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Einige Einschätzungen von Dr.-Ing. Dirk Artelt:
"Impact 10: Internationalisierung und Lieferkettenabsicherung
Angesichts geopolitischer Spannungen und volatiler Märkte sehen sich viele mittelständische Maschinenbauunternehmen gezwungen, ihre globalen Lieferketten zu überdenken. Experten prognostizieren, dass bis 2025 rund 35 % der Unternehmen ihre Beschaffungsstrategie durch Nearshoring und die Diversifikation der Lieferantenbasis anpassen werden, um Risiken zu minimieren und Resilienz zu stärken. Die Sicherung von Rohstoffquellen und die Verlagerung von Produktionsstätten in stabilere Regionen oder abkoppelbare Regionen (Stichwort China) sind zentrale Ansätze, um Lieferengpässe zu vermeiden.
Impact 9: Fachkräftemangel und neue Qualifikationsanforderungen
Der anhaltende Fachkräftemangel verschärft sich weiter. Studien des VDMA zeigen, dass bis 2025 rund 75 % der mittelständischen Unternehmen Schwierigkeiten haben werden, qualifiziertes Personal zu finden. Besonders gefragt sind Experten in den Bereichen künstliche Intelligenz, Automatisierung und Softwareentwicklung. Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen, gezielte Weiterbildungsprogramme und neue Ansätze im Employer Branding werden entscheidend sein, um Talente zu gewinnen und zu binden.
Impact 9: Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung
Die Einführung neuer Umweltauflagen und der verstärkte Druck zur Senkung des CO2-Ausstoßes machen Nachhaltigkeit zu einem Kernfaktor. Laut ZVEI und Fraunhofer setzen 2025 bereits 50 % der mittelständischen Unternehmen verstärkt auf Kreislaufwirtschaft und ressourcenschonende Produktion. Hier bieten sich Chancen, durch innovative Recyclingtechnologien und energieeffiziente Maschinen nicht nur regulatorische Vorgaben zu erfüllen, sondern auch neue Märkte zu erschließen und Kosten zu senken.
Impact 9: Innovationsfinanzierung und neue Technologien
Der Innovationsdruck bleibt hoch, doch die Finanzierung neuer Projekte gestaltet sich in der aktuellen konjunkturellen Situation weiterhin herausfordernd. Um bei einer F&E-Quote von durchschnittlich ca. 4 % weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, arbeiten viele Unternehmen an der F&E-Performance. Neben der stärkeren strategischen Orientierung und Priorisierung liegt der Fokus auf der Prozesseffizienz und agilem Projektmanagement. Öffentliche Innovationsförderung hilft zusätzlich, die Fördertöpfe werden stärker berücksichtigt. Kooperationen mit Start-ups und Innovationsclustern können dazu beitragen, disruptive Technologien wie KI, additive Fertigung und Robotik schneller zu adaptieren.
Impact 8: Digitalisierung und Industrie 4.0
Im Jahr 2025 bleibt die Digitalisierung der wichtigste Wachstumsmotor im Maschinenbau. Laut VDMA hat bereits 90 % der mittelständischen Unternehmen digitale Technologien implementiert, um ihre Effizienz zu steigern und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Der Markt für Industrie-4.0-Lösungen wird ein Volumen von über 60 Mrd. € erreichen, mit starkem Fokus auf IoT, künstliche Intelligenz und vernetzte Produktionssysteme (Statista, Oliver Wyman). Für Unternehmen besteht der Wettbewerbsvorteil darin, datenbasierte Dienstleistungen zu entwickeln und eine flexible Produktion zu ermöglichen, die auf Echtzeitdaten basiert."