Siemens-Vorstandsvorsitzender Roland Busch und Finanzvorstand Ralf P. Thomas im Auditorium des Siemens Headquarters in München

Der Siemens-Vorstandsvorsitzende Roland Busch und Finanzvorstand Ralf P. Thomas im Auditorium des Siemens-Headquarters in München (Quelle: Siemens)

Siemens hat am 30. September 2022 sein Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen. Wie das Unternehmen mitteilt, konnten dank einer hohen Wachstumsdynamik alle vier industriellen Geschäfte zum Teil signifikante Steigerungen beim Auftragseingang und den Umsatzerlösen verzeichnen. "Trotz eines weiterhin komplexen makroökonomischen Umfelds, beeinflusst unter anderem durch die Wirtschaftssanktionen gegen Russland, die hohe Inflation und die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie, ist Siemens in allen Schlüsselmärkten erneut gewachsen. Zudem konnten im Geschäftsjahr 2022 größere Unterbrechungen trotz Risiken in der Lieferkette im Hinblick auf elektronische Bauteile, Rohstoffe und Logistik vermieden werden", heißt es in einer Pressemeldung. 

„Siemens hat im Geschäftsjahr 2022 mit einem Ergebnis auf Rekordwert von über 10 Mrd. € im Industriellen Geschäft erneut eine hervorragende Leistung erzielt. Wir haben unsere Strategie erfolgreich umgesetzt, Marktanteile gewonnen und wertsteigerndes Wachstum erzielt. Die hohe Nachfrage nach unseren Hardware- und Software-Angeboten hält an, einschließlich eines höher als erwarteten Umsatzwachstums im digitalen Geschäft. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in einem extrem herausfordernden Jahr einen außerordentlichen Beitrag geleistet“, sagte Roland Busch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG.

„Siemens ist ein beständig leistungsstarkes Unternehmen. Zusammen mit einem neuen Höchstwert für das Ergebnis im Industriellen Geschäft erzielten wir einen Free Cash Flow von 8,2 Mrd. € – erneut ein exzellentes Niveau für das Geschäftsjahr 2022“, sagte Ralf P. Thomas, Finanzvorstand der Siemens AG. „Von unserer starken Leistung profitieren auch unsere Anteilseigner. Mit einem Anstieg der Dividende auf 4,25 € und einer korrespondierenden Dividendenrendite von 4,2 % sind wir weiterhin ein hochattraktives Investment. Dazu kommt unser beschleunigter Aktienrückkauf und eine Reduzierung der sich im Umlauf befindlichen Aktien.“

Umsatzprognose übertroffen 

Siemens steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umsatzerlöse auf vergleichbarer Basis, also ohne Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte, um 8,2 % auf 72,0 Mrd. € (GJ 2021: 62,3 Mrd. €) und übertraf damit die Prognose für das Umsatzerlöswachstum (6 % bis 8 %). Der Auftragseingang verzeichnete einen Anstieg auf vergleichbarer Basis um 17 %  auf 89,0 Mrd. € (GJ 2021: 71,4 Mrd. €). Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen („Book-to-Bill-Ratio“) liegt mit 1,24 auf einem ausgezeichneten Niveau (GJ 2021: 1,15). Der Auftragsbestand erreichte mit 102 Mrd. € erneut einen Rekordwert.

"Das digitale Geschäft wächst weiterhin schnell und verzeichnete einen Anstieg um rund 15 % auf 6,5 Mrd. € (GJ 2021: 5,6 Mrd. €). Damit hat Siemens seine avisierte Wachstumsrate von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 10 % in diesem Geschäftsjahr deutlich übertroffen", heißt es in der Pressemeldung weiter. 

Das Ergebnis des industriellen Geschäfts stieg um 17 % ebenfalls auf einen Rekordwert von 10,3 Mrd. € (GJ 2021: 8,8 Mrd. €). Die Ergebnismarge des industriellen Geschäfts verbesserte sich auf 15,1 %. Der Gewinn nach Steuern erreichte 4,4 Mrd. € nach einem Gewinn nach Steuern von 6,7 Mrd. € im Geschäftsjahr 2021. Dieser Rückgang wird hauptsächlich auf die nicht zahlungswirksame Wertminderung der Beteiligung an Siemens Energy in Höhe von 2,7 Mrd. € im dritten Quartal zurückgeführt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie vor Effekten aus der Kaufpreisallokation belief sich entsprechend auf 5,47 € (GJ 2021: 8,32 €); ohne die Belastung aus der Wertminderung der Beteiligung an Siemens Energy lag der Wert bei 8,84 €.

Der sogenannte Free Cash Flow „all-in“ aus fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten erreichte auf Konzernebene mit 8,2 Mrd. € erneut den Rekordwert des Vorjahrs (GJ 2021: 8,2 Mrd. €). Das industrielle Geschäft verzeichnete einen Free Cash Flow von 9,7 Mrd. € (GJ 2021: 9,8 Mrd. €). 

Ausblick 

Die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 beruht auf den Annahmen, dass geopolitische Spannungen nicht weiter eskalieren und die Herausforderungen aufgrund von Covid-19 sowie der Engpässe in den Versorgungsketten weiter zurückgehen werden. Unter diesen Bedingungen und angesichts des hohen Auftragsbestands, insbesondere in den kurzzyklischen Geschäften, erwartet Siemens, dass die industriellen Geschäfte weiter profitabel wachsen werden.

Für den Siemens-Konzern wird ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis (bereinigt um Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) in einer Bandbreite von 6 % bis 9 % und ein Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen (Book-to-Bill-Verhältnis) von über 1 erwartet.

Digital Industries geht davon aus, im Geschäftsjahr 2023 ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis zwischen 10 % und 13 % zu erreichen. Die Ergebnismarge wird zwischen 19 % und 22 % erwartet.

Smart Infrastructure erwartet im Geschäftsjahr 2023 ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis zwischen 8 % und 11 % sowie eine Ergebnismarge in einer Bandbreite von 13 % bis 14 %.

Mobility beabsichtigt, im Geschäftsjahr 2023 ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis zwischen 6 % und 9 % zu erzielen. Die Ergebnismarge wird zwischen 8 % und 10 % erwartet.

Siemens erwartet, dass durch das profitable Wachstum die industriellen Geschäfte im Geschäftsjahr 2023 ein unverwässertes Ergebnis je Aktie (für den Gewinn nach Steuern) vor Effekten aus der Kaufpreisallokation (EPS pre PPA) in einer Bandbreite von 8,70 € bis 9,20 € erreichen werden.

Von diesem Ausblick sind Belastungen aus rechtlichen und regulatorischen Themen sowie wesentliche Wertminderungen ausgenommen.

Siemens (ih)

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