
Deutsche Elektro- und Digitalindustrie verzeichnet zum zweiten Mal hintereinander mehr Aufträge. (Quelle: ZVEI)
„Dieser jetzt zweite Anstieg in Folge war vor allem auf Großaufträge zurückzuführen“, kommentierte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann die April-Zahlen.
In den ersten vier Monaten dieses Jahres gingen nach ZVEI-Angaben insgesamt 5,2 % mehr neue Bestellungen in der Elektrobranche ein als im gleichen Zeitraum 2024. "Hier entwickelten sich die Orders inländischer bzw. ausländischer Kunden mehr oder weniger gleich (+ 5,3 % bzw. + 5,1 %). Die Auftragseingänge aus der Eurozone erhöhten sich von Januar bis April um 4,1 % gegenüber Vorjahr und jene aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums um 5,7 %", berichten die ZVEI-Experten.
Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland hat nach Verbandsangaben ihr Vorjahresniveau im April 2025 unterdessen um 5,4 % verfehlt. Für den Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich April dieses Jahres wird der Branchenoutput mit -3,1 % im Vergleich zu den ersten vier Monaten 2024 angebenen.
Weiter berichtet der ZVEI: Mit 17,9 Mrd. € lagen die Erlöse der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im April 2025 um 3,4 % unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Dabei hingen die Geschäfte mit Inlandskunden (-6,5 % auf 8,4 Mrd. €) stärker hinterher als die mit Partnern aus dem Ausland (-0,6 % auf 9,5 Mrd. €). Zwar gab es beim Umsatz mit der Eurozone im April ein Plus von 5,2 % auf 3,9 Mrd. €, die Erlöse mit Drittländern gaben allerdings um 3,8 % auf 5,6 Mrd. € nach.
In den gesamten ersten vier Monaten dieses Jahres belief sich der aggregierte Branchenumsatz auf 71,9 Mrd. €. Verglichen mit 2024 war damit noch ein Rückgang um 1,6 % verbunden. Einem leichten Zuwachs bei den Auslandserlösen um 1,0 % auf 38,5 Mrd. € stand ein Inlandsumsatz von 33,4 Mrd. € gegenüber (- 4,6 %).
Schließlich verteilte sich der Auslandsumsatz zwischen Januar und April auf 15,3 Mrd. € (+ 1,4 %), die mit Kunden aus dem Euroraum erzielt wurden, und 23,2 Mrd. € (+ 0,8 %), die mit Ländern aus Fremdwährungsräumen umgesetzt wurden.
Während die Produktionspläne der deutschen Elektrounternehmen im Mai anzogen – hier verbesserte sich der Saldo aus Firmen, die ihren Output in den nächsten drei Monaten steigern bzw. drosseln wollen, von minus eins auf plus sieben Prozentpunkte – änderten sich die Beschäftigungspläne nicht und blieben unterm Strich negativ.
Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie kam zuletzt auf 883.300 und lag damit um 1,9 Prozent niedriger als vor einem Jahr. 38.600 der Beschäftigten arbeiten derzeit kurz.
Geschäftsklima
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich im Mai 2025 mehr oder weniger seitwärts entwickelt. Die aktuelle Lage wurde ein wenig ungünstiger beurteilt als im April. Gleichzeitig verbesserten sich aber die allgemeinen Geschäftserwartungen etwas. „Eine größere Aufwärtskorrektur nach dem als Liberation Day firmierenden Zoll-Schock im April ist damit allerdings ausgeblieben“, so Dr. A. Gontermann. „Vermutlich, weil die unsichere Achterbahnfahrt letztlich weitergeht.“ Immerhin: Die Exporterwartungen lagen im Mai unterm Strich wieder im Plus.