Auswirkungen auf Geräte- und Maschinenhersteller

HMS verfügt über ein umfangreiches _Wireless-Produktportfolio und entwickelt bereits 5G-fähige Kommunikations­hardware

HMS verfügt über ein umfangreiches _Wireless-Produktportfolio und entwickelt bereits 5G-fähige Kommunikations­hardware (Quelle: HMS)

Welche Bedeutung haben die aufgezeigten Trends nun für die Gerätehersteller? T. Döring: „Nach aktuellem Stand haben sie heute Standard-Ethernet-Schnittstellen in ihre Lösungen integriert, ergänzt um die Kommunikation via MQTT oder OPC UA. In Zukunft werden sie mehr und mehr gefordert sein, Sicherheitsstandards sowie neue Netzwerktechnologien in die Produkte zu integrieren“, ist die Überzeugung von T. Döring.   

Mit Blick auf den Maschinenbauer sieht er dessen Präferenz darin, eine optimale Anbindung seiner Maschinen bereitzustellen, damit der Endkunde diese einfach in die Fabrik integrieren kann. Hier soll sie dann sicher und zuverlässig Daten innerhalb der Produktion und an Serversysteme oder eine Cloud weitergeben können. „Dazu müssen die erforderlichen Security-Standards integriert werden – das gilt auch für den Fernzugriff, der ein immer wichtiger werdender Aspekt ist“, so T. Döring. Darüber hinaus betont er erneut die Wichtigkeit der schnellen Datenübertragung, was 4G und 5G erforderlich mache. Er weist aber auch darauf hin, dass nicht jede Industrie-4.0-Applikation zwangsläufig 5G benötige. „Dennoch sollte der Maschinenbauer zukünftig sowohl 4G- als auch 5G-Schnittstellen im Angebot führen. Zudem wird sich Wifi 6 etablieren“, lautet seine Sicht der Dinge. Dazu verweist er auf den Kostenaspekt, wo bei 5G höhere Kosten für Aufbau, Installation und Wartung durch einen Provider zu Buche schlagen. Dahingegen hätten viele Unternehmen bereits heute verschiedenen Wifi-Technologien im Einsatz, was einen Umstieg auf Wifi 6 vereinfache. 

Endkunden im Blick

Was die Endkunden anbelangt, weiß T. Döring, dass eine große Zahl an Bestandsmaschinen in ihren Produktionen noch nicht wie zuvor ausgeführt vernetzt ist. „Sinnvoll ist, hier auf einen einheitlichen Standard, wie MQTT oder OPC UA, für die übergreifende Anbindung zu setzen“, rät T. Döring. Als weiteren Status quo nennt er Maschinen, auf denen verschiedene Fernwartungssyteme installiert sind, die jeweils unterschiedliche Sicherheitsstandards unterstützen. „Hieraus ergibt sich für den Endanwender ein Sicherheitsrisiko, weil er keinerlei Überblick mehr hat, wer mit welchen Sicherheitsstandards Zugriff auf seine Produktion nimmt. Dementsprechend wird die Implementierung einheitlicher Sicherheitsstandards hier immer wichtiger, ebenso wie der Aspekt der Bereitstellung von Maschinendaten.“ Die Vernetzung mit dem ERP-System und die Steigerung der Betriebseffizienz sind die Haupttreiber bei Endkunden, in neue Technologien zu investieren. Und wenn es um neue Servicemodelle geht, tendieren diese nach der Wahrnehmung von T. Döring immer mehr dahin, dass die Maschinen komplett von den Herstellern gewartet werden. „Ein zuverlässiger und nahtloser Informationsfluss von der Fertigungs- in die Unternehmensebene ist die Grundvoraussetzung für all diese Bestrebungen“, lautet seine Einschätzung.

Ausblick

„Gerade im Hinblick auf Fernwartungslösungen sehen wir die Notwendigkeit, das Sicherheitsniveau sowohl in unseren Routern als auch auf der Talk2M-Cloud-Plattform kontinuierlich auszubauen. Dies hat oberste Priorität und bietet unseren Kunden maximale Sicherheit, Transparenz und Kontrolle“, sagt 
T. Döring. Im nächsten Schritt soll die neue Generation von Routern verbesserte Verschlüsselungsverfahren unterstützen, ausschließlich authentifizierte und signierte Firmware erlauben, einen eingebauten Security-Chip enthalten, der auch die Verschlüsselung sicherstellt, und weitere Sicherheitsaspekte integriert haben wird. „Viele weitere Details dazu werden wir im Rahmen der Produktveröffentlichung im Mai nennen. Damit werden wir die Messlatte auf ein neues Niveau heben, was das Thema Sicherheit in industriellen IIoT-Routern anbetrifft“, gibt er einen Ausblick. 
 

Inge Hübner
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