ZVEI: Grafische Darstellung der Entwicklung der Auftragseingänge der deutschen Elektroindustrie

Auftragseingänge in der Elektroindustrie legen nach ZVEI-Angaben dank Großaufträgen erneut zu (Quelle: ZVEI)

„Der starke Anstieg ging diesmal aber vor allem auch auf Großaufträge zurück“, kommentierte Dr. Andreas Gontermann, Chefvolkswirt beim ZVEI, die September-Zahlen. 

Für den Gesamtzeitraum von Januar bis September dieses Jahres gibt der Verband der Elektro- und Digitalindustrie ein Bestellplus von 26,3 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum an. Die Bestellungen lagen zudem knapp 17 % höher als 2019.

Die In- und Auslandsorders wuchsen in den ersten neun Monaten 2021 um 21,3 % bzw. 30,6 % gegenüber Vorjahr (Eurozone +28,9 %, Drittländer +31,4 %).

„Bei der preisbereinigten Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse fiel das Wachstum im September jetzt moderater aus als in den Monaten zuvor“, so Dr. A. Gontermann. Sie nahm um 7,0 % gegenüber Vorjahr zu. In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg der Branchenoutput um 11,8 % zum Vorjahreszeitraum.

Die Umsatzentwicklung

Mit 17,5 Mrd. € lag der Umsatz der deutschen Elektroindustrie im September 2021 insgesamt 6,2 % über Vorjahr. Die Erlöse mit in- und ausländischen Kunden entwickelten sich dabei mehr oder weniger gleich – plus 6,1 % auf 8,2 Mrd. € bzw. plus 6,5 % auf 9,3 Mrd. €. Während der Umsatz mit Geschäftspartnern aus der Eurozone um 1,2 % auf 3,2 Mrd. € nachgab, konnte das Geschäft mit Drittländern weiter um 11,0 % auf 6,1 Mrd. € zulegen.

Kumuliert von Januar bis einschließlich September dieses Jahres kamen die aggregierten Branchenerlöse auf 146,2 Mrd. €, womit sie um 11,3 % über ihrem entsprechenden Vorjahreswert lagen.

Der Inlandsumsatz zog in den ersten neun Monaten um 9,9 % gegenüber Vorjahr auf 68,1 Mrd. € an. Der Auslandsumsatz belief sich auf 78,1 Mrd. € und nahm damit um 12,5 % zu. Mit Kunden aus dem Euroraum wurden 28,0 Mrd. € erlöst (+11,0 %) und mit denen aus Drittländern 50,1 Mrd. € (+ 13,3 %).

Aktuelle Hemmnisse

Die Kapazitätsauslastung in der Branche hat sich zu Beginn des vierten Quartals 2021 auf 88,4 % verringert – nachdem sie im Vorquartal mit 89,2 % den höchsten Wert seit Ende 2006 erreicht hatte. „Die Auftragsreichweite hat sich dagegen weiter deutlich erhöht und liegt jetzt bei allzeithohen fünfeinhalb Monaten“, sagte Dr. A. Gontermann. „Ihre Produktionspläne haben die Elektrounternehmen im Oktober aber deutlich abwärts revidieren müssen. Die Gründe hierfür dürften weiter angebotsseitige sein. So berichteten zuletzt nur acht Prozent der Firmen von unzureichenden Aufträgen, aber 42 % von Fachkräftemangel und 85 % von Materialknappheiten und Lieferschwierigkeiten.“

Geschäftsklima

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie hat im Oktober den dritten Monat in Folge nachgegeben. Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen nach ZVEI-Angaben etwas schwächer aus als noch im September.

ZVEI (ih)

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