Grafische Darstellung der Entwicklung der Im- und Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie seit 2023 (Quelle: ZVEI)
„Zwar konnte die rückläufige Entwicklung der Branchenausfuhren im ersten Halbjahr damit im Juli vorerst gebremst werden, allerdings verfehlten die aggregierten Lieferungen ins Ausland ihren Vorjahreswert in den zusammengenommenen ersten sieben Monaten dieses Jahres mit 143,9 Mrd. € noch um 2,9 %“, sagte ZVEI-Chef-Volkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Wie der ZVEI weiter berichtet, konnte bei den Importen elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland im Juli ebenfalls kein Anstieg verzeichnet werden. "Sie fielen aber auch nicht weiter, sondern verblieben mit 20,3 Mrd. € bei ihrem Vorjahreswert (± 0,0 %)", so der Branchenverband. In den gesamten ersten sieben Monaten 2024 seien die Elektroeinfuhren mit minus 7,9 % deutlich zurück auf einen kumulierten Wert von 145,5 Mrd. € gefallen.
Weiter heißt es vonseiten des ZVEI: "Die Elektroexporte in die Eurozone reduzierten sich im Juli 2024 um 2,9 % gegenüber Vorjahr auf 6,1 Mrd. €. Dabei konnten einerseits die Branchenausfuhren nach Spanien (+8,4 % auf 712 Mio. €), Belgien (+7,0 % auf 430 Mio. €), Griechenland (+4,8 % auf 77 Mio. €), Slowenien (+4,0 % auf 73 Mio. €) und in die Slowakei (+3,4 % auf 233 Mio. €) gesteigert werden.
Andererseits gab es im Juli aber Rückgänge bei den Lieferungen nach Frankreich (-0,1 % auf 1,2 Mrd. €), Österreich (-5,6 % auf 806 Mio. €), Irland (-5,9 % auf 145 Mio. €), Italien (-6,6 % auf 890 Mio. €), Portugal (-8,4 % auf 179 Mio. €) und in die Niederlande (-9,7 % auf 1,1 Mrd. €). Die Exporte nach Finnland fielen im Juli mit einem Minus von 18,5 Prozent zweistellig auf 130 Mio. €."
Von Januar bis Juli 2024 vermeldet der Verband Branchenausfuhren in den Euroraum in Höhe von 47,7 Mrd. €, womit sie den entsprechenden Wert aus dem Vorjahr um 6,6 % verfehlten.
Die Branchenlieferungen in Länder außerhalb des gemeinsamen Währungsraums haben sich im Juli dagegen besser entwickelt. "Sie legten um 4,5 % gegenüber Vorjahr auf 13,7 Mrd. € zu. Dabei erhöhten sich die Elektroexporte ins Vereinigte Königreich (+12,3 % auf 849 Mio. €), nach Tschechien (+12,1 % auf 748 Mio. €) und Südkorea (+10,2 % auf 297 Mio. €) besonders stark", so die Experten.
„Nach ihrer recht unterschiedlichen Entwicklung in der ersten Jahreshälfte zogen die Lieferungen nach China und in die USA im Juli mit gleicher Rate an“, so Gontermann. „Erstere stiegen um 5,3 % auf 2,2 Mrd. € und letztere um 5,2 %auf ebenfalls 2,2 Mrd. €.“
Auch die Ausfuhren nach Ungarn (+4,8 % auf 654 Mio. €), Schweden (+4,5 % auf 350 Mio. €) und Rumänien (+0,4 % auf 413 Mio. €) lagen laut ZVEI über Vorjahr.
Rückgänge seien bei den Juli-Exporten nach Japan (-0,7 % auf 262 Mio. €), in die Schweiz (-1,3 % auf 655 Mio. €), nach Polen (-8,1 % auf 813 Mio. €), in die Türkei (-15,9 % auf 329 Mio. €) und nach Taiwan (-21,4 % auf 239 Mio. €) zu verzeichnen.
"Von Januar bis Juli sanken die Elektroexporte in Drittländer jedoch insgesamt um 2,9 % auf 96,2 Mrd. €", gibt der ZVEI abschließend an.