Die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie wuchsen im August um 1,5 % gegenüber dem Vorjahr. (Quelle: ZVEI)
Bei den Bestellungen aus der Eurozone stand im August ein Plus von 8,2 % in den Büchern, bei den Orders aus Drittstaaten allerdings ein Minus von 1,8 %. Damit verfehlten die Auftragseingänge aus dem Nicht-Euro-Ausland zum ersten Mal im laufenden Jahr ihren Vorjahreswert.
„Mit Ausnahme des Monats Juli stiegen die Auftragseingänge in fünf der vergangenen sechs Monate, wenn zuletzt auch langsamer“, sagte Dr. Andreas Gontermann, ZVEI-Chefvolkswirt.
Von Januar bis einschließlich August 2025 wurde laut den ZVEI-Experten insgesamt 3,3 % mehr bestellt als im gleichen Vorjahreszeitraum: Hier entwickelten sich die inländischen (-4,5 %) und die ausländischen Bestellungen (+10,1 %) in entgegengesetzte Richtungen. Die Aufträge aus der Eurozone erhöhten sich in den ersten acht Monaten um 6,9 % und die aus dem übrigen Ausland um 11,8 %.
Weiter berichtet der Branchenverband, dass die reale, um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland im August 2025 um 5,6 % gegenüber Vorjahr nachgab. “Damit verharrt der Branchenoutput auch für den Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich August mit minus 1,9 % weiter leicht unter Vorjahr. Das liegt im Rahmen der Erwartung eines Rückgangs um 2 % auch für das gesamte Jahr 2025”, so Dr. A. Gontermann.
Ende Juli waren laut dem ZVEI mit 878.800 Beschäftigten 1,9 % weniger Menschen in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie tätig als vor einem Jahr. In Kurzarbeit befinden sich derzeit 25.500.
Mit Blick auf die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalindustrie weist der ZVEI für August 2025 einen Umsatz in Höhe von 17,0 Mrd. € aus (-2,1 % zum Vorjahr). Der Umsatz mit dem Ausland sei mit 8,9 Mrd. € nahezu unverändert (-0,1 %) geblieben. Weiter wird berichtet: Der inländische hingegen rutschte um 4,4 % auf 8,1 Mrd. € ab. Innerhalb des Auslandsumsatzes konnten die Erlöse mit der Eurozone um 2,1 % auf 3,3 Mrd. € gesteigert werden, wohingegen die mit Drittstaaten um 1,2 % auf 5,6 Mrd. € fielen.
Für die ersten acht Monaten dieses Jahres wird der kumulierte Branchenumsatz mit +0,5 % Wachstum auf 144,6 Mrd. € angegeben. "Während die Geschäfte mit dem Inland nicht zu ihrem Vorjahresniveau zurückgekehrt sind und mit 67,2 Mrd. € um 2,5 % niedriger ausfielen, wurde mit ausländischen Kunden 3,1 % mehr umgesetzt (77,4 Mrd. €). Dabei entwickelten sich die Erlöse aus der Eurozone mit plus 4,0 % auf 30,3 Mrd. € zwischen Januar und August dynamischer als jene aus dem restlichen Ausland (+2,6 % auf 47,1 Mrd. €)", heißt es in einer Meldung.
Mit Blick auf das Geschäftsklima berichten die ZVEI-Experten: "Nach zuvor vier Anstiegen in Folge ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im September 2025 stark abgesackt. Sowohl die aktuelle Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen wurden ungünstiger beurteilt als im August." “Beide Bewertungen liegen unterm Strich jetzt wieder im Minus”, schließt Dr. A. Gontermann seine Ausführungen.