Auf einer Pressekonferenz in Stuttgart gab es aktuelle Informationen rund um die SPS 2024 sowie die konjunkturelle Lage (v. l.): Steffen Winkler, Vorsitzender des Ausstellerbeirats der SPS, Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS, Mesago Messe Frankfurt GmbH und Martin Roschkowski, President Mesago Messe Frankfurt GmbH.
„Laut unserer Befragung waren sowohl die Aussteller als auch die Besucher unserer letztjährigen SPS – Smart Production Solutions hoch zufrieden mit der Messe. Das ist sicherlich ein Grund, dass die Mehrheit der Automatisierungsaussteller auch in schwierigen konjunkturellen Zeiten an der SPS teilnimmt“, sagt Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS bei der Mesago Messe Frankfurt GmbH. Von den erwarteten rund 1.200 Aussteller stammen ca. 720 aus Deutschland und 480 aus dem Ausland. „Die Zahl der internationalen Aussteller steigt auch in diesem Jahr. Das zeigt uns, dass der Brand der SPS immer internationaler wird“, erklärt sie weiter. Konkret verweist S. Schulz-Metzner auf die Zahl der ausländischen Aussteller von 465 im letzten Jahr. Rückläufig sei lediglich der Anteil deutscher Aussteller. „Einige kleinere Unternehmen setzen in diesem Jahr aus, größere reduzieren zum Teil ihre Standfläche. Das ist der derzeitigen wirtschaftlichen Lage geschuldet.“
„Automatisierungsbranche mit konjunktureller Delle bei intakten langfristigen Trends“
... beschreibt Steffen Winkler, Vorsitzender des Ausstellerbeirats der SPS und CSO Business Unit Automation bei Bosch Rexroth AG, die aktuell Lage. Weiter erklärt er: „Der Umsatz der deutschen Automationsbranche stieg 2023 um 9 % auf 63,6 Mrd. €, ging jedoch im ersten Halbjahr 2024 um 9 % zurück. Aktuell gehen wir davon aus, dass die Talsohle erreicht ist. Die Auftragseingänge entwickeln sich nach und nach wieder – allerdings noch nicht in dem Maße, wie es sein müsste.“ Er verweist auf die letzten Krisen 2020 und 2008, wo die Auftragseingangssituation sich ähnlich dargestellt hätte. Als Unterschied stellt er heraus: „Frühere Krisen hatten einen singulären Grund, aktuell haben wir allerdings eine Multikrise mit sich teilweise multiplizierten Faktoren. Das führt zu einer großen Unsicherheit am Markt und einer damit verbundenen Investitionszurückhaltung in fast allen Industrien. Wir sind allerdings zuversichtlich – auch mit Ausblick auf die SPS -, dass dies vorübergehend sein wird.“ Mit Blick auf die Beschäftigungszahlen nannte er für die Automatisierungsbranche rund 259.000 Menschen in Deutschland, während im Maschinenbau 1,03 Millionen Menschen arbeiten. „Das Beschäftigungswachstum stagniert derzeit allerdings aufgrund der konjunkturellen Lage“, so S. Winkler. Während die EU weiterhin der Hauptmarkt für deutsche Automatisierung sei, berichtet er für die Maschinenexporte in die EU von einem 8,4 %igen Rückgang. „Positives Wachstum zeigte sich hingegen in Märkten, wie Mexiko (+24,6 %) und Indien (+5 %).“
„Trotz aktueller wirtschaftlicher Herausforderungen stützen Digitalisierung und Automatisierung die langfristigen Geschäftsaussichten der Automatisierungsbranche“, ist er dennoch überzeugt. „Das Geschäftsklima ist leicht negativ, jedoch sind die Erwartungen für die nächsten sechs Monate leicht positiv“, so S. Winkler. Er gibt aber auch an, dass sich das ifo-Geschäftsklima im Maschinenbau verschlechtert habe, „geprägt von pessimistischen Einschätzungen der aktuellen Lage und Unsicherheit unter den Kunden.“
Produktvorstellungen und Live-Demonstrationen
In unsicheren Zeiten möchte die Mesago mit einem umfangreichen Rahmenprogramm inklusive erweitertem Forenangebot positive Signale setzen. „Auf insgesamt vier Messeforen in den Hallen 1, 3, 6 und 8 können sich Besucher aus aller Welt über die neuesten Trends und Produkte informieren, Fachbeiträge und Podiumsdiskussionen verfolgen sowie Live-Demonstrationen erleben“, so S. Schulz-Metzner. „Das Forum in Halle 3, das von den beiden Verbänden VDMA und ZVEI bespielt wird, übertragen wir zusätzlich live über die digitale Ergänzung ,SPS on air‘ - in den Sprachen Deutsch und Englisch.“
Als Schwerpunktthemen auf den Foren werden genannt:
- Digitale Transformation
- Industrielle Kommunikation
- Safety & security
- Datenräume
- Datengesteuerte und intelligente Konzepte zur Steuerung und Visualisierung
- Sensorinnovationen
- Drives
- Nachhaltigkeit
- KI in der Automation
Als zusätzliche Besuchermagnete werden die Gemeinschaftsstände genannt. „Mit rund 20 Ausstellern bietet der langjährige und etablierte ,Automation meets IT'-Gemeinschaftsstand in Halle 6 die Möglichkeit, umfassende Einblicke zu diesem Themenumfeld zu erhalten und sich von den Anbietern individuell beraten zu lassen“, so S. Schulz-Metzner.
Als Spezialgebiete des Gemeinschaftsstands werden angegeben:
- IT-Management für die Fertigung
- Cloud- und Edge-basierte Lösungen und Services
- Security-Maßnahmen für die Fertigung
- IoT- und KI-basierte Lösungen
- Open Source
Erstmals in diesem Jahr mit dabei: der „young INNOVATORS“-Stand in Halle 8. „Interessierte können sich dort bei jungen innovativen Unternehmen aus Deutschland über neue und verbesserte Produkte, Verfahren und Dienstleistungen informieren. Förderer ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz“, so die Vice President SPS. Darüber hinaus bietet diese Halle eine zusätzliche „Start-up Area“. Hier gibt es auf internationaler Ebene noch mehr Neuheiten von Newcomern der Automatisierungsbranche zu entdecken.
Pre-Heat Event
Für einen ersten Vorgeschmack in die diesjährigen Highlights vor Ort veranstaltet die SPS am 24. Oktober 2024 ein Pre-Heat-Event über die digitale Plattform „SPS on air". Unternehmen werden dabei in 10-minütigen Kurzbeiträgen ihre Produkte und besonderen Highlights ankündigen sowie tiefere Einblicke in ihr Messeangebot geben. Der Zugang erfolgt ganz einfach über einen kostenfreien Messe-Login auf der Webseite der SPS 2024.