Bild 1: Der Sicherheitsschalter CES-C07 und das Sicherheitsmodul ESM-CB von Euchner spielen ihre Vorteile nicht erst in der Fabrik von morgen aus, sondern liefern gerade auch in kleineren Anlagen schon heute echten Mehrwert (Quelle: Euchner)
„Alle reden über Industrie 4.0 – das tun wir als einer der Technologieführer im Bereich Safety natürlich auch“, sagt Jens Rothenburg, Produktmanager beim Sicherheitsspezialisten Euchner. Aber mindestens genauso wichtig sei für Euchner noch etwas anderes: „Nämlich, dass unsere Innovationen ihre verbesserten kommunikativen Fähigkeiten nicht erst in der komplett vernetzten Fabrik von morgen ausspielen können, sondern ab sofort – in der nächsten Maschine, die ein Anlagenbauer konzipiert oder ein Anwender in Betrieb nimmt oder umrüstet.“
Mit diesem Anspruch hat das Unternehmen den Sicherheitsschalter CES-C07 und das Sicherheitsmodul ESM-CB entwickelt. „Sie sind in der Lage, auf Industrie-4.0-Niveau zu kommunizieren und eröffnen dadurch – im Vergleich zu konventionellen Sicherheitsschaltern – neue Freiheiten bei der Konzeption effizienter Safety-Lösungen für kleinere Anlagen bis Kategorie 4 bzw. PL e“, verdeutlicht J. Rothenburg.
Bessere Fehlerlokalisierung bis hin zur Predictive Maintenance
Mit Sicherheitsschaltern ohne Kommunikation war es bei Reihenschaltungen von Sensoren bislang nur mit hohem Aufwand möglich, denjenigen Schalter zu lokalisieren, der einen Maschinenstopp ausgelöst hat. „Die anschließende Fehlersuche gestaltete sich oft recht schwierig und sorgte für unnötig lange Stillstandzeiten“, erläutert J. Rothenburg. Der CES-C07 dagegen liefert jetzt prozessrelevante Parameter in Echtzeit. „So lassen sich nicht nur akute Probleme identifizieren, sondern viele Informationen für die präventive Wartung gewinnen“, verdeutlicht er die Vorteile. Die Sensoren messen beispielsweise relevante Umgebungsparameter und signalisieren rechtzeitig, ob demnächst ein Ausfall der Anlage droht. Sogar Manipulationsversuche meldet das System.
Eine intelligente Informationshierarchie sorgt dafür, dass der Datenverkehr auf dem Bus nicht zu sehr belastet wird. „Bei den Prozessdaten können wir mit Fug und Recht sagen, dass jedes einzelne Bit dem Anwender essenzielle Hinweise darauf gibt, was er in einer bestimmten Problemsituation beachten muss“, sagt J. Rothenburg. „Nähere Erläuterungen dazu kann er anschließend bequem über die azyklischen Daten abrufen.“ Dabei sind für die Kommunikation eine einzige Leitung und für den Anschluss ein bereits integrierter achtpoliger M12-Stecker ausreichend. Dadurch wird Hardware eingespart und das gesamte System schlank und transparent.
Von jedem Schalter werden 4 bit an Prozessdaten an die Steuerung übertragen. Das Signal OD meldet beispielsweise, ob die Schutzeinrichtung offen steht. Damit weiß der Bediener, welche Tür für den Stillstand der Anlage verantwortlich ist. Wenn die Schwachbereichsanzeige OW erscheint, befindet sich ein Betätiger im Randbereich des Transponderfelds. „Ursache dafür ist meist ein Absenken der Türen nach längerem Gebrauch. Bisher zeigten die Schalter dies lediglich durch Blinken an, was im industriellen Alltag allerdings leicht zu übersehen war“, berichtet der Experte aus der Praxis. „Mit der entsprechenden Meldung der Steuerung auf dem Human Machine Interface (HMI) kann das kaum noch passieren. Die Anzeige OI informiert den Bediener darüber, dass eine aktuelle Meldung vorliegt, die er möglichst bald über die azyklischen Daten abrufen sollte.“