielerreichung beitragen können. Denn: Unsere Strategie kann nur dann erfolgreich sein, wenn jeder einzelne Beschäftigte diese mitträgt", sagte J. Theiss.

Auch Resilienzsteigerung gehört zu den obersten Zielen. J. Theiss verwies auf die Lieferengpässe in der Corona-Zeit. Solche Szenarien sollen in Zukunft vermieden werden. Außerdem will man sich breiter am Markt aufstellen. Auch dadurch soll das Unternehmen resilienter werden.

Technologie für die Megatrends 

Auf die Megatrends ging anschließend Vertriebsgeschäftsführer Luca Galluzzi ein: "Individuelle Consumer-Wünsche, Digitalisierung/KI, Fachkräftemangel sowie  Uncertanties", fasste er die Wesentlichen zusammen. Aus seiner Sicht rücken dadurch Flexibilität und Einfachheit weiter in den Fokus. Immer im Blick: die adaptive Maschine, um den Megatrends erfolgreich zu begegnen. "Wir möchten der Enabler der adaptiven Maschine sein. Dazu haben wir im Portfolio: Machine Vision, Machine Centric Robotic, mechatronische Systeme, Automatisierungssoftware und ein Netzwerk von Eco-Systemen (z.B. OPC UA FX, ein Netzwerk, an das sich jeder Anbieter andocken kann)", erklärte er. Und auch er verwies noch einmal auf die Bedeutung der Co-Creation mit den Kunden, die die Phasen Vision, Plan und Roll-out umfasst. "Multiple Touchpoints – close cooperation", fasste er zusammen.

Innovationen 2024+

Einen Innovationsausblick gab abschließend Vertriebsmitarbeiter Ralf Henkel, der zu Beginn herausstellte: "Hohe Performance, Offenheit, Einfachheit, Skalierbarkeit sind die Hauptparameter bei allen B&R-Entwicklungen. Sicherheit und Nachhaltigkeit bilden darum die Klammer." Dabei würde am Anfang jeder Entwicklung u.a. immer die Frage im Raum stehen: Wie designen wir eine Komponente so, dass sie Losgröße 1 umsetzen kann."

Unter der Headline Safety Plus soll eine neue Plattform für Sicherheitstechnik im Bereich der Controller vorgestellt werden. "Damit wird die Sicherheitstechnik auf ein komplett neues Level gestellt", sagte R. Henkel. Zudem soll mapp View in den nächsten Jahren angepasst werden, um kleine Lösungen anbieten zu können. In ca. zwei Jahren soll eine neue Generation Acoposmulti vorgestellt werden, die vollständig auf OPC UA FX setzt. Rund um das erweiterte Produktspektrum nannte er z.B. Vision und KI als neues Maß der Dinge. "Anomalieerkennung erfolgt dadurch zukünftig automatisch und wird nicht mehr geteacht", so R. Henkel.

Zudem ist ein "New Automation Ecosystem", geplant: "Es bedarf eines neuen Ansatzes rund um unser Automation Studio: Der komplette Maschinenlebenszyklus einer Maschine muss damit abgedeckt werden. Dabei sollten neueste Software-Entwicklungsmethoden unterstützt sowie agile SW-Entwicklung und OT/IT-Verbindung effektiv zusammengebracht werden. Das wird das neue Automation Studio mitbringen", so R. Henkel. Und auch das Thema Copilot, um Mitarbeiter in der Fertigung zu unterstützen und dem Fachkräftemagel entgegen zu wirken, steht auf der Roadmap. 

Abschließend wies er noch auf die Bedeutung der Schwarmintelligenz hin. "Mit unserer neuen B&R Community-Plattform bringen wir Hard- und Softwareexperten zusammen. Auf diese Weise erreichen wir es, gemeinsam schneller zu besseren Lösungen zu gelangen", schloss R. Henkel den Vortragsteil ab.

Inge Hübner

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