Grafik Geschäftsklima Elektroindustrie

Das Geschäftsklima verbesserte sich im November 2019

„Da die Aufträge im entsprechenden Vorjahresmonat aber zweistellig gewachsen waren und die Messlatte dadurch recht hoch lag, lässt sich der jüngste Rückgang durchaus relativieren“, so die Einschätzung von ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Im Oktober standen sich ein Minus von 9,9 % bei Aufträgen aus dem Euroraum und ein Plus von 4,4 % bei denen aus Drittländern gegenüber.

Im gesamten Zeitraum von Januar bis Oktober des laufenden Jahres lagen die Bestellungen nach ZVEI-Angaben 2,2 % unter Vorjahr. Kunden aus dem Inland orderten 3 % und jene aus dem Ausland 1,7 % weniger als 2018. Auch hier entwickelten sich die Aufträge aus der Eurozone (-4,5 %) schwächer als die aus Drittländern (-0,1%).

Die preisbereinigte Produktion der deutschen Elektroindustrie blieb im Oktober 2019 um 4,2 % hinter ihrem Vorjahreswert. „Auch hier hatte es im letzten Jahr ein zweistelliges Wachstum gegeben“, sagte Dr. Gontermann. In den gesamten ersten zehn Monaten dieses Jahres ist beim Branchenoutput ein Minus von 3,6 % aufgelaufen. „Für das Gesamtjahr gehen wir bei der Produktion ebenfalls von einem Rückgang in der Größenordnung um die 4 % aus, auch wenn sich die Produktionspläne der Firmen zuletzt wieder etwas verbessert haben“, so Dr. A. Gontermann. 

Mit 16,5 Mrd. € verfehlten die deutschen Elektrounternehmen beim Umsatz im Oktober ihren Vorjahreswert um 4 %. Die Inlandserlöse sackten um 9,9 % auf 7,8 Mrd. € ab, während die Auslandserlöse um 1,8 % auf 8,7 Mrd. € zulegen konnten. Hier wuchsen die Geschäfte mit Partnern aus dem Euroraum etwas stärker (+2,3 % auf 3,3 Mrd. €) als jene mit Partnern aus dem Nicht-Euroraum (+1,4 % auf 5,4 Mrd. €).

Zwischen Januar und Oktober kamen die aggregierten Branchenerlöse auf 159,1 Mrd. €, das sind 0,9 % weniger als im Vorjahr. Der Inlandsumsatz gab um 1,7 % auf 74,8 Mrd. € nach, der Auslandsumsatz stagnierte (-0,1 % auf 84,3 Mrd. €). Die Erlöse mit der Eurozone stiegen in den ersten zehn Monaten leicht um 0,3 % auf 31 Mrd. €. Die Geschäfte mit Drittländern waren mit -0,4 % auf 53,3 Mrd. € etwas rückläufig. 

Geschäftsklima wieder positiver

Der Branchenverband verweist darauf, dass das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie sich im November erholt hat: „Während die Beurteilung der aktuellen Lage in etwa auf Niveau des Vormonats blieb, verbesserten sich die allgemeinen Geschäftserwartungen deutlich. Allerdings befinden sich beide Merkmale – und damit auch das Klima insgesamt – noch unterhalb der Null-Linie“, erklärte Dr. A. Gontermann. 20 % der Branchenunternehmen bewerten ihre derzeitige wirtschaftliche Situation als gut, 57 % als stabil und 23 % als schlecht. Für die kommenden sechs Monate gehen 17 % der Firmen von anziehenden, 58 % von gleichbleibenden und 25 % von rückläufigen Geschäften aus.

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