ZVEI-Grafik zu Auftragseingangszahlen im März 2025

Die Auftragseingänge der deutschen Elektro- und Digitalindustrie befinden sich auf Wachstumskurs. (Quelle: ZVEI)

„Angesichts der vielen Rückschläge seit geraumer Zeit können wir allerdings noch nicht sagen, ob damit endlich die langerwartete Trendwende eingeläutet ist“, sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. “Dafür müsste sich die jüngste Entwicklung auch in den kommenden Monaten nachhaltig fortsetzen.”

Für das gesamte erste Quartal 2025 ergibt sich laut ZVEI damit ebenfalls ein Bestellwachstum, und zwar von 3,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. "Hier steht ein leichter Rückgang der Inlandsaufträge um 0,6 % einem Anstieg der Bestellungen ausländischer Kunden um 6,3 % gegenüber. Die Orders aus der Eurozone erhöhten sich in diesem Zeitraum um 2,9 %, während von außerhalb des Währungsraums 8,3 % mehr Aufträge eingingen", wird berichtet.

Auch die reale, um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse in Deutschland lag nach Angaben des Branchenverbands im März 2025 um 2,9 % höher als vor einem Jahr. “Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Monat 2025 einen Arbeitstag mehr hatte als 2024”, so Dr. A. Gontermann. Mit Blick auf das gesamte erste Quartal zeige sich hier im Jahresvergleich bisher keine positive Entwicklung: "Kumuliert lag die Produktion von Januar bis einschließlich März 2025 noch 2,5 % unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums", so der ZVEI.

"Die Kapazitätsauslastung in unserer Branche stieg zu Beginn des zweiten Quartals von 73,4 % der betriebsüblichen Vollauslastung vor drei Monaten auf nun 77,8 %, womit sie allerdings weiterhin deutlich hinter dem langjährigen Mittel zurückbleibt. Ebenfalls leicht zugelegt hat die Reichweite der Auftragsbestände – von 4,0 auf 4,2 Produktionsmonate", berichten die Experten weiter.

Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie wird mit zuletzt 885.800 angegeben, wovon 33.700 in Kurzarbeit waren.

Positiv wird für März 2025 auch die Entwicklung der Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalunternehmen angegeben: Diese wuchsen auf 20,0 Mrd. € und fielen somit 4,5 % höher aus als noch vor einem Jahr. Der Inlandsumsatz konnte nur leicht zulegen (+0,3 % auf 9,2 Mrd. €), der Auslandsumsatz dafür umso stärker (+8,2 % auf 10,8 Mrd. €). Sowohl im Geschäft mit der Eurozone (+12,8 % auf 4,3 Mrd. €) als auch Drittländern (+ 5,7% auf 6,5 Mrd. €) gab es Zuwächse.

Im gesamten ersten Quartal waren die aggregierten Branchenerlöse laut ZVEI mit 54,1 Mrd. € noch um 0,8 % rückläufig. "Zwar konnten die Umsätze mit ausländischen Kunden um 2,2 % auf 29,2 Mrd. € zulegen. Die Verkäufe im Inland folgten hingegen ihrem bisherigen Trend und gaben noch einmal um 4,2 % auf 24,9 Mrd. € nach. Mit dem Euroraum sowie Drittländern erlösten die Unternehmen zwischen Januar und März 11,5 Mrd. € (+ 1,5 %) bzw. 17,7 Mrd. € (+ 2,6 %)", heißt es in der Meldung weiter.

Geschäftsklima wieder schlechter

Wieder nachgegeben hat im April – nach zuvor drei Monaten der Erholung – das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie: “Zwar fiel die Beurteilung der aktuellen Lage deutlich besser aus als im März, allerdings drehten die allgemeinen Geschäftserwartungen per Saldo zurück ins Minus”, sagte Dr. A. Gontermann. “Hier dürfte nicht zuletzt die erratische US-Zollpolitik den Ausschlag gegeben haben.” So seien vor allem die Exporterwartungen im April unter die Räder gekommen: "Der Saldo aus Unternehmen, die in den nächsten drei Monaten mit mehr bzw. weniger Lieferungen ins Ausland kalkulieren, fiel von noch + 14 Prozentpunkten im März auf jetzt minus einen Zähler", berichtet der ZVEI weiter.

ZVEI (ih)

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