Grafische Darstellung des Auftragseingangs der deutschen Elektro- und Digitalindustrie nach Quartalen

Der Auftragseingangs der deutschen Elektro- und Digitalindustrie nach Quartalen (Quelle: ZVEI)

Zur Steigerung des Auftragseingangs im März - dem ersten vollen Berichtsmonat unter Einfluss des Russland-Ukraine-Kriegs – sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann: „Dieses Plus ist dabei nicht zuletzt Großaufträgen zuzuschreiben.“

Aus dem Euroraum gingen im März 40,0 % mehr Aufträge ein als noch ein Jahr zuvor, und Kunden aus Drittländern steigerten ihre Bestellungen um 10,5 %.

Für das gesamte erste Quartal 2022 steht laut dem Branchenverband ein Bestellplus von 14,6 % gegenüber Vorjahr in den Büchern. Hier wuchsen die Auftragseingänge aus dem Inland um fast ein Siebtel (+13,3 %) und die aus dem Ausland um knapp ein Sechstel (+15,6 %). Während Kunden aus der Eurozone ihre Orders in den ersten drei Monaten 2022 um 24,8 % erhöhten, legten die Bestellungen aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums um 10,6 % zu.

Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter lag laut dem ZVEI im März nur noch 1,1 % über Vorjahr. „Damit hat sich das Expansionstempo spürbar verlangsamt“, so Dr. A. Gontermann. „Allerdings hatte es hier vor einem Jahr ein Plus von 12 % gegeben, sodass die Messlatte auch recht hoch lag.“ Im gesamten ersten Quartal 2022 wuchs der aggregierte Branchenoutput um 2,9 %. Weiter berichtet der ZVEI:

Der Umsatz der deutschen Elektro- und Digitalindustrie kam im März 2022 auf 19,7 Mrd. €, womit er um 6,9 % höher ausfiel als im Jahr davor. Dabei kamen Inlands- und Auslandsumsatz mit plus 7,0 % auf 8,9 Mrd. € bzw. plus 6,9 % auf 10,8 Mrd. € gleich schnell voran. Die Geschäfte mit Partnern aus dem Euroraum (+8,4 % auf 4,1 Mrd. €) nahmen im März etwas kräftiger zu als der Umsatz mit Drittländern (+5,9 % auf 6,7 Mrd. €).

Im gesamten ersten Quartal 2022 erhöhten sich die Branchenerlöse um 9,7 % gegenüber Vorjahr auf 52,5 Mrd. €. Dabei lag der Umsatz mit ausländischen Kunden (+7,9 % auf 28,1 Mrd. €) um fast 4 Mrd. € höher als der mit Geschäftspartnern aus dem Inland (+12,0 % auf 24,4 Mrd. €).

Mit der Eurozone wurden zwischen Januar und März 10,6 Mrd. € erlöst – ein Plus von 8,4 %. Der Umsatz mit Kunden aus Drittländern kam auf 17,5 Mrd. € und fiel damit um 7,6 % höher aus als im ersten Quartal 2021.

Während die Kapazitätsauslastung in der Branche zu Beginn des zweiten Quartals mit 87,9 % etwas niedriger lag als noch drei Monate zuvor (88,5 %), erhöhte sich die Auftragsreichweite von 4,8 auf 5,7 Monate. „Damit haben wir hier ein Allzeithoch erreicht“, sagte Gontermann. „Nur 8 % der Firmen haben derzeit zu wenig Aufträge. Dagegen sind 90 % von Versorgungsengpässen betroffen. Zudem berichtet knapp die Hälfte der Unternehmen über fehlende Fachkräfte.“

Geschäftserwartungen 

Nach der scharfen Korrektur im März hat das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie auch im April nochmals nachgegeben. Zwar wurde die aktuelle Lage wieder besser beurteilt als im Vormonat, allerdings fielen die allgemeinen Geschäftserwartungen weiter zurück.

ZVEI (ih)

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