(Quelle: ZVEI)

„Nachdem die Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2020 pandemiebedingt um ein Zehntel geschrumpft waren, konnten sie in der ersten Hälfte dieses Jahres wieder um mehr als ein Viertel wachsen“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Die Bestellungen aus dem Inland nahmen dabei zwischen Januar und Juni um 21,3 % gegenüber Vorjahr zu, die aus dem Ausland um 32,2 %. Bei den Aufträgen aus der Eurozone belief sich das Plus auf 30,5 %. Aus Drittländern kamen 33,2 % mehr Bestellungen als im ersten Halbjahr 2020.

Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse ist laut ZVEI im Juni 2021 um ein Fünftel gegenüber Vorjahr gestiegen. In den ersten sechs Monaten fiel sie damit um 12,2 % höher aus als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Den Umsatz der deutschen Elektroindustrie im Juni gibt der Branchenverband mit 17,3 Mrd. € an. Das entspricht einem Zuwachs von 17,2 % gegenüber Vorjahr. Der Inlandsumsatz stieg um 16,2 % auf 8,2 Mrd. €, der Auslandsumsatz um 18 % auf 9,1 Mrd. €. Im Geschäft mit Kunden aus dem Euroraum wurden im Juni 3,3 Mrd. € erlöst – das sind 18,7 % mehr als im Jahr davor. Der Umsatz mit Partnern aus Drittländern lag bei 5,8 Mrd.€ (+17,8 %).

Im ersten Halbjahr belief sich der aggregierte Branchenumsatz auf 96,7 Mrd. €, womit er seinen entsprechenden Vorjahreswert um 12,3 % übertreffen konnte. Hier stiegen die Inlandserlöse um 10,8 % auf 45 Mrd. € und die Auslandserlöse um 13,7 % auf 51,7 Mrd. €. Der Umsatz mit Geschäftspartnern aus der Eurozone zog zwischen Januar und Juni um 14,5 % gegenüber Vorjahr auf 18,9 Mrd. € an. Mit Drittländern wurden gleichzeitig 32,8 Mrd. € erlöst – das sind 13,2 % mehr als 2020.

Die Kapazitätsauslastung ist zu Beginn des dritten Quartals 2021 weiter auf 89,2 % der betriebsüblichen Vollauslastung gestiegen. „Dies ist der höchste Wert seit Ende 2006 – dem Vorabend der Finanzkrise“, so Dr. A. Gontermann. „Auch die Reichweite der Auftragsbestände hat sich weiter erhöht. Sie liegt jetzt bei überdurchschnittlich hohen vier Monaten.“

Dagegen stellen angebotsseitige Faktoren weiter eine zunehmende Herausforderung dar. „Zwar berichtet nur noch ein Zehntel der Elektrofirmen über Auftragsmangel, demgegenüber bereiten Materialknappheiten und Lieferengpässe inzwischen vier von fünf Unternehmen Schwierigkeiten“, sagte Dr. A. Gontermann.

ZVEI (ih)

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