Speaker auf der SPS-Pressekonferenz in Stuttgart

Auf einer Vorab-Pressekonferenz zur SPS informierten Sylke Schulz-Metzner, Martin Roschkowski (beide Mesago) sowie Steffen Winkler (Bosch Rexroth und Vorsitzender des Ausstellerbeirats) am 5. September in Stuttgart über Messedetails (Quelle: VDE VERLAG)

„Wir freuen uns auf die 32. Ausgabe der SPS, die vom 14. bis 16. September in Nürnberg stattfinden wird. Auch sie wird wieder von einem Online-Event begleitet, sodass jeder die Möglichkeit der Messeteilnahme hat“, leitete Martin Roschkowski, President Messe Frankfurt GmbH, die Pressekonferenz ein.

Struktur und Zahlen 

Kürzlich hatte die Mesago bereits auf die Ausweitung ihres diesjährigen Messe-Events auf 16 Hallen – und damit Vor-Corona-Niveau - hingewiesen. „Wir erwarten zwischen 1.200 und 1.300 Aussteller zur SPS 2023“, informierte Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS bei der Mesago Messe Frankfurt GmbH. Davon werden rund 800 Aussteller aus Deutschland erwartet. „Im letzten Jahr waren es insgesamt 999 Aussteller.“ Die Ausstellungsfläche gab sie mit rund 120.000 qm (2022: 112.00 qm) an. Bei den Besucherzahlen wollte sie keine Spekulation wagen, meinte aber, dass der Wert vom letzten Jahr (43.813) sicherlich übertroffen werde.  Außerdem verwies sie auf die hohe Bedeutung der Messe für die Automatisierungslandschaft und darauf, dass rund 50 % der Besucher aus der elektrotechnischen Industrie sowie dem Maschinen- und Anlagenbau stammen.

Branchenausblick

Nun ist es kein Geheimnis, dass die Auftragseingangszahlen sowohl in der Elektro- und Digitalindustrie als auch im Maschinen- und Anlagenbau rückläufig sind. Dennoch blickt Steffen Winkler, CSO der Business Unit Automation bei der Bosch Rexroth AG sowie Vorsitzender des Ausstellerbeirats der SPS, optimistisch auf die Messe. „Die Automatisierungsbranche wird ihr Wachstum trotz verschlechtertem Makroumfeld weiter fortsetzen.“ Er verwies auf das 12%ige Marktwachstum im letzten Jahr auf insgesamt 58,5 Mrd. € (Quelle: Statistischen Bundesamts, ZVEI). „Auch im ersten Halbjahr 2023 hat sich das zweistellige Wachstum mit +15 % weiter fortgesetzt“, sagte er weiter und verwies auf die noch vollen Auftragsbücher aus den letzten Jahren. Aus seiner Sicht ist Automation ein Jobmotor in Deutschland. Und Hauptmarkt der deutschen Automatisierer bleibe die EU mit einem Anteil von 45 % an den Gesamtexporten.

„Während die Branche dauerhaft von langfristigen Trends, wie Digitalisierung, Notwendigkeit zur Automatisierung wegen sinkender Erwerbsbevölkerung usw. profitieren sollte, ist das allgemeinwirtschaftliche Umfeld derzeit eingetrübt. Entsprechend ist das Geschäftsklima in der Automation – vor allem wegen verschlechterter Erwartungskomponente – zuletzt in den negativen Bereich gerutscht“, gab er weiter an. Einen Ausblick hielt er für vermessen.

Schwerpunktthemen und Foren

Wie S. Schulz-Metzner weiter berichtete, gewinnt neben den stark nachgefragten klassischen Automatisierungsthemen Steuerungstechnik, Antriebstechnik und Sensorik der Bereich der Software & IT in der Fertigung immer mehr an Bedeutung. „Bei einigen Ausstellern wird unter anderem beleuchtet, welche Automatisierungsfunktionen zukünftig eher direkt an der Maschine, am Edge oder sogar in der Cloud abgebildet werden. Diese Entwicklung hat beispielsweise durch die Siemens AG, die im Frühjahr eine speicherprogrammierbare Steuerung als rein cloudbasierte Software-Variante vorgestellt hat, Fahrt aufgenommen. Damit einhergehend rücken auch die Themen Künstliche Intelligenz und IT-Security in der Automatisierungswelt weiter in den Vordergrund, was sich in dem Angebot vor Ort widerspiegeln wird“, heißt es von Mesago-Seite.

Im Weiteren ging S. Schulz-Metzner auf die Foren ein, die sie als „lange gehegtes Produktangebot“, bezeichnete. Da sie im letzten Jahr besonders gut angenommen seien, gibt es 2023 drei Foren (Halle 3, 6 und 8). In Halle 3 wird das Forum von VDMA und ZVEI gemeinsam gestaltet. „Das Programm der Technology Stage in Halle 3 wird zusätzlich live über die digitale Ergänzung ,SPS on air‘ ausgestrahlt“, sagte M. Roschkowski. Es soll digital in den Sprachen Deutsch und Englisch zur Verfügung gestellt werden. Die Schwerpunktthemen der Podiumsdiskussionen, Produktpräsentationen oder Keynotes sind in diesem Jahr:

  • Digital transformation/Industrie 4.0
  • Industrielle Kommunikation
  • Safety & security
  • Datengesteuerte und intelligente Konzepte zur Steuerung und Visualisierung
  • Sensorinnovationen
  • Drives
  • Nachhaltigkeit durch Automatisierung
     

In Halle 6 bietet der etablierte „Automation meets IT“-Gemeinschaftsstand mit rund 24 Ausstellern Besuchern die Möglichkeit, umfassende Einblicke in spezifische Themen zu erhalten und sich von den Anbietern individuell beraten zu lassen. Als Themengebiete des Gemeinschaftsstandes wurden genannt:

  • IT-Management für die Fertigung
  • Cloud- und Edge-basierte Lösungen und Services
  • Security-Maßnahmen für die Fertigung
  • IoT- und KI-basierte Lösungen
  • Open Source

Besonders hob S. Schulz-Metzner den BMWK-Stand in Halle 8 hervor, auf dem sich Besucher bei jungen innovativen Unternehmen aus Deutschland über neue und verbesserte Produkte, Verfahren und Dienstleistungen informieren können. Gefördert wird dies vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Darüber hinaus ist in der Halle 8 ein Bereich für Start-ups geplant.

Digitale Begleitung: SPS on air

Auch in diesem Jahr wir die SPS wieder von dem Online-Event „SPS on air“ umrandet. Bereits ab September haben Interessenten die Möglichkeit, über die Online-Plattform Kontakte zu knüpfen, Termine online und/oder vor-Ort zu vereinbaren und sich einen Überblick über das diesjährige Messeangebot zu verschaffen. Eine Woche vor der physischen Veranstaltung, am 8. November, findet dann zum zweiten Mal das digitale Pre-Heat Event statt, bei dem Aussteller einen Vorgeschmack darauf geben, was Besucher in Nürnberg bei ihnen auf dem Messestand erwarten können.

Die digitalen Inhalte werden über die Messetage hinaus bis Ende des Jahres auf der Plattform verfügbar und somit jederzeit abrufbereit sein.

Nächste Messetermine, inkl. SPS Atlanta

Seit dem letzten Jahr findet die SPS rund zwei Wochen vor ihrem Vor-Corona-Termin (Ende November) statt. Damit wird sie parallel zu productronica oder electronica veranstaltet. Dies wird auch 2024 noch so sein. Aktuell befände man sich allerdings in Gesprächen mit der Messe München, wie es ab 2025 weitergehen kann, gab M. Roschkowski an.

Außerdem verwies er noch auf ein neues Format, die SPS Atlanta, die ab 2025 eigenständig stattfinden soll. „Wir starten im nächsten Jahr als ,Automation Sector accelerated by SPS at IMTS‘ in Chicago. Der Termin ist 9. bis 14. September. Vom 23. bis 25. September 2025 werden wir dann als SPS – Smart Production Solutions, Atlanta an den Start gehen.“ Weitere Informationen zu geplanten Ausstellerzahlen usw. wollte er zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht nennen.

Inge Hübner

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