ZVEI-Grafik zum Auftragseingang in der Elektro- und Digitalindustrie

Auftragseingang der Elektro- und Digitalindustrie (Quelle: ZVEI)

Wie der ZVEI weiter mitteilt, haben die Auftragseingänge im Gesamtzeitraum von Januar bis Juni 2022 ihren entsprechenden Vorjahreswert um 12,7 % übertroffen. Hier verbesserten sich die Inlandsorders um 10,4 % und die Auslandsbestellungen um 14,5 %. Geschäftspartner aus der Eurozone erhöhten ihre Bestellungen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 19,0 %. Aus dem Nicht-Euroraum gingen 12,1 % mehr neue Aufträge ein als im Vorjahr.

Die preisbereinigte heimische Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter blieb im Juni 2022 um 2,0 % unter Vorjahr. Kumuliert von Januar bis Juni übertraf sie ihr entsprechendes 2021er Niveau um 1,8 %.

Im Juni 2022 erzielte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie laut dem Branchenverband einen Umsatz in Höhe von 18,5 Mrd. € – ein Plus von nominal 4,1 % gegenüber dem Vorjahr. Dabei kamen die Inlandserlöse mit plus 5,3 % auf 8,8 Mrd. € und die Umsätze mit Kunden aus dem Ausland mit plus 3,0 % auf 9,7 Mrd. €. Die Geschäfte mit Partnern aus dem Euroraum gingen im Juni leicht zurück (- 0,7 % auf 3,5 Mrd. €), der Umsatz mit Abnehmern aus Drittländern legte dagegen zu (+ 5,2 % auf 6,2 Mrd. €).

Weiter gibt der ZVEI an: Im gesamten ersten Halbjahr 2022 erhöhten sich die aggregierten Branchenerlöse um 9,0 % gegenüber Vorjahr auf 105,9 Mrd. €. Dabei lag der Umsatz mit ausländischen Kunden (+ 6,4 % auf 55,7 Mrd. €) um 5,5 Mrd. € höher als der mit Geschäftspartnern aus dem Inland (+ 12,1 % auf 50,2 Mrd. €). Mit der Eurozone wurden zwischen Januar und Juni 20,3 Mrd. € erlöst – ein Plus von 3,9 %. Der Umsatz mit Kunden aus Drittländern kam auf 35,4 Mrd. € und lag damit 7,9 % über dem des ersten Halbjahrs 2021.

Mit 88,3 % fiel die Kapazitätsauslastung in der Branche zu Beginn des dritten Quartals 2022 laut ZVEI etwas höher aus als noch drei Monate zuvor (87,9 %). Gleichzeitig gab die Auftragsreichweite leicht von 5,7 auf 5,6 (Produktions-)Monate nach. 10 % der Firmen berichten über zu wenig Aufträge. Dagegen sind weiterhin 89 % von Versorgungsengpässen (Materialknappheit, Logistikprobleme etc.) betroffen. Entsprechend wurden die Produktionspläne zuletzt wieder abwärts revidiert. Per saldo bleiben sie aber positiv. Fast die Hälfte der Firmen (48 %) klagen über Fachkräftemangel.

„Nach einem leichten Anstieg im Vormonat ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im Juli gesunken“, so ZVEI-Konjunkturexperte Peter Giehl. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen verschlechterten sich gegenüber dem Vormonat deutlich.

Die Exporterwartungen blieben im Juli ebenfalls hinter dem Juni-Wert zurück. Der Saldo aus Unternehmen, die in den kommenden drei Monaten von zunehmenden bzw. rückläufigen Lieferungen ins Ausland ausgehen, fiel von plus zehn Prozentpunkten im Juni auf jetzt plus sechs Zähler.

ZVEI (ih)

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