Manipulationsschutz inklusive

Ein ähnlich wichtiges Thema in modernen Produktionsbetrieben ist der Schutz der Anlagen vor Manipulation. Auch dafür stellen die azyklischen Daten nützliche Informationen bereit. Mit einer Überprüfung der Anzahl der Schalter, die sich in einer Reihe befinden, kann die Steuerung erkennen, ob sich die Schaltung seit dem letzten Check geändert hat, ob also etwa eine Verkürzung der Reihe vorgenommen wurde. Und mit der Funktion zur Abfrage des aktuell gelesenen Betätigers lässt sich bei Unicode-Schaltern feststellen, ob dieser Code vom gelernten abweicht. Bei Multicode-Schaltern überprüft das System, ob der aktuelle Betätigercode mit denen übereinstimmt, die in der Steuerung hinterlegt wurden. „Ein entscheidendes Plus in Sachen Sicherheit bietet das zum Beispiel bei Werkzeugmaschinen, deren Späneförderer lediglich mit Metallspänekörben versperrt sind“, erklärt J. Rothenburg. „Dank Verifizierung des Codes ist gewährleistet, dass vor der jeweiligen Auswurföffnung immer der richtige Korb steht, auch wenn verschieden große Körbe im Einsatz sind.“

All diese und weitere Informationen werden in Kombination mit dem Sicherheitsmodul ESM-CB von jedem Schalter in der Kette abgefragt und via IO-Link der Steuerung zur Verfügung gestellt. Dabei erfüllt das 18 mm breite Gerät gleich mehrere Funk­tionen: Es ist Auswertegerät, Sicherheitsrelais und IO-Link-Device in einem. Damit integriert es alle Funktionen, die es für die Absicherung einer kleinen Maschine benötigt. Eingangsseitig lassen sich zwei Sicherheitskreise anschließen. Zum Beispiel einer, mit dem das Gerät eine Not-Halt-Kette oder die Schaltkontakte von mechanischen Sicherheitsschaltern überwacht, sowie ein zweiter für die Auswertung einer Kette aus den neuen Sicherheitsschaltern CES-C07. Zwei redundante, sichere Relaiskontakte ermöglichen das direkte Schalten von Lasten mit bis zu 6 A.

Das Sicherheitsmodul steht dabei im ständigen Dialog mit den angeschlossenen Geräten und erfasst für jeden Sensor unter anderem den Systemzustand, die Umgebungsbedingungen und die sensoreigenen Daten.

Anschluss an die ganze Welt der Automation

Bei der Entscheidung für die Kommunikation über IO-Link spielten neben ­Kostenaspekten vor allem die guten „Team­player-Eigenschaften“ des Punkt-zu-Punkt-Verdrahtungssystems eine Rolle: Ganz gleich, ob Profibus oder Profinet, ob AS-Interface, CC-Link oder Ethernet/IP, über einen Zugang zu IO-Link verfügen alle gängigen Automatisierungssysteme. „Das heißt: Unser neuer Sicherheitsschalter CES-C07 und unser Sicherheitsmodul ESM-CB haben auf diese Art direkten Anschluss an die ganze Welt der Automation“, verdeutlich J. Rothenburg.

Das macht sie zum einen interessant für alle Arten von Anlagen – von Werkzeug- und Verpackungsmaschinen bis hin zu Zäunen, die abgesichert werden müssen. Und es hat zum anderen für den Anlagenbauer den Charme, dass er seine Produkte mit identischer Sicherheitstechnik in alle Regionen der Erde liefern kann. „Wer dieselbe Maschine sowohl in den USA als auch in Europa anbieten möchte, muss in der Regel verschiedene Steuerungen verbauen“, weiß J. Rothenburg. „Da ist es doch gut zu wissen, dass zumindest die Sicherheitsschalter unverändert bleiben können.“

Fazit

Mit dem Sicherheitsschalter CES-C07 und dem Sicherheitsmodul ESM-CB bietet Euchner demnach Multitalente an, die vor allem aufgrund ihrer kommunikativen Fähigkeiten Pro­zess­opti-­
mie­rungen und Effizienzsteigerungen ermög­lichen – und das nicht erst in komplexen Anwendungen von morgen nach dem Modell der Industrie 4.0, sondern schon heute in vergleichsweise kleinen Anlagen.  

www.euchner.de

Vanessa Lagnach
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