Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe AG, gibt Ausblick auf die Hannover Messe 2022

Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Messe AG, gibt auf der Hannover-Messe-Preview Details rund um die Hannover Messe 2022 bekannt (Quelle: Deutsche Messe)

„Am 29. Mai geht es los und wir freuen uns auf vier starke Messetage im Many-to-Many“, mit diesen Worten eröffnete Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe AG, die diesjährige Hannover-Messe-Preview. Er verwies darauf, dass man durch die pandemiebedingte Verschiebung der Hannover Messe 2022 von April in den Mai/Juni sich eine Rückkehr zur Normalität wünschte. „Durch den zu verurteilenden Krieg, wie er derzeit in der Ukraine stattfindet, befinden wir uns nun erneut in einem weltweiten Krisenmodus. Er wird nicht dazu führen, dass wir die Hannover Messe nicht stattfinden lassen können. Er wird aber dazu führen, dass wir die eigentlichen Hannover-Messe-Fokusthemen noch einmal verstärken.“

Im Weiteren verwies er darauf, dass wir uns seit drei Wochen in einer Zeitenwende befinden, die unter anderem steigende Energiepreise zur Folge hat. Viele Aussteller hätten zudem mit unterbrochenen Lieferketten zu kämpfen, die sich ebenfalls auf die weltweite Produktion auswirken. Hinzu käme das Thema Klimawandel. "Im Kern geht es darum, wie wir in einer sich dynamisch verändernden Welt – politisch, ökologisch und wirtschaftlich – für Versorgungsicherheit und Wachstum sorgen können und dabei gleichzeitig dem Klimawandel entgegenwirken. Innovative Technologien werden hierbei eine Schlüsselrolle spielen", sagt Dr. J. Köckler.

Erwartet werden in diesem Jahr zwischen 2.500 und 3.000 Aussteller zur Hannover Messe. "Mit unserer Digital Edition hatten wir mit ca. 1.800 Ausstellern und rund 90.000 Teilnehmende gezeigt, dass der digitale Austausch zwar gut funktioniert, aber ein Many-to-many funktioniert so nicht", so Dr. J. Köckler. Umso mehr freue er sich auf den Restart der Hannover Messe, für die ein optimaler Termin ohne Ferien und Feiertage gefunden worden sei. Mit dem Leitthema  Digital Transformation soll dann die Geschichte fortgeschrieben werden. Darunter soll gezeigt werden, wie vernetzte Produktionsanlagen effizienter und ressourcenschonender arbeiten oder wie sich Energie nachhaltig erzeugen und übertragen lässt.

Im Weiteren stellte Dr. J. Köckler den Dreiklang seiner Messe heraus: Zu den ausstellenden Unternehmen zählen Konzerne wie Siemens, Bosch, Schneider Electric, Schaeffler, Microsoft, SAP oder Service Now, sowie viele mittelständisch geprägte Industrieunternehmen wie Beckhoff, Festo, Harting, Pepperl+Fuchs, Phoenix Contact, Wago oder Ziehl-Abegg. Hinzu kommen die großen Forschungsinstitute wie Fraunhofer oder das KIT und rund 100 Startups.

Grüne Energien und Wasserstoff 

"Wenn es um die CO2-neutrale Produktion und die Energie-Versorgungssicherheit in Europa geht, spielen regenerative Energien und grüner Wasserstoff eine Schlüsselrolle. Viele Unternehmen gehen bereits mit konkreten Lösungen voran. So entsteht beispielsweise im Industrie 4.0-Leitwerk des Ausstellers Bosch ein Wasserstoffkreislauf. Dabei wird grüner Wasserstoff gewonnen, der für industrielle Prozesse genutzt wird", geben die Messeverantwortlichen an.

Aufgrund der aktuellen Energie-Versorgungsdiskussion soll das Thema Wasserstoff auf der Hannover Messe weiter an Bedeutung gewinnen. "Wir bieten bereits seit Jahren die größte europäische Plattform für die Wasserstoff- und Brennstoffzellenwirtschaft. In Hannover präsentieren mehr als 200 Unternehmen Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung mittels Wasserstoff aus regenerativen Energien – darunter Iberdrola, Saint Gobain, Emerson, ElringKlinger, Plug Power, Siemens, Phoenix Contact, Enapter, Bosch, Hexagon Purus, Nel Hydrogen, Hydrogenious und GP Joule", so Dr. J. Köckler

Digitalisierung, Automatisierung und KI 

Die Deutsche Messe verweist darauf, dass Europa bis zur Mitte des Jahrtausends klimaneutral werden will. Immer mehr Unternehmen hätten sich ambitionierte Ziele gesetzt und seien dabei, ihre Produktion und Services vollständig umzustellen. Die dafür benötigten Technologien würden die Aussteller der Hannover Messe liefern.

"Nicht nur, weil die Produktion nahezu aller Güter mit modernen Maschinen und Anlagen ressourcenschonender und energieeffizienter erfolgen kann, sondern weil mit Lösungen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Elektrotechnik sowie der Software- und IT-Industrie die Steuerungsprozesse von komplexen Systemen verbessert, Innovationen angekurbelt und Treibhausgas-Emissionen auf der ganzen Welt verringert werden können", verlautbart der Veranstalter.

"Das Erfassen des CO2-Abdrucks über ganze Lieferketten ist häufig der erste Schritt in Richtung Klimaneutralität. Der Aussteller Siemens hat eine Software entwickelt, die Emissionsdaten entlang der Lieferkette erfasst und sie mit denen aus der eigenen Wertschöpfung zu einem realen CO2-Fußabdruck eines Produkts kombiniert", berichtet Dr. J. Köckler weiter

Partnerland Portugal

Geplant ist, dass Bundeskanzler Olaf Scholz und Portugals Premierminister António Costa die Hannover Messe gemeinsam eröffnen werden. Portugal ist in diesem Jahr das Partnerland der Industriemesse.

Mehr als 120 Unternehmen aus dem Partnerland Portugal haben sich für die Hannover Messe 2022 angemeldet. "Unter dem Motto ,Portugal Makes Sense' zeigen sie ihre Produkte und Lösungen für die digitale Transformation, die Energiewende sowie für verlässliche Lieferketten", gibt die Deutsche Messe an.

Weitere politische Würdenträger wie Frans Timmermanns, Vizepräsident der Europäischen Kommission oder Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, haben laut Dr. J. Köckler ihr Kommen ebenfalls bestätigt. "Ende Mai schaut die weltweite Industrie-Community nach Hannover. Insbesondere in diesem Jahr kann die Hannover Messe 2022 wirtschaftspolitische Signale senden und Brücken zu bauen", ist er überzeugt.

Rahmenprogramm

Neben den Messepräsentationen erwartet die Besucher*innen ein Rahmenprogramm. Auf den vier Konferenzbühnen geht es um Themen wie Automatisierung, Cloud und Infrastruktur, Analyse und Datenmanagement, Digitale Plattformen, Robotik, IT-Sicherheit, Künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien, grüner Wasserstoff, die energieeffiziente und CO2-neutrale Produktion, digitales Energiemanagement, Kreislaufwirtschaft und vieles mehr. Das komplette Programm wird zum einen vor Ort erlebbar sein und zeitgleich über die Hannover-Messe-Website gestreamt.

 

 

Deutsche Messe, Inge Hübner

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