(Quelle: Adobe Stock / Vittaya_25)

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„Heute ist ein guter Tag für die transatlantischen Beziehungen. Wir erwarten vom neuen US-Präsidenten Joe Biden eine besser berechenbare Politik, die auch die transatlantischen Partner in Europa wieder stärker einbindet. Der wirtschaftliche Ausbau der USA wird die Amtszeit des neuen Präsidenten prägen. Sein Programm sieht kurzfristig ein riesiges Konjunkturprogramm von 2000 Mrd. US-$ vor, das Infrastrukturprojekte ebenso umfasst wie den Ausbau der Digitalisierung und der erneuerbaren Energien.  Davon dürfte auch die europäische Investitionsgüterindustrie profitieren. Auch die Zusammenarbeit mit multilateralen Organisationen wie der WTO würde mit Joe Biden sicher sofort besser werden. Stil und Charakter der Zusammenarbeit mit den westlichen Bündnispartnern werden sich zügig verbessern und wieder regelbasiert sein“, sagt VDMA-Präsident Karl Haeusgen.

„Dennoch ist nicht alles Gold was glänzt“, setzt er fort. „Denn der neue US-Präsident dürfte in Teilen die protektionistische Handelspolitik seines Vorgängers fortsetzen: Staatsaufträge sollen möglichst an amerikanische Firmen vergeben werden. Auch mit Blick auf China ist nicht mit Entspannung zu rechnen. Wovon wir jedoch positiv ausgehen und was wir auch klar fordern, ist die handelspolitische Entspannung mit Europa. Dazu müssen wechselseitig die Strafzölle auf EU- und US-Produkte abgeschafft und ein bilaterales Handelsabkommen EU-USA abgeschlossen werden, das alle Industriezölle beseitigt und Konformitätsbewertungen gegenseitig anerkennt.“

ZVEI: Beziehungen wiederbeleben 

Starke transatlantische Wirtschaftsbeziehungen sind laut dem ZVEI nicht nur im naheliegenden Interesse für Arbeitsplätze und Wohlstand in Deutschland, Europa und den USA, sondern vor allem Voraussetzung für eine Stärkung der globalen Wirtschaft auf Basis allgemein anerkannter Regeln. Abschottungstendenzen, unnötige Handelskonflikte und Strafzölle haben das Verhältnis zwischen den USA und seinen europäischen Verbündeten zuletzt jedoch stark getrübt – zum Nachteil Aller.

„Daher fordern wir die EU und die neue US-Administration dazu auf, schnellstmöglich nach Amtsübergabe Gespräche zur künftigen Zusammenarbeit aufzunehmen. Im Fokus müssen die gemeinsame Wiederbelebung der WTO sowie ein neues Handelsabkommen stehen“, sagte Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, anlässlich des Wahlausgangs in den USA.

Die USA gehören zu den wichtigsten Partnern Deutschlands und auch der deutschen Elektroindustrie. Mit Ausfuhren in Höhe von über 19 Mrd. € waren die Vereinigten Staaten 2019 der zweitgrößte Exportabnehmer der Branche. Mit Importen im Wert von 13,1 Mrd. €  im vergangenen Jahr spielen Produkte aus den USA auch für den deutschen Elektromarkt eine bedeutende Rolle.

 

VDMA, ZVEI (hz)

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