
Grafische Darstellung des Auftragseingang in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie (Quelle: ZVEI)
Für den Gesamtzeitraum von Januar bis Mai 2022 weist der ZVEI einen Zuwachs bei den Auftragseingängen von 15,6 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus: Die Inlandsorders verbesserten sich um 16,7 % und die Auslandsbestellungen um 14,7 %. Geschäftspartner aus der Eurozone erhöhten ihre Orders in den ersten fünf Monaten um 17,2 %. Aus dem Nicht-Euroraum gingen 13,3 % mehr neue Aufträge ein als im Vorjahr.
Der preisbereinigte Output der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist nach Verbandsangaben im Mai um 9,2 % gegenüber Vorjahr gestiegen. „Dieser starke Anstieg erklärt sich allerdings auch vor allem dadurch, dass der diesjährige Mai zwei Arbeitstage mehr hatte als der letztjährige“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Kumuliert von Januar bis Mai 2022 habe der Zuwachs der realen Produktion bei plus 2,6 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum gelegen.
Weiter teilt der ZVEI mit:
Die nominalen Erlöse legten im Mai 2022 auf 18,2 Mrd. € zu, womit sie ihren Vorjahreswert um 16,4 % übertrafen. Der Inlandsumsatz kam auf 8,5 Mrd. € (+17,1 %) und der Auslandsumsatz auf 9,7 Mrd. € (+15,6 %). Dabei erhöhten sich die Geschäfte mit Partnern aus der Eurozone um 13,7 % auf 3,5 Mrd. € und die mit Kunden aus Drittländern um 16,9 % auf 6,2 Mrd. €.
In den kompletten ersten fünf Monaten des laufenden Jahres erreichte der aggregierte Branchenumsatz einen Wert von 87,3 Mrd. €. „Auch hier lag das Plus von 10,1 % gegenüber Vorjahr deutlich höher als der Zuwachs beim realen Output“, so Dr. A. Gontermann. Die Inlandserlöse legten von Januar bis Mai um 13,6 % auf 41,3 Mrd. € zu und wuchsen damit fast doppelt so stark wie die Auslandserlöse, die um 7,2 % auf 46,0 Mrd. € vorrückten. Im Euroraum wurden zwischen Januar und Mai ein Umsatz in Höhe von 16,8 Mrd. € erzielt (+ 5,0 %) und mit Drittländern von 29,2 Mrd. € (+ 8,5 %).
Geschäftsklima verbessert sich
Wie der Branchenverband weiter mitteilt, haben die Unternehmen der Elektro- und Digitalindustrie ihre Produktionspläne im Juni etwas heraufgesetzt: Der Saldo aus Firmen, die in den nächsten drei Monaten mehr bzw. weniger herstellen wollen, erhöhte sich auf plus 30 Prozentpunkte (nach +28 im Mai). Dagegen wurden die Beschäftigungspläne leicht abwärts revidiert (von +24 auf +22). Zuletzt zählte die Branche weiter 879.000 Beschäftigte. 10.500, also etwas mehr als 1 %, arbeiten kurz.
„Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist im Juni nach zuvor drei Rückgängen in Folge wieder gestiegen“, sagte Dr. A. Gontermann. „Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen verbesserten sich gegenüber Mai.“