VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers erläutert im Interview die Auftragseingangszahlen

VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers erläutert Hintergründe zu den Auftragseingangszahlen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus im Juni sowie im ersten Halbjahr 2022 (Quelle: VDMA)

Die Schwäche der Weltkonjunktur hinterlässt nach Angaben des VDMA auch im Maschinen- und Anlagenbau ihre Spuren. „Nachdem sich die Stimmungsindikatoren in den zurückliegenden Monaten deutlich eingetrübt haben, ist das Minus im Juni wenig überraschend“, kommentierte VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers die Auftragseingangszahlen. Nach wie vor würden die Störungen in den globalen Lieferketten das Geschäft belasten, hinzu kämenAuftragsstornierungen infolge des Kriegs in der Ukraine. Aus den Euro-Länder gingen im Juni 18 % weniger Bestellungen als im Vorjahresmonat ein und aus Nicht-Euro-Länder 4 % weniger. 

„Für das erste Halbjahr steht insgesamt jedoch ein kleines Plus von 2 % in den Auftragsbüchern, das vor allem von den Auslandsorders getragen wurde. Noch immer wollen viele Kunden in neue Maschinen und Anlagen investieren, auch wenn die Zurückhaltung steigt. Der nominale Umsatz der Branche ist daher im ersten Halbjahr um immerhin 7 % gewachsen“, erläutert Dr. R. Wiechers.

Für das zweite Quartal 2022 verbuchten die Unternehmen laut dem Branchenverband einen Rückgang der Bestellungen um real 2 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Inlandsorders sanken von April bis einschließlich Juni um 8 %, aus dem Ausland kamen dagegen noch 1 % mehr Aufträge. Die Euro-Länder erhöhten ihre Orders in diesem Zeitraum um 3 %, die Bestellungen aus den Nicht-Euro-Ländern stagnierten.

VDMA (ih)

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