Bessere Fehlerlokalisierung bis hin zur Predictive Maintenance

Portrait Jens Rothenburg

Bild 2: Jens Rothenburg ist Produktmanager Sicherheits-­
technik bei Euchner in Leinfelden-Echterdingen (Quelle: Euchner)

Abbild eines Sicherheitsschalters via -IOLink

Bild 3: Im Duo und dank intelligenter Kommunikation via IO-Link bieten der Sicherheitsschalter und das Sicherheitsmodul neue Möglichkeiten von der Diagnose über den Manipulationsschutz bis hin zu Predictive Main­tenance (Quelle: Euchner)

Mit Sicherheitsschaltern ohne Kommunikation war es bei ­Reihenschaltungen von Sensoren bislang nur mit hohem Aufwand möglich, denjenigen Schalter zu lokalisieren, der einen Maschinenstopp ausgelöst hat. „Die anschließende Fehler­suche gestaltete sich oft recht schwierig und sorgte für unnötig lange Stillstandzeiten“, erläutert J. Rothenburg. Der CES-C07 dagegen liefert jetzt prozessrelevante Parameter in Echtzeit. „So lassen sich nicht nur akute Probleme identifizieren, sondern viele Informationen für die präventive Wartung gewinnen“, verdeutlicht er die Vorteile. Die Sensoren messen beispielsweise relevante Umgebungsparameter und signalisieren rechtzeitig, ob demnächst ein Ausfall der Anlage droht. Sogar Manipulationsversuche meldet das System.

Eine intelligente Informationshierarchie sorgt dafür, dass der Datenverkehr auf dem Bus nicht zu sehr belastet wird. „Bei den Prozessdaten können wir mit Fug und Recht sagen, dass jedes einzelne Bit dem Anwender essenzielle Hinweise darauf gibt, was er in einer bestimmten Problemsituation beachten muss“, sagt J. Rothenburg. „Nähere Erläuterungen dazu kann er anschließend bequem über die azyklischen Daten abrufen.“ Dabei sind für die Kommunikation eine einzige Leitung und für den Anschluss ein bereits integrierter achtpoliger M12-Stecker ausreichend. Dadurch wird Hardware eingespart und das gesamte System schlank und transparent.  

Von jedem Schalter werden 4 bit an Prozessdaten an die Steuerung übertragen. Das Signal OD meldet beispielsweise, ob die Schutzeinrichtung offen steht. Damit weiß der Bediener, welche Tür für den Stillstand der Anlage verantwortlich ist. Wenn die Schwachbereichsanzeige OW erscheint, befindet sich ein Betätiger im Randbereich des Transponderfelds. „Ursache dafür ist meist ein Absenken der Türen nach längerem Gebrauch. Bisher zeigten die Schalter dies lediglich durch Blinken an, was im industriellen Alltag allerdings leicht zu übersehen war“, berichtet der Experte aus der Praxis. „Mit der entsprechenden Meldung der Steuerung auf dem Human Machine Interface (HMI) kann das kaum noch passieren. Die Anzeige OI informiert den Bediener darüber, dass eine aktuelle Meldung vorliegt, die er möglichst bald über die azyklischen Daten abrufen sollte.“

Zu diesen azyklischen Daten gehören etwa die aktuellen

Diagnosecodes, die exakt beschreiben, was rund um den betreffenden Schalter fehlerhaft ist. Insgesamt sind mehr als 30 verschiedene Meldungen hinterlegt. Jeder einzelne Ver­drahtungsfehler wird dabei angezeigt, was vor allem bei Inbetriebnahmen für Zeitgewinn sorgt. Gleichzeitig verbirgt sich hinter dem Code eine exakte Handlungsanweisung für den ­Bediener zur schnellstmöglichen Behebung des jeweiligen Fehlers.

Wertvolle Informationen für die vorausschauende Instandhaltung bieten die Anzeigen der aktuell am CES-C07 anliegenden Spannung und der im Schalter gemessenen Temperatur. Bei Unter- oder Überschreiten bestimmter Schwellwerte lässt sich bei entsprechender Einstellung automatisch eine präventive Wartung anfordern. Weitere Indizien für einen demnächst möglicherweise drohenden Defekt liefert die Erfassung der Anzahl von Schaltzyklen. „Der Schalter selbst ist zwar verschleißfrei, nicht aber die Mechanik der Schutztür, die sich auf diese Art einfach überwachen lässt. Ebenfalls einen großen Beitrag zur Vermeidung von Stillstandszeiten leistet die Tatsache, dass die Sicherheitsschalter problemlos unter Spannung ausgetauscht werden können“, sagt J. Rothenburg.

2 / 3

Ähnliche Beiträge