Grafik Auftragseingang deutsche Elektroindustrie Mai 2020

(Quelle ZVEI)

"Trotz der im Mai begonnenen Corona-Lockerungen fiel der Bestellrückgang in diesem Monat auf Jahressicht nochmals stärker aus als bereits im April", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Kunden aus dem Euroraum schränkten ihre Bestellungen im Mai um 32,2 % ein; aus Drittländern gingen 28,7 % weniger neue Aufträge ein als im Vorjahr.

Insgesamt beläuft sich damit das Auftragsminus in den ersten fünf Monaten auf 11,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Hier gaben die Inlandsorders um 12,2 % nach, die Auslandsbestellungen um 11,4 %. Die Aufträge aus der Eurozone gingen zwischen Januar und Mai um 16,2 % im Vergleich zum Vorjahr zurück. Sie sanken damit fast doppelt so stark wie die von Geschäftspartnern aus Drittländern (-8,6 %).

Die preisbereinigte Produktion der heimischen Elektroindustrie fiel im Mai 2020 um 21,7 % gegenüber Vorjahr zurück. Kumuliert von Januar bis einschließlich Mai dieses Jahres verfehlte sie ihr entsprechendes Vorjahresniveau um 9,2 %.

Der Umsatz der deutschen Elektrobranche kam im Mai 2020 auf 12,5 Mrd. € – ein Minus von 22,4 % verglichen mit dem Vorjahr. Die Inlandserlöse brachen um 20,8 % auf 5,9 Mrd. € ein, die Auslandserlöse um 23,6 % auf 6,6 Mrd. €. Die Geschäfte mit Kunden aus der Eurozone beliefen sich im Mai auf 2,3 Mrd. €, womit sie um 29,7 % niedriger lagen als vor einem Jahr. Der Umsatz mit Drittländern ging um 19,8 % auf 4,3 Mrd. € zurück.

In den gesamten ersten fünf Monaten dieses Jahres büßte der aggregierte Branchenumsatz 9,4 % gegenüber Vorjahr ein und kam auf 70,8 Mrd. €. Die Inlands- (-9,1 % auf 33,4 Mrd. €) und Auslandserlöse (-9,5 % auf 37,4 Mrd. €) fielen hier in etwa mit gleicher Rate. Innerhalb des Auslandsgeschäfts gaben die Erlöse mit dem Euroraum um 12,4 % (auf 13,6 Mrd. €) nach und damit stärker als das Geschäft mit Drittländern, das im gleichen Zeitraum um 7,7 % (auf 23,8 Mrd. €) zurückging.

„Immerhin hat sich der Anstieg der neuen Anzeigen zur Kurzarbeit weiter abgeflacht“, so Dr. A. Gontermann. „Nachdem im April und Mai noch 218.400 bzw. 58.200 Neuanmeldungen registriert wurden, waren es im Juni nur noch 23.600.“ Die Gesamtbeschäftigung in der Branche lag zuletzt bei 879.000.

ZVEI (ih)

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