ZVEI-Grafik zum Auftragseingang in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie

ZVEI-Grafik zeigt Verlauf des Auftragseingangs in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie. (Quelle: ZVEI)

„Immerhin war der jüngste Rückgang bei den Bestellungen nur noch etwa halb so hoch wie im Durchschnitt der vorherigen ersten acht Monate“, kommentierte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann die September-Zahlen. Während Kunden aus dem Euroraum hier 14,9 % weniger bestellt haben als im September 2023, konnten die Aufträge von Geschäftspartnern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums um 6,7 % zulegen.

"In den gesamten ersten drei Quartalen dieses Jahres verfehlten die Auftragseingänge ihren entsprechenden Vorjahreswert um 10,2 %. Dabei fiel das Minus bei den Inlandsorders mit 11,9 % höher aus als bei den Aufträgen aus dem Ausland (-8,8 %). Die Bestellungen aus der Eurozone gingen zwischen Januar und September um 9,4 % zurück, die aus Drittländern um 8,5 %", gibt der ZVEI an.

Weiter wird berichtet, dass die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland ihr Vorjahreslevel im September 2024 um 9,6 % verfehlt habe. „Anders als bei den Bestellungen zeigt sich hier noch keine wirkliche Verlangsamung der Rückgänge“, so Dr. A. Gontermann. „Auch in den gesamten ersten neun Monaten dieses Jahres fiel der Output mit der mehr oder weniger gleichen Rate zurück, nämlich um 9,8 % gegenüber Vorjahr.“

In einer ZVEI-Meldung heißt es weiter: Mit 19,8 Mrd. € lag der nominale Umsatz der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im September 2024 laut ZVEI um 3,7 % niedriger als ein Jahr zuvor.

Der Inlandsumsatz reduzierte sich im September um 6,2 % auf 9,3 Mrd. €, wohingegen der Auslandsumsatz nur um 1,5 % auf 10,5 Mrd. € nachgab. Die Erlöse mit ausländischen Kunden verteilten sich dabei zu 3,6 Mrd. € (- 5,2 %) auf das Geschäft mit dem Euroraum und 6,9 Mrd. € (+ 0,6 %) mit Partnern aus Drittländern.

In den gesamten ersten drei Quartalen dieses Jahres belief sich der aggregierte Branchenumsatz auf 166,3 Mrd. €. Damit blieb er um 7,1 % hinter dem Vorjahreswert zurück.

Auf das Inlandsgeschäft entfielen zwischen Januar und September 79,6 Mrd. € (-7,5 %), auf das Auslandsgeschäft 86,7 Mrd. € (-6,7 %). Mit der Eurozone wurden hier 31,0 Mrd. € bzw. 6,7 % weniger als im Vorjahr umgesetzt. Die Erlöse mit Ländern aus anderen Währungsgebieten kamen schließlich auf 55,7 Mrd. € (-6,7 %).

Die branchenweite Kapazitätsauslastung gab zu Beginn des vierten Quartals auf 74,4 % der betriebsüblichen Vollauslastung nach. Die Auftragsreichweite sank ebenfalls – auf 3,8 Produktionsmonate. „Betrachtet man die aktuellen Produktionsbehinderungen, so manifestieren sich die nachfrageseitigen Hemmnisse“, sagte Dr. A. Gontermann. „57 % der Elektrounternehmen berichteten im Oktober von Auftragsmangel. Angebotsseitige Engpässe wie Arbeits- bzw. Fachkräftemangel (19 %) und Materialknappheit (7 %) verloren dagegen weiter an Gewicht.“

Geschäftsklima sinkt weiter

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist im Oktober 2024 weiter gesunken. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen nochmals ungünstiger aus als im September. Immerhin haben sich die Exporterwartungen zuletzt stabilisieren können.

ZVEI (ih)

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