Deutsche Elektroindustrie- Auftragseingang

(Quelle: ZVEI)

Mit dem Auftragsplus im November lagen die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie den dritten Monat in Folge im Plus. „Allerdings waren die Orders im November 2019 auch zweistellig gesunken, sodass der jüngste starke Anstieg nicht zuletzt auf einem Basiseffekt beruht“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

In den gesamten ersten elf Monaten des vergangenen Jahres beläuft sich der Auftragsrückgang damit auf 4,8 % im Vergleich zum Vorjahr: Während die Inlandsorders nahezu stagnierten (- 0,1%), gingen die Auslandsaufträge um 8,5 % zurück. Die Bestellungen aus dem Euroraum (-9 %) und aus Drittländern (-8,2 %) gaben dabei in ähnlicher Größenordnung nach.

Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der deutschen Elektroindustrie stieg im November 2020 um 2,5 % über das entsprechende Vorjahreslevel. „Hier konnte erstmals seit September 2019 wieder ein Zuwachs erzielt werden“, so Dr. A. Gontermann. In den gesamten ersten elf Monaten 2020 lag die Erzeugung damit um 7 % Prozent niedriger als vor einem Jahr.

Der Branchenumsatz nahm im November 2020 um 2,7 % gegenüber Vorjahr auf 17 Mrd. € zu. Bereits im Vormonat hatte es bei dieser Kennzahl den ersten Anstieg seit Februar gegeben. Die Inlandserlöse erhöhten sich um 1,7 % auf 8,3 Mrd. €, die Auslandserlöse um 3,6 % auf 8,7 Mrd. €. Während sich die Geschäfte mit der Eurozone im November 2020 um 9,1 % auf 3,3 Mrd. € verbessern konnten, gab es beim Umsatz mit Drittländern nur ein kleines Plus von 0,4 % auf 5,4 Mrd. €.

Im Gesamtzeitraum von Januar bis November 2020 beliefen sich die aggregierten Branchenerlöse auf 163,8 Mrd. €, womit sie ihren Vorjahreswert um 6,2 % verfehlten. Der Inlandsumsatz fiel dabei um 5,8 % auf 78 Mrd. €, der Auslandsumsatz um 6,6 % auf 85,8 Mrd. €. Die Erlöse mit Kunden aus dem Euroraum gingen um 6,3 % gegenüber Vorjahr auf 31,8 Mrd. € zurück. Mit Drittländern wurden 54 Mrd. € umgesetzt – ein Minus von 6,7 %.

Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Elektroindustrie lag nach ZVEI-Angaben zuletzt bei 875.200, das sind rund 10.000 weniger als zu Jahresbeginn 2020. 111.400 Mitarbeiter befinden sich laut Verband noch in Kurzarbeit. Das sind 13 % der Gesamtbeschäftigten. Im Mai letzten Jahres waren es noch 181.700 Kurzarbeiter.

Wie der ZVEI weiter mitteilt, hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im Dezember 2020 den nunmehr achten Monat in Folge verbessert. Sowohl die Bewertung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen seien günstiger aus als im Vormonat ausgefallen, vor allem letztere merklich. „Angesichts verschärfter Lockdown-Maßnahmen nicht nur in Deutschland würde es aber kaum überraschen, wenn die Ergebnisse der Januar-Befragung wieder schlechter ausfielen“, so Dr. A. Gontermann.

ZVEI (ih)

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