Porträt Dr. Ralph Wiechers, VDMA

VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers: „Das wirkliche Ausmaß der Folgen der Corona-Pandemie im Maschinenbau wird sich erst in den Auftragszahlen für März und den nachfolgenden Monaten zeigen.“ (Quelle: VDMA)

„Das ist die Ruhe vor dem Sturm“, kommentiert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers die aktuellen Zahlen. „Das wirkliche Ausmaß der Folgen der Corona-Pandemie im Maschinenbau wird sich erst in den Auftragszahlen für März und den nachfolgenden Monaten zeigen“, ist er weiter überzeugt.

Der VDMA unterstützt daher das große Maßnahmenpaket der Bundesregierung und erkennt die Bemühungen der Finanzinstitute an, die bereitgestellten Gelder rasch auch an den Mittelstand durchzuleiten. „Wir appellieren an alle Banken, dass sie ihre Ressourcen noch mehr bündeln, um die Industrie mit Liquidität in der Krise zu versorgen. Das Geld muss rasch fließen, um die Krise abfedern zu können. Davon hängt auch ab, dass wir nach der Pandemie einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung zum Wohle des Landes schaffen“, betont VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Auch von der Politik würden die Maschinenbauer erwarten, dass die Weichen entsprechend gestellt werden, um nach der Pandemie mit voller Kraft durchstarten zu können. „Das von Wirtschaftsminister Peter Altmaier angekündigte Fitnessprogramm sollte so schnell wie möglich vorgelegt werden, damit die Betriebe Klarheit erhalten“, fordert T. Brodtmann.

Im Februar konnte eine steigende Nachfrage aus den Euro-Partnerländern (+5 %) den Auftragsrückgang aus den Nicht-Euroländern (-7 %) noch teilweise kompensieren. „Dieser Rückgang der Bestellungen aus den Nicht-Euro-Ländern ist vermutlich ein erstes Anzeichen des Ausbruchs der Corona-Krise in China“, erläuterte Dr. R. Wiechers. „In den März-Zahlen werden wir die Folgen der Ausbreitung des Virus deutlich sehen. Immerhin meldeten uns 84 % der VDMA-Mitglieder in einer Umfrage von Ende März gravierende bis merkliche Auftragseinbußen.“

Drei-Monats-Zeitraum

Im Drei-Monats-Zeitraum Dezember 2019 bis Februar 2020 wurden insgesamt 1 %weniger Aufträge verbucht. Die Bestellungen aus dem Inland blieben im Vergleich zur Vorjahresperiode stabil, das Ausland verbuchte ein Minus von 2 %. Aus den Euro-Ländern kamen 3 % weniger Orders, aus dem Nicht-Euro-Raum waren es 2 % weniger Bestellungen.

VDMA (ih)

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