ZVEI-Grafik: Auftragseingang in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie

Im Juli verbuchte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie erstmals seit Langem wieder ein Plus beim Auftragseingang von mehr als 20 %. (Quelle: ZVEI)

„Das Auftragsplus im Juli war, wenn auch auf vergleichsweise niedriger Grundlage, der erste Anstieg seit gut einem Jahr“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Kunden aus dem Euroraum erhöhten laut ZVEI ihre Bestellungen im Juli um 8,1 %; das Plus bei den Aufträgen aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums belief sich auf 9,2 %.

Für die um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland gibt der Verband für Juli 2024 ein Minus von 4,9 % zum Vorjahr an. „Immerhin war der Rückgang damit nur halb so hoch wie im Durchschnitt des ersten Halbjahres“, so Dr. A. Gontermann. Im Zeitraum von Januar bis Juli habe der aggregierte Branchenoutput sein Vorjahreslevel um 9,3 % verfehlt.

"Die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalindustrie kamen im Juli 2024 auf 18,1 Mrd. €, womit sie um 2,7 % niedriger lagen als im Jahr zuvor. Der Inlandsumsatz ging hier um 3,7 % auf 8,6 Mrd. € zurück, der Auslandsumsatz um 1,8 % auf 9,5 Mrd. €. Mit Partnern aus dem Euroraum wurden im Juli Erlöse von 3,3 Mrd. € erzielt (- 4,3 %). Der Umsatz mit Drittländern gab nur leicht auf 6,2 Mrd. € nach (- 0,4 %)", gibt der ZVEI an.

Zwischenbilanz 2024

Weiter berichtet der Branchenverband für die ersten sieben Monaten dieses Jahres von einem Auftragsminus von insgesamt 10,2 % im Vergleich zum Vorjahr: Bei den Inlandsorders lag das Minus bei 11,0 %, bei Bestellungen ausländischer Geschäftspartner bei Minus 9,5 %. Aus der Eurozone gingen in diesem Zeitraum laut ZVEI 7,5 % weniger neue Aufträge ein und die Orders aus Drittländern gaben um 10,5 % nach.

"In den ersten sieben Monaten dieses Jahres summierten sich die aggregierten Branchenerlöse auf 128,4 Mrd. €, womit sie um 7,4 % hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurückblieben. Dabei waren die branchenweiten Erzeugerpreise zwischen Januar und Juli um 1,7 % höher als im gleichen Zeitraum 2023", so der Verband.

Weiter wird für den Inlands- und Auslandsumsatz berichtet, dass dieser von Januar bis Juli 2024 um 7,8 % auf 61,5 Mrd. € bzw. um 7,1 % auf 66,9 Mrd. € zurückgegangen ist. "Hier entfielen 24,2 Mrd. € (-6,5 %) auf Geschäfte mit Partnern aus der Eurozone und 42,7 Mrd. € (-7,4 %) mit Ländern aus anderen Währungsgebieten", heißt es in einer Meldung.

Tendenzen im August

„Sowohl die Produktions- als auch die Beschäftigungspläne der Unternehmen haben sich im August 2024 etwas erholt – erstere drehten sogar wieder leicht ins Plus“, sagte Dr. A. Gontermann. Ende des ersten Halbjahres hatte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie 895.000 Beschäftigte. Davon befinden sich derzeit 31.200 in Kurzarbeit.

"Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich im August 2024 insgesamt lediglich seitwärts bewegt. Zwar verbesserte sich die Beurteilung der aktuellen Lage gegenüber Juli, die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen jedoch erneut zurück. Auch die Exporterwartungen traten im August auf der Stelle", heißt es in der Meldung weiter.

ZVEI (ih)

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