Der autonome IoT-Funksensorknoten Wilsen.valve liefert Daten per Lorawan zur Fernüberwachung von Handventilen (Quelle: Pepperl+Fuchs)
Pepperl+Fuchs präsentiert in Nürnberg sowohl Neuheiten rund um die Fabrik- als auch die Prozessautomation.
Aus dem Bereich der Fabrikautomation werden mit den RFID-Schreib-/Lesegeräten IQH3-FP-V1 und IQT3-FP-IO-V1 zwei neue hochleistungsfähige Produkte zur Lösung von Identifikationsaufgaben präsentiert. "Basierend auf der bewährten und nach ISO 15693 weltweit standardisierten Hochfrequenz-RFID-Technologie (13.56 MHz) bieten die RFID-Schreib-/Lesegeräte absolut zuverlässige und störsichere Schreib-/Leseergebnisse für alle Nahfeldanwendungen. Die Geräte verfügen über eine innerhalb dieser Klasse am Markt einzigartigen Reichweite von von bis zu 30 cm (einstellbar) sowie der Fähigkeit, bis zu 20 RFID-Transponder mit einem einzigen Lesevorgang zu erfassen. Diese Kombination gibt Anwendern die größtmögliche Flexibilität und Freiheit bei der Anpassung der RFID-Schreib-/Lesegeräte an die zu lösende Applikation", geben die Experten an. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass die Geräte aufgrund der Prüfung der eigenen Resonanzfrequenz in der Lage sind, sich automatisch auf Störeinflüsse – bedingt durch die Einbausituation, umgebende Materialien oder interferierende Strahlungen – anzupassen, um die volle Erfassungsleistung aufrecht zu halten. Die RFID-Schreib-/Lesegeräte stehen in zwei Varianten zur Verfügung. Der IQT3-FP-IO-V1 verfügt über eine integrierte IO-Link Schnittstelle während sich der IQH3-FP-V1 über die IDENTControl Auswerteeinheiten von Pepperl+Fuchs einbinden lässt.
Robuste Sensorik plus Auswerteeinheit für SIL 3 und PL e
Außerdem zeigen die Mannheimer, wie sich aus der Kombination ihrer neuen Auswerteeinheit PUS mit den Sensoren safePXV oder WCS Sicherheitsfunktionen (SF) gemäß SIL3 und PL e mit minimalem Integrationsaufwand erreichen lassen. "Das berührungslose Absolutpositioniersystem safePXV benötigt nur einen kameragestützten Sensor, da es mittels mehrfarbiger DataMatrix-Codes intrinsische Redundanz herstellt. Bei lineargeführten Applikationen wie Elektrohängebahnen und Regalbediengeräten bietet es über Strecken bis zu 10 km eine millimetergenaue Positionierung", erläutern die Experten. Das robuste Weg-Codier-Systems WCS für Absolutpositionierung im Außenbereich nutzt eine Edelstahl-Codeschiene mit Aussparungen. "In der sicheren Version umfassen zwei U-förmige Leseköpfe diese Schiene und gewährleisten so auch bei widrigen Bedingungen eine zuverlässige Detektion bis zu einer Streckenlänge von 314,5 m, zum Beispiel beim Betrieb von Hafenkränen", geben sie weiter an. "Die redundanten Signale der Sensoren werden von der sicheren Auswerteeinheit PUS-F161-B zweikanalig verarbeitet und bewertet. Das Gerät fungiert als Gateway zum Feldbus. Es bildet einen sicheren Positionswert (SF SafePos) und kann daraus auch eine sicher überwachte Geschwindigkeit (SF SafeSpeed) ableiten. Die aus den Sensoren und der Auswerteeinheit kombinierten Applikationen sind nach EC 61508 für SIL3 und nach EN 13849 für PL e zertifiziert. Sie ermöglichen dank Vorzertifizierung und Vorkonfiguration eine schnelle und einfache Inbetriebnahme", wird in einer Pressemeldung berichtet.
Autonome Funksensorknoten liefern Daten per Lorawan
Darüber hinaus erfahren Messebesucher, wie sich mit den autonomen IoT-Funksensorknoten Wilsen.valve und Wilsen.node die Daten räumlich isolierter Assets kabellos an die Netzkommunikation anbinden lassen. "In der Zentraleinheit der Wilsen-Geräte sind unter anderem die Lorawan-Technik für die Funkanbindung, ein integrierter GPS-Empfänger für die Positionsbestimmung, sowie die Anschlüsse für die Sensoreinheiten untergebracht. Am Wilsen.valve können bis zu zwei induktive Doppelsensoren für die Ventilstellungsrückmeldung angeschlossen werden. Ein Gerät kann so die Stellung von bis zu zwei 90°-Handventilen rückmelden. An den Wilsen.node können verschiedene Arten von Zweidraht-Sensoren angeschlossen werden. Typische Anwendungen für diese Version liegen im Bereich der Objektdetektion, wie beispielsweise die Überwachung von Schachtdeckeln, Toren oder Gattern", heißt es in einer Meldung. Laut Pepperl+Fuchs erlaubt die Batterie der Wilsen-Geräte je nach Typ und Abfragehäufigkeit der angeschlossenen Sensoren eine Betriebsdauer von bis zu zehn Jahren. "Die Sensoren können vor Ort einfach mit einer App über Bluetooth oder aus der Ferne über den Lorawan-Downlink-Kanal parametriert werden. An beiden Wilsen-Versionen sind entweder Namur- oder Zweidraht-Low-Power-DC-Sensoren unterschiedlicher Technologie anschließbar", wird weiter berichtet. Pepperl+Fuchs bietet zahlreiche dieser energieoptimierten Sensoren an, die in der Kombination mit der Wilsen-Box eine lange Batterielebensdauer gewährleisten.
HMI-Lösungen mit Aluminiumgehäuse
Mit einem robusten Aluminiumgehäuse erweitern die Mannheimer ihr Portfolio der Bedien- und Beobachtungsstationen der Visunet-FLX-Serie. Die Geräte aus dem Bereich Prozessautomation sind für den Einsatz im Außen- und im erweiterten Temperaturbereich von -20 °C bis +50 °C konzipiert. "Das neue Aluminiumgehäuse garantiert nicht nur eine optimale Wärmeableitung, sondern bietet auch außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit gegenüber anspruchsvolleren Outdoor-Bedingungen. Das geringe Gewicht sorgt für eine einfache Installation. Die zahlreichen Montageoptionen erlauben den flexiblen Einsatz für vielfältige Anwendungsfälle", nennen die Experten als Vorteile. Um eine einwandfreie Lesbarkeit bei Sonneneinstrahlung zu gewährleisten, verfügt die Visunet-FLX-Serie über ein optisch gebondetes Display. Darüber hinaus können je nach Bedarf verschiedene Beschattungselemente ausgewählt werden. Die Integration eines optionalen RFID-Readers soll die Nutzerauthentifizierung vereinfachen und zur Sicherheit in industriellen Umgebungen beitragen.
"Die VisuNet-FLX-HMI-Plattform bietet eine große Vielfalt an Konfigurationsmöglichkeiten. Die Serie ist als komplettes HMI-System in einem Aluminium- oder Edelstahlgehäuse, für den Schalttafeleinbau oder als Box-PC erhältlich. Zur Verfügung stehen Display-Größen von 15,6 Zoll, 19 Zoll und 21,5 Zoll (39,6 cm, 48,3 cm und 54,6 cm). Die Recheneinheit kann je nach Anforderung als Remote Monitor, leistungsstarker PC mit i5-Prozessor und bis zu 16 GB RAM oder als Direct Monitor konfiguriert werden", heißt es in einer Meldung. Die Remote Monitore der HMI-Serie sind mit der aktuellen Firmware-Generation Visunet RM Shell 6 für Thin-Client-Lösungen ausgestattet und basieren auf Windows® 10 IoT Enterprise LTSC 2021. "Die Software ermöglicht den Zugriff auf das virtualisierte Prozessleitsystem und das MES. Sie unterstützt alle gängigen Remote-Protokolle, einschließlich Microsoft RDP und VNC, sowie Webbrowser wie Google Chrome und Microsoft Edge. Mithilfe der Zusatzsoftware Visunet Control Center lassen sich alle auf RM Shell basierenden Thin-Client-Geräte zentral verwalten, updaten und steuern. Zeitintensive Lauf- und Fahrtwege zu den einzelnen Geräten können somit eingespart werden", wird in der Meldung weiter berichtet.
Neues eigensicheres 5G-Smartphone
Und dann wird in Nürnberg noch das eigensichere Smart-Ex 03, ein vollständig inhouse in Europa entwickeltes 5G- und Wi-Fi-6-fähiges Smartphone, gezeigt. Das 6-Zoll-Device vereint die Kompetenz und das Know-how der Pepperl+Fuchs-Unternehmenstöchter Ecom Instruments als Pionier bei eigensicheren Mobile Devices sowie Aava Mobile als Experte für Industrie-Tablets und Drahtlostechnologien. "Das Smartphone mit dem topaktuellen Android-13-Betriebssystem erfüllt neueste technische Standards wie 5G, Wi-Fi 6 und eSIM und ist daher für den weltweiten flexiblen Einsatz in öffentlichen und privaten Netzwerken von Mobilfunkanbietern oder Unternehmen bestens gerüstet. Dank schneller und sicherer Übertragung großer Datenmengen profitieren Anwender von modernsten Funktionen für die Kommunikation und Kollaboration wie Remote Support, Videokonferenzen oder Push-to-Talk", geben die Experten an. Als prädestinierte Anwendungsgebiete werden Kommunikation, Digital Workflows und Work Order Management, Operational Safety, Scannen, Asset Management, vorausschauende Wartung, Augmented Reality Anwendungen oder IoT-Integration genannt. Mitarbeiter entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Prozessindustrie, der Wasserstoffindustrie, der Energiewirtschaft oder der Batteriefertigung sollen damit von durchgängigen digitalen Prozessen bis in die Ex-Zonen profitieren. "Durch den Funkstandard 5G erlaubt das Smart-Ex 03 eine herausragende Konnektivität. So ermöglicht die Technologie die ausfallsichere Übertragung hoher Datenraten mit bis zu 10 Gbit/s bei einer Latenz von <5 ms", stellen die Experten ferner heraus.
SPS 2023: Halle 7A, Stand 411