Schmuckbild zum Thema Energieeffizienz

Aus Sicht von ABB ist Energieeffizienz der beste Weg zur Senkung von Kosten und Emissionen in der Industrie (Quelle: ABB)

Die Energieeffizienz-Initiative ist ein globales Forum, dem sich rund 200 Akteure angeschlossen haben. Die Mitglieder haben sich zum Ziel gesetzt, die Energieeffizienz weltweit zu verbessern und den Austausch von Ideen und Best Practices in diesem Bereich zu intensivieren.

„Energieeffizienz ist ein Win-Win für Unternehmen und das Klima“, sagte Kevin Lane, Senior Program Manager Energy Efficiency bei der Internationalen Energieagentur (IEA). „Die Industrie muss den Klimawandel an allen Fronten angehen – durch verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, Investitionen in kohlenstoffarme Prozesse und Entwicklung von Geschäftsmodellen, die auf Kreislaufwirtschaft ausgerichtet sind. Die Verbesserung der Energieeffizienz sticht dabei als die beste Option für Unternehmen hervor, die ihre Emissionen kurzfristig reduzieren wollen. Bei den zehn im Bericht beschriebenen Maßnahmen handelt es sich um bekannte, kosteneffiziente Lösungen, die in großem Maßstab zügig umgesetzt werden können, um Unternehmen zu unterstützen, ihre ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen.“

Die größten Energieverbraucher

Laut IEA ist die Industrie als weltweit größte Verbraucherin von Strom, Erdgas und Kohle verantwortlich für 42 % des gesamten Strombedarfs, was über 34 Exajoule Energie entspricht (Quelle: https://www.iea.org/reports/electricity-market-report-december-2020/outlook-2021).  Die Eisen- und Stahlindustrie sowie die chemische und petrochemische Industrie sind die größten Energieverbraucher in den fünf Ländern mit dem höchsten Energieverbrauch – China, USA, Indien, Russland und Japan. Dieser Energieverbrauch ist im gegenwärtigen inflationären Umfeld mit hohen Kosten verbunden. Zudem war er laut IEA 2021 für 9 Gt CO2 verantwortlich, was 45 % der gesamten direkten Emissionen der Endverbrauchssektoren entspricht.

Maßnahmen zur CO2-Einsparung

Im Rahmen des Berichts wurden Unternehmen wie ABB, Alfa Laval, die DHL Group und Microsoft sowie die IEA und die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ) befragt. Die Empfehlungen reichen von der Durchführung von Energieaudits bis zur angemessenen Dimensionierung von Industrieanlagen, die häufig für ihre Aufgabe zu groß ausgelegt sind und deshalb Energie verschwenden. Laut den Microsoft-Experten ließen sich durch den Datenumzug von lokalen Servern in die Cloud rund 90 % des Energieverbrauchs durch IT-Systeme einsparen (Quelle:  https://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=56950). Auch die Beschleunigung des Übergangs weg von fossilen Brennstoffen durch die Elektrifizierung von Industrieflotten, die Umstellung von Gasboilern auf Wärmepumpen oder den Einsatz gut gewarteter Wärmetauscher würden Effizienzsteigerungen ermöglichen.

Als weitere mögliche Maßnahmen werden die Installation von Sensoren und die digitale Energieüberwachung in Echtzeit angegeben, um so genannte „Geisteranlagen“ zu erkennen, die im Standby-Betrieb Strom verbrauchen. Die Nutzung digitaler Zwillinge hingegen könne Effizienzmaßnahmen ohne Unterbrechung der Produktion simulieren. Mit Smart-Building-Lösungen zur Steuerung von Stromversorgung, Beleuchtung, Jalousien und HLK (Heizung, Lüftung, Klima) lasse sich in Industrieanlagen ebenfalls Energie sparen.

Weitere Maßnahme: Frequenzumrichter

Zu den Empfehlungen zählt auch die Installation von Frequenzumrichtern, mit denen sich die Energieeffizienz eines motorbetriebenen Systems laut IEF um bis zu 30 %  verbessern lässt. So könnten sofort Kosten und Emissionen eingespart werden. "Würden die mehr als 300 Mio. elektrischen Antriebssysteme, die in der Industrie derzeit in Betrieb sind, durch optimierte, hocheffiziente Motoren ersetzt, könnte der weltweite Stromverbrauch um bis zu 10 % reduziert werden", heißt es in einer ABB-Meldung.

„Lösungen zur Verbesserung der Energieeffizienz, die der Industrie im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Senkung ihrer Energiekosten helfen können, ohne Performance und Produktivität zu beeinträchtigen, gibt es bereits heute“, sagte Tarak Mehta, Leiter des ABB-Geschäftsbereichs Antriebstechnik. „Die jüngsten technologischen Fortschritte bei der Energieeffizienz bieten der Industrie ein erhebliches und unkompliziert realisierbares Verbesserungspotenzial. Wir müssen nicht das Licht ausschalten und die Produktion anhalten, um Geld zu sparen. Stattdessen zeigt dieser wichtige neue Bericht praktische Schritte auf, wie Unternehmen ihren Energiebedarf reduzieren, ihre Stromrechnung senken und dabei den laufenden Betrieb aufrechterhalten können.“

Veranstaltung klärt auf

Führungskräfte in Unternehmen und Experten, die mehr darüber erfahren möchten, wie sie ihre Energiekosten und ihre CO2-Emissionen senken können, sind zur Teilnahme an einer Podiumsveranstaltung eingeladen, bei der die im Bericht aufgezeigten Chancen und ihre mögliche Nutzung eingehend erörtert werden. Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 13. Dezember um 16 Uhr MEZ, statt und wird anschliessend als Video auf Abruf zur Verfügung gestellt.

Zur Teilnahme anmelden: The Industrial Energy Efficiency Playbook (abb.com)

ABB (ih)

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