Deutsche Elektroindustrie - Auftragseingang

(Quelle: ZVEI)

 „Damit konnte die Branche bei den Bestellungen jetzt den zweiten Monat in Folge einen Zuwachs verzeichnen“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Aus dem Euroraum gingen im Oktober 1,4 % mehr neue Aufträge ein als im Vorjahr, aus Drittländern aber 2,1 % weniger.

Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich Oktober 2020 beträgt das Auftragsminus 6,9 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dabei gaben die Auslandsaufträge um 10,3 % nach und die Inlandsbestellungen gingen um 2,3 % zurück. Was die Orders aus der Eurozone sowie aus Drittländern anbelangt, gab es laut ZVEI in den ersten zehn Monaten kaum Unterschiede: Erstere verfehlten ihr Vorjahresniveau um 10,9 % und letztere um 10,0 %.

Die reale – also um Preiseffekte bereinigte – Produktion der Branche blieb nach Verbandsangaben im Oktober 2020 noch um 2,8 % hinter ihrem entsprechenden Vorjahreslevel zurück. In den gesamten ersten zehn Monaten dieses Jahres lag sie damit um 8,1 % niedriger als vor einem Jahr.

„Im Gegensatz zur Erzeugung konnte der Umsatz der deutschen Elektroindustrie im Oktober 2020 wieder leicht um 0,8 % gegenüber Vorjahr auf 16,3 Mrd. € wachsen“, so Dr. A. Gontermann. „Das war der erste Anstieg seit Februar.“ Sowohl die Geschäfte mit Inlandskunden (+1,3 % auf 7,9 Mrd. €) als auch die mit Auslandskunden (+ 0,5 % auf 8,4 Mrd. €) konnten dabei zulegen. Die Erlöse mit Partnern aus dem Euroraum lagen im Oktober mit 3,2 Mrd. € um 1,9 % über dem Vorjahreswert. Der Umsatz mit Drittländern ging hingegen leicht um 0,4 % auf 5,2 Mrd. € zurück.

In den gesamten ersten zehn Monaten dieses Jahres kamen die aggregierten Branchenerlöse auf 146,8 Mrd. € und verfehlten damit ihren Vorjahreswert um 7,2 %. Der Inlands- und der Auslandsumsatz gaben hier um 6,6 % auf 69,8 Mrd. € bzw. um 7,6 % auf 77 Mrd. € nach. Das Geschäft mit der Eurozone summierte sich zwischen Januar und Oktober auf 28,4 Mrd. € (-7,8 %). Die Erlöse mit Drittländern lagen mit 48,6 Mrd. € (-7,5 %) um gut 20 Mrd. € höher.

Ihre Produktionspläne haben die Elektrounternehmen nach ZVEI-Angaben im November herabgesetzt: Lag der Saldo aus Firmen, die in den nächsten drei Monaten mehr bzw. weniger herstellen wollen, im Oktober noch bei plus 13 Zählern, fiel er jetzt auf plus zwei Prozentpunkte zurück. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche lag zuletzt bei 876.400 – das sind 9.000 weniger als zu Jahresbeginn. 115.500 Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit - das sind 13 % der Gesamtbeschäftigten. Im Mai waren es noch 181.700 Kurzarbeiter.

Zwar ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im November insgesamt weiter gestiegen. „Aber während sich die Beurteilung der aktuellen Lage deutlich verbessert und es erstmals seit September 2019 wieder über die Null-Linie geschafft hat, gaben die allgemeinen Geschäftserwartungen den zweiten Monat in Folge leicht nach“, sagte Dr. A. Gontermann. Auch die Exporterwartungen sind im November zurückgefallen: Hier nahm der Saldo aus positiven und negativen Antworten gegenüber Oktober von plus acht auf nunmehr plus vier Zähler ab.

ZVEI (ih)

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