Grafische ZVEI-Darstellung des Auftragseingangs in der Elektro- und Digitalindustrie

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie verzeichnete im Juli wieder mehr Aufträge (Quelle: ZVEI)

„Der wertmäßige Anstieg fiel im Juli höher aus als im Durchschnitt des ersten Halbjahrs. Zu verdanken war dies auch, aber nicht nur Großaufträgen“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

Im Gesamtzeitraum von Januar bis Juli dieses Jahres übertrafen die Bestellungen nach ZVEI-Angaben ihren Vorjahreswert um 13,3 %. Hier rückten die Inlandsaufträge um 11,7 % und die Auslandsorders um 14,6 % vor. Kunden aus dem Euroraum weiteten ihre Aufträge um 17,2 % aus. Bei den Bestellungen aus Drittländern belief sich das Plus auf 13,2 %.

Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter kam im Juli 2022 laut dem Branchenverband um 0,3 % gegenüber Vorjahr voran. Kumuliert von Januar bis Juli übertraf sie ihr entsprechendes Vorjahresniveau um 1,7 %.

"Mit 17,8 Mrd. € lag der nominale Umsatz der deutschen Elektro- und Digitalunternehmen im Juli 2022 dagegen um 9,5 % höher als im Vorjahr. Dabei fiel der Zuwachs im Geschäft mit inländischen Abnehmern (+13,0 % auf 8,6 Mrd. €) doppelt so hoch aus wie mit Kunden aus dem Ausland (+6,3 % auf 9,2 Mrd. €). Die Erlöse mit Partnern aus dem Euroraum kamen auf 3,2 Mrd. € (+ 1,9 %). Mit Drittländern wurden 6,0 Mrd. € und damit 9,0 % mehr als im Juli 2021 erwirtschaftet", heißt es in einer ZVEI-Pressemeldung.

Für die gesamten ersten sieben Monaten dieses Jahres weist der Verband einen aggregierten Branchenerlöse von 123,8 Mrd. € aus, womit sie ihren entsprechenden Vorjahreswert um 9,1 % übertroffen haben. Der Inlandsumsatz nahm hier laut ZVEI um 12,2 % auf 58,8 Mrd. € zu und der Auslandsumsatz um 6,5 % auf 65,0 Mrd. €. Die Geschäfte mit dem Euroraum expandierten zwischen Januar und Juli um 3,8 % auf 23,5 Mrd. € und die mit Kunden aus Drittländern um 8,2 % auf 41,5 Mrd. €.

"Die Branchenunternehmen haben ihre Produktionspläne im August wieder heraufgesetzt: So erhöhte sich der Saldo aus Firmen, die ihre Erzeugung in den nächsten drei Monaten ausweiten bzw. zurückfahren wollen, gegenüber Juli um fünf auf plus 21 Prozentpunkte. Die Beschäftigungspläne wurden im August nicht angepasst. Hier blieb der entsprechende Zähler bei plus 18. Ende des ersten Halbjahrs 2022 waren insgesamt 882.400 Beschäftigte in der heimischen Elektro- und Digitalindustrie tätig – 2 % mehr als vor einem Jahr", gibt der Verband an.

Geschäftsklima bleibt unverändert

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich im August unterm Strich kaum gegenüber dem Vormonat geändert: „Zwar fiel die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage besser aus als im Juli. Dagegen verschlechterten sich aber die Erwartungen“, so Dr. A. Gontermann. Die Hälfte der Branchenfirmen hätten ihre wirtschaftliche Situation im August als gut bewertet. 45 % hätten sie als stabil und 5 % als schlecht bewertet. Mit Blick auf die nächsten sechs Monate erwarten laut ZVEI 11 % der Unternehmen anziehende Geschäfte, 52 % rechnen mit gleichbleibenden und 37 % mit rückläufigen Aktivitäten.

ZVEI (ih)

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