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Der VDW vertritt über 120 mittelständische Unternehmen im Werkzeugmaschinenbau und kooperiert mit der OPC Foundation und führenden Anbietern wie den VDW-Mitgliedern Chiron, DMG Mori, Emag, Grob, Heller, Liebherr Verzahntechnik, United Grinding, Trumpf und deren Steuerungslieferanten, wie Beckhoff, Bosch Rexroth, Fanuc, Heidenhain und Siemens, zusammen. Als erstes gemeinsames Ziel wird die Gruppe eine offene, konsistente OPCUA-basierte Abbildung für herstellerübergreifende und maschinenübergreifende Kommunikation aufbauen, um kontextreiche Daten untereinander und mit erweiterter unternehmens- und cloudbasierten IT Infrastrukturen auszutauschen.Dazu erklärt Dr. Heinz-Jürgen Prokop, Vorsitzender des VDW: "Unser Ziel ist die durchgängige Vernetzung der Produktion; das Vehikel dafür ist OPC UA und die Energie, die uns antreibt ist der gemeinsam festgelegte Gleichanteil der Daten, die wir dafür austauschen müssen.“
Mit der Entscheidung des VDW, OPC UA als Interoperabilitätsplattform für Werkzeugmaschinen zu nutzen und ihre Informationsmodelle zu standardisieren, adressiert der VDW zwei zentrale Herausforderungen, denen sich Maschinenbauer stellen müssen, damit sie und ihre Kunden den Wert von Industrie4.0-fähigen Maschinen realisieren können.
Erstens wird eine offene Kommunikation zum Austausch roher, kontextreicher Maschinendaten in Produktionsumgebungen mit unterschiedlichen Maschinen und unterschiedlichen Steuerungen benötigt. Bisher war dies aufgrund der Anzahl von proprietären und inkompatiblen Datenmodellen und -protokollen, die sowohl von Maschinenbauern als auch von übergeordneten Automatisierungsanbietern verwendet wurden, nicht möglich. Die Definition gemeinsamer OPC UA-Informationsmodelle für Werkzeugmaschinen und die Verwendung der OPC UA-Funktionalität für Datenkonnektivität behebt dieses Problem.
Zweitens brauchen Maschinen eine sichere Verbindung mit dem "Rest der Welt" welche allerdings den Zugriff regulieren kann und daher Authentifizierung und Zugriffschutz bietet. Auch müssen Daten ggf. vorverdichtet und gepuffert werden, da gerade Rohdaten in höherer Auflösung nicht in Echtzeit durch das Netzwerk geschickt werden können, ohne die Maschinenperformance zu beeinträchtigen. All diese Funktionen übernimmt ein Gateway, das als zweite Projektphase spezifiziert und implementiert wird.
Martin Gutberlet, Leiter Corporate Digital Projects, DMG Mori: "DMG Mori ist überzeugt, dass OPC UA der führende Industriestandard für Werkzeugmaschinen sein wird und engagiert sich deshalb aktiv für die VDW-Initiative zur Definition einer offenen, umfassenden Kommunikationslösung auf Basis von OPC UA. "
Thomas J. Burke, Präsident der OPC Foundation, erklärt: "Die Architektur des OPC UA-Informationsmodells ermöglicht es Unternehmen, ihre Datenmodelle einfach in die OPC UA-Architektur einzubinden und die vielfältigen Dienste von OPC UA zur nahtlosen Informationsintegration zu nutzen, um Interoperabilität von den Geräten der untersten Ebene bis zur Cloud zu realisieren. Die OPC Foundation freut sich, mit dem VDW zusammenzuarbeiten, um aus dem umfangreichen, vordefinierten Datenmodell des VDW eine entsprechende OPC UA-Companion-Spezifikation zu entwickeln, die es Mitgliedern der OPC Foundation und des VDW ermöglicht, einfach und schnell zertifizierte Produkte zu entwickeln, welche die nahtlose Interoperabilität zwischen Maschinenbauern und Automatisierungslieferanten dramatisch erweitern wird."
Stefan Hoppe, Vizepräsident der OPC Foundation fügt hinzu: "Es ist großartig sich über Schnittstellen und vor allem die Bedeutung von Daten zu einigen um diese dann sicher auszutauschen zu können. Wirklich spannend ist aber die reale Adaption solcher Standards zu erleben. Genau dies leistet der VDW, die wichtigste Organisation der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie mit der Unterstützung seiner Weltklasse-Werkzeugmaschinenherstellern, dem 'Who is Who' der Brache und mit deren Zulieferern!"