„Mit Safety+ bieten wir den Kunden erstmalig ein offenes Programmiersystem, sodass sie die fortschrittlichen Werkzeuge und Methoden einsetzen können, die sie bereits aus der Standardprogrammierung kennen“, erklärt Franz Kaufleitner, Produktmanager für Safety bei B&R, der Division für Maschinenautomatisierung von ABB. „Sicherheitsanwendungen lassen sich so wesentlich effizienter und flexibler entwickeln.“

Möglich geworden ist dieser Produktivitätsschub in der Programmierung von sicherheitsorientierten Applikationen im Wesentlichen durch drei Aspekte: eine innovative Datenarchitektur, flexible Wahl von Sprache und Datentyp sowie der Einsatz von Tools und Prozessen aus der Standardprogrammierung.

Die Top 3 im Überblick

Die Datenarchitektur wird als eine zentrale Neuerung von Safety+ angegeben: Die Daten werden in einem frei zugänglichen Format gespeichert, wobei jede Änderung mitdokumentiert wird. Dabei werden die Quelldateien in einem offenen textbasierten Code-Repository in Formaten wie XML oder JSON abgespeichert. "Um trotz dieser Offenheit die Integrität des Programm-Codes zu gewährleisten, erhält jede Datei einen digitalen Fingerabdruck. Dieser zeigt an, wenn sich etwas ändert. Ergänzt mit detaillierten Metadaten bietet dies Transparenz, wer was wann geändert hat", berichten die Experten.

Als ein Novum bei Systemen für Sicherheitsprogrammierung wird angegeben, dass sich diese Metadaten nicht nur auf die gesamte Sicherheitsapplikation beziehen. "Ingenieure können jetzt jede Änderung bis auf die Ebene von Funktionsbaustein und Parametersatz nachvollziehen und den Code gezielter optimieren. Dies führt zu einem agileren Engineering der Sicherheitsfunktionen, die sich leichter an verändernde Benutzeranforderungen anpassen lassen", wird weiter informiert.

Dank der "neuen" Offenheit von Safety+ können Ingenieure Sicherheitsapplikationen mit Werkzeugen und Plattformen von Drittanbietern erstellen und verwalten. „Durch die Integration der Sicherheitsprogrammierung in gängige Tools wie GitHub und Jenkins wird das Arbeiten für Entwickler in hohem Maß flexibler,“ so F. Kaufleitner. „Dies vereinfacht den Entwicklungsprozess und fördert darüber hinaus auch die Zusammenarbeit und den Austausch innerhalb der Entwicklergemeinschaft.“

Für die automatische Build-Generierung und kontinuierliche Integration ist ein Kommandozeilen-Interface (CLI) verfügbar. So können Entwickler im sogenannten Headless-Betrieb direkt mit der Software interagieren und Programm-Code effizient verarbeiten.

Als drittes wesentliches Novum rund um Safety+ gibt B&R die Wahl der Programmiersprache und das applikationsspezifische Fine-Tuning beim Programmieren durch Datentypen an. So biete Safety+ Ingenieuren eine größere Auswahl an Programmieroptionen, einschließlich Funktionsbausteinen, Kontaktplänen und strukturierten Texten. "Safety+ hebt frühere Beschränkungen für Datentypen auf und unterstützt Elemente, wie Arrays, Structs und reale Datentypen, die in der nichtsicheren Programmierung Standard sind", heißt es von Unternehmensseite. F. Kaufleitner stellt heraus: „Mit Safety+ geben wir Entwicklern die Freiheit, die sie benötigen, um innovative und effiziente Sicherheitslösungen zu schaffen. Ich denke, es ist nicht zu hoch gegriffen, wenn wir von einer kleinen Revolution in der Programmierung von Sicherheitsfunktionen sprechen.“

B&R (ih)

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