Im Marktsegment „Managed Services for Large Accounts“ hat ISG insgesamt 28 Anbieter untersucht. Zehn davon konnten sich als „Leader“ positionieren (Quelle: ISG)

Laut ISG sind für die Mehrzahl der deutschen Unternehmenskunden hybride Cloud-Modelle das Mittel der Wahl, um ihre Workloads bestmöglich zu unterstützen. Aktuell vollziehe sich dabei ein signifikanter Wandel: Während der Private-Cloud-Anteil in den Hybrid Clouds zurückgeht, nimmt das Gewicht der eingebundenen Public-Cloud-Dienste spürbar zu. Dies meldet die neue Studie „2021 ISG Provider Lens Next-Gen Private/Hybrid Cloud – Data Center Services & Solutions Germany“ des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Information Services Group (ISG). Einer der zentralen Treiber dieser Entwicklung sind laut Studie Public-Cloud-Angebote für die Automatisierung und Containerisierung der Workloads. Wer diese Angebote nutze, könne die immer komplexer werdenden Anforderungen an Latenz, Prozessstabilität und Sicherheit erfüllen, ohne die Kostenseite aus den Augen zu verlieren.

Um marktgerechte Hybrid-Cloud-Lösungen aus einem Guss zu entwickeln und zu betreiben, kommt es der ISG-Studie zufolge immer stärker darauf an, die gesamte Wertschöpfungskette des Cloud Computing aus einer Hand zu betrachten und Abhängigkeiten zu managen. Insbesondere der flexible Zugang zu den Public-Cloud-Hyperscalern werde zunehmend wichtiger. Entsprechend stark wachse die Bedeutung von Colocation-Anbietern, die leistungsstarke Verbindungen in die Public-Cloud-Welt bereitstellen. 

„Um durchgängige End-to-End-Services zu bauen, gilt es die Angebote für Managed Hosting und Managed Services miteinander zu verzahnen, sei es im eigenen Haus oder über die Einbindung von Partnern. Die vormals eher getrennten Bereiche sind inzwischen fließend und überlappen sich“, sagt Heiko Henkes, Director & Principal Analyst bei ISG. Bei den kleineren, mittelständisch geprägten Service Providern sei die Bandbreite des Angebots noch nicht ganz so groß, räumt Henkes ein. Vor allem der sich weiter zuspitzende Fachkräftemangel limitiere die Entwicklungsmöglichkeiten der kleineren Anbieter und zwänge sie zu einer stärkeren Fokussierung. Fehlende eigene Kompetenzen würden daher vorzugsweise über Partnerschaften wie zum Beispiel zu Cloud-Management-Brokern ausgeglichen, deren Zahl derzeit stark zunähme, so ISG.

„In der DACH-Region sprechen wir noch immer von mehr als 1.000 IT-Dienstleistern“, erläutert Henkes und stellt in Aussicht: „Diese bemerkenswert hohe Zahl wird auch in den kommenden Jahren weitgehend stabil bleiben.“ Selbst das sich weiter verstärkende Übernahmegeschehen werde nur wenig daran ändern. Grund: Die Marktforscher von ISG erwarten eine Vielzahl von Markteintritten durch hoch spezialisierte Start-ups, die neue Public-Cloud-Technologien zeitnah adaptieren und auf dieser Grundlage innovative Services entwickeln. Somit entstünde ausreichend Platz für spitz aufgestellte Gründerunternehmen, die mit etablierten IT-Dienstleistern kooperieren und deren Cloud-Fähigkeiten gezielt ergänzen.

Vor diesem Hintergrund räumt ISG insbesondere auch solchen IT-Dienstleistern Marktchancen ein, die ihren Kunden mit branchenspezifischen Best Practices Wettbewerbsvorteile verschaffen. Dabei gelte es, einen kontinuierlichen Innovationsprozess zu etablieren, der es den Kunden erlaubt, sich an die Spitze ihrer Märkte zu setzen und dort auch zu halten. Entsprechend wichtiger werde es für die Dienstleister, die Geschäftsprozesse und die Applikationen des Kunden in ihrer ganzen Tiefe zu verstehen. Hierzu gehöre auch Know-how darüber, wie sich die Kunden des Kunden verhalten und wie sich dessen Ökosysteme verändern.

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