Abbildung aufgeschlagenes Buch Studie

(Quelle: fotolia.com / kwanchaift)

Das Coronavirus hat die deutsche Wirtschaft fest im Griff. Um die Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) abschätzen zu können, hat das Institut der deutschen Wirtschaft Berechnungen für zwei mögliche Szenarien durchgeführt. Im glimpflichen Fall gilt der aktuelle Lockdown bis Ende April. Doch auch danach dauert es noch einige Wochen, bis sich die Industrie wieder eingependelt hat. So gilt es, gestörte Lieferketten wieder aufzubauen. Zudem sind europäische Nachbarländer ebenfalls betroffen und finden nur langsam den Weg zurück in die Normalität.

Zwei mögliche Szenarien

Unter diesen Annahmen geht das IW für dieses Jahre von einem BIP-Rückgang um rund 5 % im Vergleich zu einem Jahr ohne die Corona-Krise. Besonders die Industrie muss ein schwächeres Wachstum in Kauf nehmen – in dem beschriebenen Positivszenario beläuft sich ihr Minus auf rund 10 %. Dauert der Lockdown allerdings bis Ende Juni, so wären die Folgen weitaus gravierender: In diesem Fall würde das BIP um 10 % gegenüber einem normalen Jahresverlauf einbrechen. Die Industrie würde es mit einem Minus von 18 % erneut stärker treffen. Bis zum Jahresende könnte die Krise in diesem Fall noch andauern. 

G20 müssen zusammenarbeiten

Bisher hat die Bundesregierung ein umfangreiches Hilfspaket für die Wirtschaft geschnürt. Doch sind die Hilfen für die Unternehmen oftmals mit Schulden verbunden, die zukünftig Investitionen verhindern. Deshalb sollten auch nicht rückzahlbare Finanzhilfen zur Verfügung stehen. Außerdem ist nun internationale Zusammenarbeit gefragt. „Es gibt im Moment keine gemeinsame Lösung oder eine Außenhandelsstrategie“, sagt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt. „Die G20 müssen, wie bereits 2008, einen gemeinsamen Plan ausarbeiten. Nationale Alleingänge und Abschottung sind fehl am Platz.“

Zum IW-Kurzbericht: https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Kurzberichte/PDF/2020/IW-Kurzbericht_2020_Corona_stoppt_VWL.pdf

IW: Hubertus Bardt / Michael Hüther, 26. März 2020

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