Die eigene Smart Factory

NT-Fertigung

Bild 2: In seiner NT-Fertigung in Tettnang zeigt IFM durch den Einsatz eigener Hard- und Softwarelösungen die Potenziale einer Smart Factory auf. (Quelle: IFM)

In der Vergangenheit wurden die Filter in regelmäßigen Wartungsintervallen ausgetauscht. Im Rahmen eines Industrie-4.0-Projekts erfolgte der Umstieg auf eine zustandsorientierte Wartung. Dazu wird der Verschmutzungsgrad der Filter kontinuierlich gemessen, um so den optimalen Zeitpunkt für die Wartung zu ermitteln. An den dezentralen Filtern wurden Druckluftzähler vom Typ SD0523 installiert, die an ein IO-Link-Mastermodul vom Typ AL1302 angeschlossen sind. Zur Auswertung der Messwerte aus den Strömungswächtern kommt das Linerecorder-System zum Einsatz. Die Lösung übernimmt sämtliche Aufgaben vom Einsammeln und Aggregieren der Daten aus dem Feld über die Datenübertragung bis hin zu Auswertung, Analyse und Visualisierung. Sie besteht aus verschiedenen Softwaretools, die eine einfache Datenübertragung von den einzelnen Sensoren in übergeordnete Systeme ermöglichen. Auf dem IO-Link-Mastermodul arbeitet der IoT-Core, der die Prozesswerte zur Verfügung stellt. Die Auswertung findet dann im übergeordneten LR Smartobserver statt. Mit der webbasierten Bedienoberfläche LR-Smartobserver-Cockpit lassen sich die Messwerte darstellen, Grenzwerte festlegen und das Alarmmanagement konfigurieren. Über eine Anbindung an das SFI-System (Shop Floor Integration) werden bei Grenzwertverletzungen direkt Instandhaltungsaufträge im SAP-System ausgelöst.

Mit der Beispielapplikation möchte IFM seinen Kunden einerseits einen Einblick in die eigene Lösungskompetenz rund um das Thema Industrie 4.0 geben. Andererseits soll aufgezeigt werden, wie einfach sich typische Industrie-4.0-Anwendung auch bei bestehenden Anlagen realisieren lassen. „Sensoren, die über IO-Link kommunizieren, sowie unser Linerecorder-System machen eine reibungslose Kommunikation von der Maschine bis zum ERP-System möglich. Solche Anwendungen lassen sich nachträglich ohne Probleme erweitern, da das LR- System flexibel skalierbar ist“, sagt Peter Wienzek vom Busi- ness Development bei IFM.

Ausblick

Mit seinem aktuellen Lösungsportfolio sieht sich IFM gut für die Anforderungen seiner Kunden gerüstet. Für die Zukunft ist eine weitere Verlagerung in Richtung Software geplant. Zur Hannover Messe 2020 wurde dazu schon jetzt ein großer Launch angekündigt. „Bis zum Jahr 2030 erwarten wir eine weitere, noch deutlichere Verschiebung von Komponenten zu Systemen und von Hardware zu Software“, gibt M. Marhofer an. Hierfür müsse nun das gute IFM-Image weiter auf den Softwarebereich übertragen werden – weiterhin mit Fokus auf dem Fertigungsumfeld.

IFM
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